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Dienstag, 9. Oktober 2012

Endlich Ersatzmythen

aus 2007) Beachtlich, in welchem Tempo das Absehbare nun auch durchgezogen wird - wie binnen Monaten ein neuer Meta-Wertsystem "Klimarettung" Einzug hielt. In dessen Namen nun alles an Freiheitsverlust und politischer Maßnahme gerechtfertigt wird. Man schien darauf gewartet zu haben.

Es geht in der gesamten Menschheitsgeschichte nur um diesen einen Mythos, dem jede politische Gestaltung zugrunde liegt - um den Mythos der Weltrettung, um das was der Welt Bestand verleiht, also um das Ewigkeitsstreben alles Seienden. Das wie Berührungsduft allem aus seiner Herkunft, dem Sein, als jene erste These innewohnt, die vom Tod als Antithese, vom Nichtsein als Wille erzählt, die deshalb immer das Wesen einer Neurose hat. Ohne deshalb zu sagen, daß es ohne Neurose abginge.

Die Frage ist nur, womit dieses Streben besetzt wird. So brennt ein harter, unerbittlicher Kampf um die Wahrheit. Um das, was den Mythos zur Geschichte formt, um das Warum.

Betrachtet man die Kraft, die nun angesichts der "synthetischen Bedrohung Klima" frei wurde und wird, die - man kann es kaum genug wiederholen - rein hypothetischen Charakter hat, betrachtet man die Entschlossenheit, mit der man sich in sinnlosen Maßnahmen und Verordnungen ergeht, so kann man nur ahnen, in welchem Ausmaß das Ahnen um den Untergang eine Rolle spielt. Wie sehr dieses Ahnen latent war und ein Ventil suchte, ja sich nun schuf.

Wir waren also lange ohne Geschichte. Wir waren also lange ohne jenen Mythos der Weltrettung, den man dieser Kultur (in der Entchristlichung, in der Entgeistigung) aus der Hand schlug. Nun kommt endlich Ersatz, der mehrheitsfähig ist.

Und er ist irrational, tarnt sich aber wie jeder Irrationalismus mit höchsten, reigiös gestalteten Vernunftgründen und einer verordneten Moral.

Ausdruck wie Torwächter eines neuen, zutiefst dunklen Zeitalters, in das wir längst eingetreten sind.



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