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Sonntag, 7. Juli 2013

Wort als Ereignis

Es ist ein Fehler, schreibt Whitehead, Worte primär als Vehikel von Gedanken aufzufassen.

Vielmehr sind sie Symbole, die mehr oder weniger dafür taugen, im Aufrufen vorhandener, vergangener Erfahrungen Erfahrungs-, Erlebensmomente aufzurufen, als vergegenwärtigte Unmittelbarkeit, die dann - interpretiert - die Wirklichkeit als Erfahrenes bestimmt.

Deshalb können sie auch versagen, wenn der Rufer ein Symbol benützt, dem beim Angerufenen kein (oder ein anderer) Inhalt zugewiesen ist.

Dazu kommt ihr Ereignisaspekt als Ton selbst, denn Worte sind Ton, und als dieser (auch im Lesen, übrigens: Lesen heißt, sich selbst vorsprechen) haben sie unbedingte, ereignishafte Unmittelbarkeit im Aufrufen eines immer erlebnishaften Inhalts, in dem auf die wirkliche Welt der Dinge Bezug genommen wird.




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