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Mittwoch, 12. Mai 2010

Dionysisches Wien

Es waren die byzantinischen Kaiserstöchter, welche die Babenberger Herzöge Heinrich II. "Jasomirgott", und gleich darauf Leopold VI. im 13. Jahrhundert geheiratet hatten, die bewirkten, daß die österreichische Hauptstadt Wien als Ort der Lebenskultur und -freude entstand. Denn die Töchter einer überlegenen Kultur bewegten ihre Gatten, von ihrer Feste am Kahlenberg herunterzusteigen, und Wien als Lebensort zu wählen.

Sohin verdankt sich Wien griechisch-antiker Kultur! Wie sich überhaupt der Raum des östlichen Mitteleuropas von der Antike her, durch Handel und Lebenskultur, mehr beeinflußt zeigt, als er es direkt durch römische Besiedelung und Herrschaft sein konnte.

Was sich sehr deutlich - an der Entwicklung der Dicht- und Liedkunst (anfänglich ohnehin untrennbar) zeigt. (Und es zeigt sich - im Tanz!) Hier in Wien traf die antik-griechische Liedkunst auf die Inhalte der hier ansässigen Völker. Und bot für die Entwicklung einer Literatur die Gefäße reifer Formen, die sich in diesem Erlebensfeld ständiger Todesnähe - Wien, Ostarrichi, war reine Grenz- und Festungsmark des Reiches gegen die Völker aus dem Osten - mit ihrem Gegenpol, ausgelassener Lebenslust, gefüllt haben.

Entsprechende Charaktere wanderten also auch hierher aus: die "auf verlorenem Posten" wenigstens mit zahlreichen Privilegien begünstigt ein Leben hoher Gefährdung auf sich nahmen.




*120510*