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Freitag, 28. Juni 2013

Segen Globalisierung? (1)

Je mehr wirtschaftliche Freiheit eine Volkswirtschaft genießt, desto weniger Armut gibt es. Auf diesen simplen Nenner läßt sich eine Langzeitstudie bringen, die zahlreiche weitere Studien auswertet und in der 9. internationalen Gottfried-von-Haberler-Konferenz in Vaduz, veranstaltet vom European Center for Austrian Economics, in diesen Wochen diskutiert wurde. 

Das Beispiel Peru zeigt, daß kein soziales Umverteilungsprogramm dazu in der Lage ist. Dafür ruiniert staatlicher Dirigismus - wie in Peru - die Volkswirtschaft. Nichts hat die weltweite Armut so bekämpft, wie die Globalisierung der letzten Jahre und Jahrzehnte. Selbst für Afrika zeigt sich das. Insgesamt haben sich die weltweiten Bruttosozialprodukte deshalb mehr angeglichen, sodaß auch die Wohlstandsunterschiede zurückgegangen sind. Die Welt ist in diesen Jahrzehnten der Globalisierung nicht ungleicher, dafür aber weniger arm geworden.

In Peru haben sich seit 1989, als das Land nach sozialistischen Reformen wirtschaftlich am Ende war, ein Viertel der Menschen selbst aus der Armut befreit. Das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf hat sich vervierfacht.

Ein Faktor ist dabei wichtig: dezentrale Politik und Jurisdiktion. Der Wettbewerb von Regionen gibt dieser Entwicklung erst die nötige Luft. Dazu müssen Kompetenzen lokalisiert, Märkte geöffnet werden.

Hilfreich für ein marktwirtschaftlichen Reformen förderliches Klima ist in der Regel Wettbewerb auch auf politischer Ebene – zwischen Parteien und möglichst dezentral organisierten politischen Jurisdiktionen. Laut Barun S. Mitra erklärt das lange währende faktische Einparteienregime auf nationaler Ebene viel marktfeindlichen Populismus, der in Indien die Entwicklung gehemmt hat. Mitra zeigte aber, dass politischer Wettbewerb auf Gemeindeebene zu mehr Reformen und Freiheit führte. Von einer Stärkung der lokalen Kompetenzen im Zusammenhang mit der Administration von Landrechten erhofft er sich deshalb einen neuen Entwicklungsschub für Indien.

Es führt zu nichts, Leistungseliten im Namen von Umverteilung zu enteignen. Eigentumserwerb muß geschützt sein, erst dann wird Eigentum produktiv. 

[...] Die beste Sozial- und Entwicklungspolitik aber ist es, Ärmeren Chancen zu bieten, reicher zu werden. Bildung, Zugang zum Arbeitsmarkt und marktwirtschaftlicher Wettbewerb dürften dafür die zentralen Erfolgsfaktoren sein.


Teil 2 morgen) Bloßer Wirtschaftsliberalismus versteht Freiheit nicht




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