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Sonntag, 19. September 2010

Die Mühe der Gestalt

Als Valory meinte, daß ihm zwar das Buch Tracy's gefalle, nur nicht dessen oberlehrerhafte, schulmeisterliche Art, in der er die Inhalte rüberbringe, spürte es T sehr deutlich: V formulierte als Anklage, was ihm als Natur der Sache, als Sein T's, völlig richtig aufgefallen war, und dessen Bestimmtheit ihm als "Lehrmeisterlichl" am leichtesten zu überwinden schien. 

Damit er sich weiterhin jede Anstrengung in der Begegnung ersparte, die bei solcher Gegebenheit - Lehrer trifft Schüler, Schüler trifft auf Lehrer - die Mühsal bestimmter Verhaltensmuster und Haltungen verlangt hätte. Die aufzurichten ihm (so meinte er) Kraft kosten würde. Während die allgemeine Ideologie der Gleichheit großzügig die Verleugnung jeder Definition menschlicher Beziehungen über Form - also: jede Gestaltung von Beziehung - gestattete, zu deren Benutzung etwas in ihm ständig einlud.

Am Nachhauseweg rememorierte Tracy was er gehört hatte, immer wieder sprach er es vor sich hin. Aber er konnte nicht dagegen anlaufen, so sehr er sich auch mühte, er war wie taub, stumm, tot. Viele Monate später, anläßlich eines Kaffee's bei Hanks, sprang er plötzlich auf. Das war es.


Er WAR der Lehrer seiner Schüler. Er WAR der Lehrer von Valory.

Abs Jagging, in Constantin Bootshaus



*190910*