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Mittwoch, 17. November 2010

Rache stinkt

Kaiserin Beatrix von Burgund (1140-1184), die Frau von Friedrich I. Barbarossa, hielt sich in Mailand auf, als die dortigen Herren sich wieder einmal gegen den Kaiser erhoben, und selbstsicher die Kaiserlichen mit Schimpf und Schande aus der bestens befestigten Stadt warfen. In der Meinung, der Kaiser würde nicht in der Lage sein, ausreichend (deutsche) Truppen aufstellen, um sie werfen zu können. Sie nutzten damit auch das Wirrwarr, das in In Italien selbst, durch die Aufspaltung des Papsttums mit bis zu zwei Gegenpäpsten, entstand.

Sie setzten die Kaiserin rittlings auf einen Esel - eine alte Bestrafungsart - und trieben sie stundenlang unter Spott und Entehrungen aller Art durch die Stadt.

Aber sie hatten sich verkalkuliert. Friedrich tauchte mit einem Heer auf, und er brach die Stadt nach monatelanger Belagerung. Die die 400.000 Menschen, die sich in der Königin der Lombardei, wie sich die alte etruskische Stadt nannte, geflüchtet hatten, schwersten Hunger erleiden ließ.

Demütig kamen die Stadtväter ins Burgund, wohin sich Friedrich zurückgezogen hatte, und baten um das Leben der Bürger, und um ihres. Friedrich schicke die bereits zum Skelett abgemagerten Unterhändler zurück - ohne daß sie unterwegs Proviant aufnehmen durften - und ließ sie erst noch die Wallgräben zuschütten, und die vier Haupttore (etruskische und römische Städte waren streng nach den vier Himmelsrichtungen, mit jeweils einem Haupttor, geplant) niederlegen.

Jetzt erst wurde der Belagerungsring aufgehoben. Die ausgehungerten Bewohner durften mitnehmen, was sie tragen konnten - in den meisten Fällen kaum noch ihren eigenen Körper, vor Entkräftung - und mußten sich 15 Kilometer von der Stadt entfernen. Sodann wurde die Stadt, bis auf die Kirchen, geplündert, angezündet, niedergerissen, und das Land mit dem Pflug umgebrochen. Darauf wurde Salz gestreut, daß es aussah, als hätte es geschneit. Was an verwertbaren Steinen noch übrigblieb, wurde bis weit über die Alpen geschafft, und für andere Bauten verwendet.

Aber nicht genug. Friedrich hatte die Demütigung seiner Frau nicht vergessen. Also ließ er die über 200 Edlen und Ritter der Stadt antreten. Dann wurde jeweils eine frische Feige in die Arschspalte eines Esels gespannt, die die Gefangenen mit dem Munde von dort aufzuessen hatten. Wer sich weigerte, wurde auf der Stelle geköpft, wer nicht blieb am Leben, wurde allerdings in Festungshaft gesteckt. 80 demütigten sich auf diese Weise, der Rest zog den ehrenvolleren Tod vor.

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