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Freitag, 4. Januar 2013

Subventionen, um die Subventionen zu subventionieren

Die Welt liefert einen kleinen Vorgeschmack, was in den nächsten Jahrzehnten auf uns zukommen wird. Das Entscheidende freilich indirekt, man kann es lediglich ableiten. Die Welt meint zuvorderst aber, daß unter Berücksichtigung erhoffter technischer Verbesserungen frühestens 2030 alternative Stromquellen auch wirtschaftlich sein werden. Zumindest bis dahin, seien sich Experten  - was für ein Wort ...  - einig, zahlt der deutsche Steuerzahler eine Stromverschwendung, die sich sehen lassen kann.

So wurden bereits 2011 mehr als 440 Gigawattstunden Strom zwar bezahlt, aber die Windkraftwerke die sie produzieren hätten können, hingen nicht am Netz, weil "sich niemand um die Kapazitäten gekümmert" hätte, den Strom auch abzutransportieren. Also haben sich die Räder leer gedreht. Dummerweise hat man ja vor vielen Jahren die Nachtspeicheröfen verboten, weil Stromheizungen sich als Unsinn entpuppt haben. Ihre Renaissance steht freilich auch bald bevor. Denn weil der Staat entsprechende Garantien ausgestellt hat, wird ja schon derzeit trotzdem auch für fiktive Liefermengen bezahlt - Abnahmezwang, nennt man das. Strom, der ganze Großstädte ein Jahr lang versorgen hätte können, wird jetzt schon weggeschmissen, also: fließt nicht, obwohl er hätte fließen können. Und mit jedem Windrad wird er mehr.

Aber der interessanteste Satz ist im weiteren Textverlauf verborgen, bei dem es gar nicht ums Geld geht, denn damit kann man wohlstandsaufgeweichte Befürworter der erneuerbaren Energien ohnehin nicht schrecken, die jener Rasse angehören, die immer schon gerne Geld verschenkt hat, das ihnen ohnehin nie etwas bedeutet hat, weil sie immer genug davon hatten, ohne wirklich zu erfahren, wo es herkommt, durch eine andere Art von Garantie, die Wirklichkeit von Geld nie wahrgenommen haben, aber lassen wir das:

... weitere Belastungen sind absehbar: Um das Leitungsnetz zu entlasten, sollen Industriebetriebe demnächst auch noch Geld dafür bekommen, wenn sie auf Zuruf der Netzbetreiber ihre Produktion drosseln. Zusätzlich schultern die Verbraucher bald auch noch Milliardenrisiken der Offshore-Windkraft. Neue Subventionen sollen die Probleme lösen, die durch die alten Subventionen entstanden sind. Die jüngste Strompreissteigerung um durchschnittlich zwölf Prozent war erst der Anfang.

Es zeigen sich hierin nämlich die ersten direkten und erwartbaren Eingriffe in das Verbraucherverhalten, das auf Zentralsteuerung hinauslaufen wird, weil es gar nicht anders geht.

Aber gut, Hilfe für das erste Teilproblem ist ja im Anmarsch. Wie jetzt  festzustehen scheint, sind nämlich nicht 6000 km Stromhochleistungsautobahnen notwendig, sondern nicht einmal 3000 km, quer durch Deutschland. Und die, bitte schön, die wird man bald mal durch die Landschaft geklotzt haben, von Nord nach Süd. Von den 200.000 bis 400.000 Kilometern (!) noch zu errichtender dezentraler Verteilernetzleitungen redet sowieso keiner. Mit Schmuckgärtchen aus Zierbüschen natürlich. Man will ja schließlich landschaftsgerecht bauen. Wer weiß, in zehn Jahren ist das vielleicht der Samstagnachmittag-Lebensgefühl-Hit: Grillen auf der Stromterrasse. Deiner, oder meiner?




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