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Freitag, 17. Juli 2009

Vereidigung auf die Mutter

Die Vereidigung" von Soldaten geht - als uralte, archaische Sitte - zurück auf die lex sacrata der frühen Zeit Roms, und der Völker am Apennin! Worin sich der Plebs eine Form zweckorientierter, vorübergehender militärischer Gebundenheit und Organisation gab. Sie wurde mit dem Initialritus eines Eides konstituiert, und war immer auf Verfestigung und Hinüberführung in den bestehenden Staat ausgerichtet.

Dabei war sie eine Form von echtem Widerstandsrecht, wenn sie sich mit der "Sezession" verknüpfte, was mehrmals vorkam (als Zusagen des Senats nicht eingehalten wurden, aber auch im Widerstand gegen Tyrannen). Wenn der Senat die fides - eine moralische Gebundenheit an das Wohl des Volkes - brach, war auch der Untertan von seinen Bindungen an das Recht gelöst, denn die Treue galt dem Recht. Ein schon bei den Germanen zu findendes Recht, übrigens. Der ungetreue König verlor die Gefolgschaft seines Volkes, wenn alle anderen Möglichkeiten der Gegenwehr erschöpft waren. (Bei den Germanen ging dies noch weiter: bis zum Gebot des gewaltsamen Widerstands.)

Dieses Bild wird freilich erst vollständig, wenn man die ursächliche Verbindung von Richterspruch und Gottesurteil/-willen (hier: im Kampf) berücksichtigt. Für die Römer war irdisches Geschehen direktes Handeln der Götter! 

(s. u. a. Max Weber, Franz Altheim)




*170709*