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Freitag, 26. Juli 2013

Putziges Informationszeitalter

Wer da nun meint, man sei doch heute bestens über alles informiert, und könne sich deshalb eine eigene Meinung zu allem bilden, der wird längst festgestellt haben, daß das recht schwierig sein kann. Denn nicht selten muß er gegen eigenes Gefühl agieren, oder ist dazu verdammt, das was er für wahr hält, weil es seiner bisherigen Urteils- und Lebensgrundlage entspricht, gegen das Bild in der Öffentlichkeit aufrechthalten. Was vielerlei Gefahren einschließt, sehr viele sogar.

Die Einschätzung der Lage in Griechenland - an sich ja gar nicht in der Zuständigkeit der einfachen Bürger - war so ein Fall. Jeder, der da Übles roch, lag richtig, von Anfang an. Ein exemplarischer Fall.

Denn nun stellt sich heraus, daß der Internationale Währungs Fonds IWF tatsächlich gelogen hatte. Und an diese Lüge haben sich gerne alle Regierungen angeschlossen. angeblich, weil es um das Image und damit den Wert des Euro - die "Euro-Rettung", ging. Ein Kardinalwert, der jede Lüge rechtfertigt.

Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten berichten von einem vorliegenden Papier, in dem diese Institution intern zugibt, die Bürger belogen zu haben. Vorsätzlich gab man die Schuldenlast des Landes als "bewältigbar" aus, obwohl man wußte, daß dem keineswegs so war. Wie jemand mit etwas soliderer Kenntnis und Erfahrung wirtschaftlicher Vorgänge ohnehin wußte. 

Von Anfang an war also klar, daß die "Stundungsmoratorien" für Griechenland nur ein Hinauszögern unvermeidbarer Schuldenerlässe war. In Österreich wurde von Vizekanzlern und Finanzministern allen Ernstes sogar erzählt, die Hilfsgelder für Hellas wären ein Zinsgeschäft, das den Bürgern Millionen in die Kassen spülen würde. Selbige sind natürlich folgerichtig entweder zu noch spezielleren Finanzweihen aufgestiegen, oder einfach weiter im Amt. Wo sie gerade PR-Kampagnen überlegen, wie das "Vertrauensverhältnis zu den Bürgern" so knapp vor der Wahl wiederzugewinnen sei.

Warum die Lügen? Um so Zeit zu gewinnen, den Bürgern nach und nach den Wein zu säuern, bis sie sich daran gewöhnt hatten, und keine Regierung Konsequenzen daraus zu erwarten hatte, daß sie die Steuergelder ihrer Bürger an den Isthmus von Korinth umleitete. Denn auch wenn man es wußte - man war sich halt doch nicht sicher.




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