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Mittwoch, 20. Februar 2013

Entscheidende Lebenskraft

Aus 2009) "Produzieren heißt, aus zwei Elementen etwas drittes erzeugen, zwischen zwei streitenden Dingen vermitteln und sie nötigen, daß aus ihrem Streite ein drittes hervorgehe." Nicht Geld, und nicht Material, und auch kein Procedere, kein Ding für sich erschafft ein Gut. Vielmehr ist es ein Drittes, dieses Ding dazwischen, das Adam Müller "Lebenskraft des Menschen" nennt. Im vermittelnden Streit zwischen den Anforderungen beider Seiten, schafft der Mensch.

Der Staatsmann, der hier das Bestreben der Bürger hat, andere von sich abhängig zu machen, dabei aber von anderen abhängig ist durch seine eigenen Bedürfnisse, braucht also die Lebenskraft des Staatsmannes oder die Nationalkraft, wie Müller es nennt. Und der Landwirt hat Bodenkraft, Samen und Dünger, also Handwerkszeug und Material, und ermittelt aus dem Streit beider vermittelnd das Produkt, die Frucht.

Neigt sich eine Produktivität zu sehr in Richtung "Arbeit" (als bloße technische Verrichtung verstanden) verliert ein Vorgang bzw. eine Volkswirtschaft ihre Produktivität im selben Maß.

Zugleich erhält jede produktive Kraft ihre Sendung wie ihre Grenzen von anderen. Dies ist unerläßliche Grundbedingung, weil sei sonst als "Idee" ja nicht existiert: sie muß selber "produziert" werden. Der Schlußstein, der oberste Ideenproduzent nunmehr ist - so Adam Müller in "Elemente der Staatskunst", ca. 1815 verfaßt - der Staat. Hört der Staat auf, "sich" als Idee zu produzieren, so hören die kleineren Produktionen, aus denen die Nationalproduktion besteht, von selbst auf.

Diese Nationalkraft ist es nun, die als "Geld" zu bezeichnen ist: sie ist das einzige wahre Geld. Der Staat ist es also, der die einzelne Produktion von Werten garantiert. Und er tut es über sein Mittel, den ... Kredit!

Hieraus bemißt sich der wirkliche Nationalreichtum eines Staates. Reiner Tauschwert ist kein ausreichender Maßstab.



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