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Dienstag, 23. April 2013

Irrelevanz der Wissenschaften

Die anorganische Materie, schreibt Johann Wilhelm Ritter einmal, "lebt" nur in einem einzigen Moment. Dem der Entstehung. Das Problem der Physik ist deshalb, "tote" Materie zu untersuchen. 

Der Irrtum besteht darin, die Eigenschaften dieses toten Materials auf die Welt die eine Welt der Dinge ist) zu übertragen. Denn alles ist es selbst nur in seinen Beziehungen zu anderen Dingen, und auch da nur in einem jeweils unendlich kleinen Augenblick des Interagierens. Deshalb ist die Welt der Materie, die der Gegenstand der Physik ist, ein fortwährender Prozeß des Umgestaltens, des Reagierens, des Interagierens.

Die Physik kann nur je einen zufälligen Moment aufgreifen, und an ihm ihre Untersuchungen machen. Dessen Gesamtbedingungen sie aber gar nicht kennen kann, denn dieser müßte das Apriori der Untersuchung sein, die These, der Blickpunkt, das Licht, unter dem die Untersuchung stattfindet, das Experiment angeordnet wird.

Aus dem toten Moment heraus aber, den die Physik durch möglichst exakte Bestimmung aller Bedingungen einschränken muß, auf den Moment dieser und jener Bedingungen eben, die sie selbst bestimmt, sonst würde sie gar nichts sehen, aus diesem einen und definierten Moment heraus aber auf das Ganze des Kosmos zu schließen ist ein fataler Mißgriff. Zugleich offenbart sich durch das Gesagte, daß es keine Physik außerhalb einer meta-physischen Sichtweise der Schöpfung geben kann. Deren Struktur und Inhalt sich in den Bedingungen festschreibt, die einer solchen Untersuchung zugrundegelegt werden.

Das Problem der Physik ist wie bei jeder anderen Spezialwissenschaft ein Problem der Weltanschauung. Sie prägen vorweg, was ihre Ergebnisse liefern. Vergeht sich die Weltanschauung - im Rationalismus, im Materialismus mit der allergefährlichsten Variante: dem des Irrglaubens an eine "objektiv mechanistische Welt"* - liefert die Teilwissenschaft zufällige Ergebnisse, deren Deutung - als "Ergebnis" geliefert - in hohem Maß vollkommen irrelevant, leeres Geplappere ist.




*Ein purer Mythos des Irrationalen, eine Konstruktion der Abstraktion. Es gibt in der Wirklichkeit aber kein a-intentionales Ding "an sich". Aus aus diesem Blick wird klar, daß Forschen nur davon ausgehen kann, die Intentionen der Dinge zu kennen - und damit stehen wir mitten in der Sinnfrage. Der rationalistische Objektivismus geht von einer sinnlosen Welt aus, und setzt genau damit Sinnantwort, die im Widerspruch zu seinem eigenen Tun steht. Denn der Forscher sucht ja genau "Sinn". Was wollte er sonst erkennen, was an Ergebnissen erhalten?





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