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Dienstag, 19. April 2011

Was die Energiewende kosten wird

Die FAZ bringt Fakten, die die Konsequenzen erahnen lassen, die die "Lösung" der Energiefrage - die "Energiewende" durch den Atomausstieg - haben wird. Es braucht da von dieser Stelle aus vorerst keinen weiteren Kommentar.

Zu den Mindereinnahmen [durch fehlende Steuereinnahmen bei Kernkraftwerken; Anm.]  kommen Mehrausgaben: Staatliche Milliarden-Programme für Offshore-Windkraft und Wärmedämmung. Mehr Kosten für Strom bedeutet weniger Geld für anderes. Das dämpft die Konjunktur. Arme Haushalte werden auf mehr staatliche Zuwendungen angewiesen sein. [...]

Für den Ausbau des Ökostroms muss das Hochspannungs-Leitungsnetz einer neuen Logik folgen, weil der Strom nicht mehr da produziert wird, wo er gebraucht wird, sondern in Norddeutschland, wo der Wind bläst. Deshalb braucht es so viele neue Hochspannungsleitungen (3000 Kilometer), außerdem müssen noch viele Niederspannungsnetze ausgebaut werden, um den Solarstrom einzuspeisen. Windkraftwerke hinterlassen einen großen ökologischen Fußabdruck in der Landschaft gemessen an dem Flächenverbrauch je produzierter Kilowattstunde Strom. Deutschland brauchte 111 000 rund 100 Meter hohe Windkraftwerke, um die AKWs zu ersetzen, sie beanspruchten nebeneinandergestellt dreimal die Fläche des Saarlands, hat der Ökonom Hans-Werner Sinn ausgerechnet. Damit Naturstrom überhaupt dauerhaft fossile und nukleare Brennstoffe ersetzen kann, braucht er einen Speicherpuffer: zum Beispiel Pumpspeicherkraftwerke, für die Täler geflutet werden müssen. [...]

Große Energieverbraucher sind von Preissteigerungen durch die Naturstromförderung weitgehend ausgenommen. Deshalb trifft sie die stetig steigende Umlage für erneuerbare Energien nicht. Doch hier droht Gefahr: Die Europäische Union prüft, ob das Privileg für die großen Stromschlucker nicht eine verbotene Beihilfe ist. Setzt sich die EU durch, wird es für Aluminiumhütten und Stahlwerke schwer in Deutschland, weil für sie Energie einer der größten Kostenposten ist.
 
[...] Löcher im Staatshaushalt müssen gestopft werden. Die Kabinettskollegen des Finanzministers dagegen wollen gerne mehr Geld für Windstrom und Wärmedämmung. Steuererhöhungen oder ein Sparprogramm sind zwangsläufig.

Eine planwirtschaftliche Vision hinter den staatlichen Förderprogrammen war immer, dass deutsche Umwelttechnik nun in der ganzen Welt verkauft wird, wenn Deutschland mit seinen Förderprogrammen zum Umweltpionier wird. Eine Zeitlang hat das funktioniert, jetzt holt das Ausland stark auf. Sogar in Deutschland kommen inzwischen die meisten Solaranlagen aus Asien.

Tschechien und Frankreich verkaufen mehr (Atom-)Strom nach Deutschland. An windreichen Tagen verdienen ausländische Pumpspeicherwerke. Sie bekommen für den überflüssigen Strom aus Deutschland teils sogar Geld, wenn sie ihn nehmen. [...]


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