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Samstag, 31. Oktober 2009

Das Produkt unserer Schulden

Beim Lesen von Hayek, in Kombination mit gerade gelesenen Aussagen von WIFO-Chef Aiginger, Österreich habe schon in der Vergangenheit deutlich zu wenige Arbeitskräfte gehabt, eröffnen sich ganz seltsame Zusammenhänge:

Der österreichische Nobelpreisträger Hayek beschreibt (u.a. im Rahmen einer Arbeit über Inflation, "Keynes und die Folgen", Anm.) sehr klar, wie durch zusätzliche staatliche Geldschöpfung - das berühmte "deficit spending" ("Lieber 5 Prozent Inflation als 5 Prozent Arbeitslose") - Arbeitsnachfrage in Strukturbereichen geschaffen wird, die an sich nur noch durch staatliche Geldschöpfung am Leben erhalten werden können. Die Geldschöpfung v.a. in den Zeiten hoher Inflation, wie in den 1970er Jahren, bewirke, daß manche Bereiche künstlich am Leben gehalten würden, was zu einer nicht bestandsfähigen Verschiebung gesamter wirtschaftlicher Strukturen führte. Diese Strukturen benötigten mit der Zeit immer mehr zusätzliche Gelder, so daß nach einer gewissen Zeit Inflation, hohe Schulden UND Arbeitslosigkeit unausweichliche Folgen seien. Regierungen bräuchten (Hayek schrieb diese Arbeit ca. 1976) den Mut zu bekennen, daß es eine Stabilitätspolitik UND staatliche garantierte Vollbeschäftigung NICHT GEBEN KÖNNE.

In dieser Kombination erscheinen die österreichischen Schulden von heute also in einem ganz eigentümlichen Licht - als hätten wir uns nämlich über die Gastarbeiter (die über staatliche Schulden = Geldschöpfung in durch den Staat am Leben erhaltenen Wirtschaftszweigen künstlich geschaffene Nachfrage nach Arbeitskräften befriedigten) nun strukturelle Arbeitslosigkeit regelrecht gekauft, die uns heute die Luft abschnürt. Und uns mit dem Migrationsproblem in dieser Dimension und Unbewältigbarkeit konfrontiert.

Nein, nicht hätten - nach Hayek ... HABEN.




*311009*