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Dienstag, 30. Oktober 2012

Andersrum

Dieses Photo an dieser Stelle hat einen bestimmten Grund, den man selten besprochen findet. Es handelt sich um eine Statue, deren Herkunft "mysteriös" ist. Angeblich  haben deutsche Ethnologen, darunter SS-Leute, die Ende der 1930er Jahre in Tibet nach den Urquellen der Arier gesucht haben, sie ebendort gefunden. 

Es scheint festzustehen, daß das Material, aus dem sie besteht, von dem Meteoriten Chinga stammt, der vor etwa 15.000 Jahren auf Sibirien und die Mongolei niedergegangen ist. Und an dessen anderweitig aufgetauchten Bruchstücken man dies feststellen kann. Die 25 cm hohe und 10 Kilogramm schwere Statue tauchte 2009 bei einer Auktion wieder auf, nachdem sie Jahrzehnte verschollen bzw. in einer Münchner Privatsammlung untergetaucht war. Nun wird gerätselt, ob sie echt, also dem Stil folgend im 11. Jhd. entstanden ist. Dann wäre sie von unschätzbarem Wert.

Swastika aus der kretisch-minoischen Zeit
Aber auffallend ist Folgendes: der sitzende Mann trägt auf der Brust ein Swastika, was als Analogie zu den Nazis gesehen wird. Aber dieses Heilszeichen, weltweit seit Urzeiten bekannt und verwendet, entspricht dem meist vorzufindenden ursprünglicheren Symbol - es ist "links" gewinkelt. In dieser Form bedeutet es Beständigkeit, Festigkeit, ja ist ein Lebenssymbol, Symbol für die Ewigkeit des Lebens steht für die Sonne, oder auch den Sonnenaufgang, wie in China und Japan. Anderen Deutungen zufolge, aber im Grunde aus derselben Wurzel, steht das Symbol für die Weitergabe des "Buddha" selbst. Schon als dem 5. Jahrtausend vor Christus entstammend taucht es aber selbst auf Tonscherben auf, die der damaligen Donaukultur, dem mittel-südosteuropäischen Raum also, zugeordnet werden.
Aber sogar in alten christlichen Kirchen taucht es auf - links gewinkelt. Als Symbol für Christus, das Licht und Leben, lebte die Symbolik des Swastika als "Herz der Welt" weiter.

Das Zeichen der Nationalsozialisten hingegen war rechts gewinkelt, also zum Gegenteil obiger Deutungen geformt. In dieser Form allerdings kommt es vor allem im Hinduismus vor, auch diesmal genau mit oben angeführter Bedeutung. Dort bedeutetet es nämlich - links gewinkelt - Niedergang, Sonnenuntergang, Tod. In dieser Form ist es auch nach wie vor Bestandteil der Flagge des finnischen Staatspräsidenten.

Eine Doppelnatur, in der Deutung abhängig von dem, wovon man sich das Heil erwartet? Ein Symbol, dessen Bedeutung verloren ging, sodaß man es profaniert mehr und mehr zu reinen Dekorzwecken verwendet hatte? Auch für die Kelten war das rechtsgewinkelte Hakenkreuz noch das Zeichen für Tod. Für die Wikinger war die Richtung der Winkel aber schon bedeutungslos, das Swastika reines Dekor.

Als Symbol selbst aber kann es nur einen Inhalt pro Richtung geben, und zwar für alle gleich. Der Mensch sucht sich seine Entsprechungen, sieht die Analogien der Welt, die er wahrnimmt, als Erfassen des Wesens der Dinge. Selbst auf der Bühne ist das alte Gesetz bekannt, daß die Bewegung von rechts nach links "Ende" bedeutet, Tod, Vergangenheit - von links nach rechts: Zukunft, Hoffnung, Leben. Das Auftauchen der Swastika im Nationalsozialismus macht also die Festlegung der Deutung recht eindeutig. Das Hakenkreuz als Sonnenrad, das sich von rechts  nach links dreht, wurde von Hitler selbst (1920) ausgewählt. Indem er mit Zeichnungen herumprobiert hat, wie Fest es beschreibt, bis es ... ihm gefiel. Bis sein ästhetisches Gefühl sich befriedigt hatte.

Er wählte das Todeszeichen. Klarer geht's nicht.




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