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Mittwoch, 11. Mai 2011

Lauter Hohlköpfe

Es bestünde, schreibt Henry Louis Mencken (1880-1958), Grund zur Annahme, daß alle Männer, die es "zu etwas gebracht" hätten, nur mangels ausreichender Intelligenz geschafft hätten, was sie erreicht hatten, zu erreichen. Während es undenkbar wäre, daß Beethoven oder Aristoteles 349992 x 23997 zu rechnen in der Lage gewesen wären, ohne gravierende Fehler zu machen, zeichnen sich erfolgreiche Männer oft genau dadurch aus, zu wissen, wieviele Stationen zwischen Galverston und Rotterdam, wieviele Nägel auf ein Kilo Metall, wie sich der Aktienkurs einer Hochofengesellschaft in den letzten drei Jahren entwickelt hätte, und ähnlicher unnützer Schwachsinn.

Der amerikanische Politiker Charles Francis Adams (1807-1886), Enkel eines der ersten amerikanischen Präsidenten, hatte sein Leben lang ständig mit den angesehensten und nobelsten Personen der USA Umgang gepflegt. Nicht ein einziges mal aber, so soll er vor seinem Tod behauptet haben, habe er einen dieser Herren etwas Erwähnenswertes aussprechen hören. Sie mögen robust, viril, durchsetzungstark, gute Billardspieler und erfolgreiche Geschäftsleute, oder was auch immer gewesen sein. Geistig aber seien sie taube Nüsse gewesen.

Havelock Ellis (1859-1939) hatte in seiner berühmten Studie über Genies herausgefunden, daß nahezu sämtliche der von ihm untersuchten Männer, die auf geistigem oder künstlerischem Gebiet Außergewöhnliches in ihrem Leben geleistet hatten, in zahllosen, oft banalsten Feldern, in denen aber jeder Durchschnittsmann reüssierte, völlig unfähig waren. In Dingen der normalen, täglichen Lebensbewältigung werden sie von Männern, die intelligenzmäßig "so tief unter ihnen stehen wie Affen", spielend übertrumpft.

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