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Dienstag, 16. Oktober 2012

Verfestigung, nicht Erweiterung

Das Herausbrechen der Sprache ALS Information in den Neuen Medien beraubt sie ihrer eigentlichen Kraft der pathischen Darstellung des Logos der Welt. Die Transformation von Sprache in Informationsbenützung durch technische Kodifizierung läßt zwar eine Fülle von Information entstehen, der aber die Verarmung und Verdunstung ihrer viel wesentlicheren Gehalte gegenübersteht. 

Wie sämtliche Untersuchungen über die Art, im Internet zu lesen, bestätigen, und wie aus seiner Natur hervorgeht, hat sie zur Folge, daß die informative Spracherweiterung nicht Welterweiterung sein muß, und in fast ausnahmslos allen Fällen - kraft ihrer aus der Technikbenützung erwachsenen ständig präsenten Versuchung - auch ist. Sie dient damit der Verfestigung eines Welttyps, schreibt Rolf Kühn in "Sprache und Pathos", der zur rein informativen Lebenswelt werden kann. Der das Leben selbst weitgehend abhanden gekommen ist. Der Internet- und Neue-Medien-Benutzer steht in der ständigen Gefahr, zum Fanatiker in seiner Grundhaltung zu werden.



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