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Freitag, 7. September 2012

Kein Rhythmus "an sich"

Es läßt sich mit Bestimmtheit sagen, schreibt der Vorstand des Gießener Instituts für Physiologie Wilhelm Blasius einmal, daß Rhythmen des Lebendigen energetische Ursachen haben. Mithin sei es unzulässig, Rhythmus mit irgendeinem physikalischen Schwingungsvorgang zu identifizieren.

Anhand der Ergebnisse physiologischer Experimente, die den Nachweis von periodischen Vorgängen erbringen, stellt sich heraus, daß die kausale Analyse grundsätzlich nur zu Regeln und Gesetzen kommen kann, die die Folgen bestimmter Versuchsbedingungen sind. Bei der experimentell-naturwissenschaftlich ausgerichteten Analyser einer Lebenserscheinung wie der des Rhythmus kann deshalb nur ein Ergebnis erwartet werden, das zwar den Regeln der angewandten Methodik entspricht, das aber von der lebendigen Wirklichkeit gänzlich unabhängig ist.

Bei einer völlig  natürlichen Umgebung sind alle Lebewesen rhythmisch und polar in die sich wandelnden Erscheinungen ihrer Umwelt eingefügt, sodaß alle ihre Äußerungen, wie ihr Verhalten im Schlafen und Wachen, in Ruhe und Bewegung, als ein rhythmisches Wechselspiel mit ihre Umwelt im weitesten Sinn erscheinen. 

Rhythmisches Leben ist als die "Erneuerung des Ähnlichen" der Regel und der Periodik (wie es der Takt ist; Anm.) als der "Wiederholung des Gleichen" gegenüberzustellen. Leben bleibt ein physikalisch Unerklärbares und Unmeßbares; es ist im tiefsten Grunde nicht als Wirkung einer Ursache sondern letztlich als ein Geheimnis anzusehen.


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