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Mittwoch, 14. November 2012

Armut schändet nicht II

aus 2007) Selbstverständlich aber ist es wünschenswert, daß jeder Mensch sich im Rahmen seiner Kultur in seinen Anlagen entfaltet. So gibt es auch heute bemerkenswerte Initiativen, die diese "Selbstentfaltung" des Menschen in den Vordergrund stellen, damit auf eine innere, charakterliche Stärke hinarbeiten, die den Menschen im Erwachsenwerden in die Lage versetzen, sein Leben mehr und mehr aktiv zu gestalten.

Es gibt in Brasilien eine Bewegung (auf lokalen Ebenen), die (aufgrund eines erfolgreich verlaufenen Pilotprojekts) in Favelas Musikschulen initiiert, wo jedes Kind in die Lage versetzt wird, ein Musikinstrument zu lernen.

Vorbildhaft dazu die Initiativen des Hl. Johannes Bosco (mit den heutigen Salesianern), der das Prinzip katholischer Erziehung auf der Grundlage des abendländischen Menschenbildes großartig in seiner Pädagogik umsetzte: Stärkung des Gutes als Weg zur Geglücktheit des Lebens - ohne utopistische Beimischung (wie z. B. der kulturverneinenden, ein völlig anderes Menschenbild propagierenden Teleonomie - mit der Folge reflexiver Invertiertheit, der Wurzel der Verelendung übrigens - bei Montessori oder den Rudolf Steiner-Schulen), sondern unter Wahrung der faktischen, historisch aktuellen kulturellen Anforderungen.

Man schätzt in Deutschland den Anteil an Kindern, die verwahrlost aufwachsen (keine geregelten Mahlzeiten, desorganisiertes Familienleben etc.), auf mindestens 5%, wahrscheinlich 10 %. Zugleich gibt es viele Hinweise vorwiegend aus praktischen Erfahrungen, daß dies nicht eine Frage des zur Verfügung stehenden Geldes (also der "Armut"), sondern der charakterlichen Disposition der Eltern ist.



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