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Dienstag, 12. Januar 2010

Die Energiestudie des Eberhard Wagner

Man weiß, was man sich schuldig ist ... als Eberhard Wagner. Der deutsche Energiepublizist Dipl. Ing. Eberhard Wagner - mit dem Autor dieser Zeilen weder verwandt noch verschwägert noch persönlich bekannt - hat auf http://www.energie-fakten.org/ mehrere bemerkenswert prägnante Artikel zur Energieversorgung, besonders unter Bewertung des Aspekts der "Regenerativ-Energie", verfaßt. Die interessante Einblicke in reale Fragestellungen der Problematik bieten und andeuten, womit unter anderem eine Erfüllung der so häufig zu hörenden Forderung nach "erneuerbarer Energie" real zu kämpfen hat. Und was damit alles zusammenhängt. Wer dächte daran, daß z. B. ein deutlicher und rascher Ausbau der Windkraft derzeit gar nicht möglich ist, weil die zusätzliche Kapazität an eingespeister Energie die Gesamtversorgung ... gefährdet, ja zusammenbrechen lassen könnte?

In der Bewertung der Studie "Energiewirtschaftliche Planung für die Netzintegration von Windenergie in Deutschland an Land und Offshore bis zum Jahr 2020 (dena-Netzstudie)“ kommt Wagner nämlich zu folgenden interessanten Schlüssen:
  1. Eine erhebliche Nutzung erneuerbarer Energien ist ohne das Vorhandensein eines großen konventionellen Kraftwerksparks und eines leistungsfähigen Übertragungsnetzes zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit nicht möglich.
  2. Bereits 2003 wurden diesbezüglich kritische Werte erreicht: Bei hoher Windstromerzeugung infolge Starkwinds wurden regional die Stromübertragungsanlagen an der Grenze ihrer Kapazität betrieben. Bei der kleinsten zusätzlichen Störung hätten großflächige Abschaltungen eintreten können. Diese Situation hätte sich kaskadenartig weiter ausbreiten können. Wenn zusätzliche Windkraftanlagen installiert werden sollen, ist ein Ausbau des Stromnetzes zwingend erforderlich.
  3. Das ursprünglich zu untersuchende Ausbauszenario mit einer installierten Windkraftleistung von 48.000 MW im Jahre 2020 ist aus versorgungstechnischen Gründen nicht realisierbar. Während zahlreicher Stunden des Jahres wäre keine ausreichende Regelleistung in Gestalt konventioneller Kraftwerke am Netz, Versorgungsunterbrechungen wären vorprogrammiert.
In einem weiteren Artikel mit Bezug auf eine weitere europaweite Studie kommt der Namensvetter zu dem Schluß, daß zugleich eine Länderweise (was für Deutschland gilt, gilt für jedes andere Land gleichermaßen) autarke Versorgung mit "Regenerativ-Energie" nicht möglich ist: Sämtliche dieser Energiekonzepte bedürften also zumindest eines international "offenen" Versorgungsnetzes, das ausreichende Kapazitäten in den entsprechenden Leistungsmerkmalen besitzt, um die hohe Schwankungsbreite dieser Energieformen auszugleichen.

Gleichzeitig wäre aber auch diese weitere Vernetzung der europäischen Stromerzeugung keine Garantie für eine sichere Versorgung: Bei einer weiteren Steigerung der "unsicheren Energie" (v. a. Strom aus Windkraft) steigt (bei der derzeitigen Kraftwerksstruktur) unweigerlich die Gefahr einer "Stromlücke".

Liegt der Frequenzwert über 50 Hz, muss die Kraftwerksleistung vermindert werden. Diese Situation ist weniger problematisch.
Fällt die Frequenz dagegen unter 50 Hz, liegt ein Mangel an Kraftwerksleistung vor. Kann dieser Mangel nicht schnell ausgeglichen werden, z. B. durch schnell verfügbare Kraftwerksleistung (typisch aus Pumpspeicher-Kraftwerken) oder ist aufgrund von Engpässen im Netz eine Zuführung von Leistung aus anderen Regionen nicht schnell möglich, besteht die Gefahr, dass generell Last „abgeworfen“ werden muss; also einzelne Großverbraucher oder ganze Gebiete abgeschaltet werden müssen. In der Folge kann sich aus einem lokal begrenzten Lastmangelgebiet eine (auch europaweite) Großstörung entwickeln, gleichsam als Ergebnis einer Kettenreaktion. Beispiele sind die Störungen vor Jahren im Nordosten der USA, die Störung bei der Strom-Übertragung aus der Schweiz nach Italien und auch die große Störung, die durch das Abschalten einer Leitung über die Ems anlässlich einer Schiffsüberführung eingetreten war.

Es gibt ja Stimmen die meinen, daß hinter der Lobby für Windenergie Atomkraftkonzerne stecken.

Übrigens ist der im Bereich Windenergie weltweit führende Konzern ... Siemens.




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