Dieses Blog durchsuchen

Freitag, 2. August 2013

Niemand findet das seltsam

Kiribati, ein Südseeatoll mit etwa 100.000 Einwohnern, versinkt im Meer. Gottseidank gibt es das Märchen von der Klimaerwärmung und dem Anstieg der Meeresspiegel. So werden die Kiribatianer viel Geld erhalten. Zumindest forden sie es.

Daß einige ihrer früheren Inseln - das Staatsgebiet erstreckt sich über viele Inseln, bei 2000 Kilometern Ausdehnung von Nord nach Süd, 4500 West nach Ost, mit insgesamt 811 km² Landfläche - schon seit Jahrzehnten 11 Meter unter dem Meeresspiegel liegen, sich das Atoll seit Jahrzehnten senkt, Atolle (=Korallenstöcke) sich überhaupt aus ganz wesensautonomen Gründen senken und heben, so wie sich selbst die "festen" Erdplatten hier heben und dort senken, spielt da keine Rolle mehr. Die Klimaverzückten werden dafür sorgen, daß sich das nicht herumspricht. Mit ihrer Behauptung haben sie ja die bislang universalste These für alles und jedes gefunden.*

Reinhard Löw schreibt in seiner blendend verfaßten "Philosophie des Lebendigen", daß ehe man über ein "warum" sprechen kann, man wissen muß, WAS etwas ist, wie sein Wesen ist. Es ist auffällig, daß sich die Naturwissenschaft (und bei weitem nicht nur sie) im 20. Jhd. in erschreckendem Ausmaß davon abgewandt hat. Man gibt auf, die Dinge verstehen zu wollen, und wendet sich dafür umso mehr Anwendungen zu. Doch das Denken läuft damit völlig aus dem Ruder. Weil es kein Denken mehr ist, sondern ein Wirrwarr von Behauptungen.

Ob das eine Psychologie ist, die sich nicht einmal die Mühe macht klären zu wollen, was Seele überhaupt ist, ob eine Biologie die den Begriff des "Lebens" ausgeklammert hat und ihre Forschungsobjekte aus dem Toten definieren will, eine Kunstgeschichte die die Frage nicht mehr anrührt, was Kunst überhaupt ist, dafür aber umso intensiver forscht, eine Ökonomie, die von Staaten im selben Ausmaß, als die Auffassungen über das was sie überhaupt kennzeichnet auseinandergehen, zu beeinflussen versucht wird, eine Ethik die sich krampfhaft an einer Menschrechtsdefinition festklammert, weil ihr jeder Anker im Absoluten fehlt und sie deshalb ständig in Gefahr ist, völlig willkürlich und relativ zu werden, usw. usw. - bis eben zur Weltklimaforschung, wo zwar wirklich NIEMAND weiß, wie es entsteht und wovon es beeinflußt wird, aber bald jeder weiß, wie es zu verändern ist.

Und das zieht sich ja über sämtliche Lebensbereiche. Vom Internet und der Technik generell, über die Politik, bis zur Religion. Niemanden kümmert noch, WAS etwas ist. Aber dafür wenden wir es umso eifriger an, verändern alles umso freimütiger.

Man hat damit zugleich den Begriff der "Normalität" ausgehebelt. Ohne den es aber überhaupt nicht möglich ist, eine Aussage über Veränderungs- und Verhaltensqualität zu treffen.

Und das Seltsamste dabei: Niemand findet das mehr seltsam.

Ja, gut, man fühlt sich irgendwie nicht mehr ganz wohl in seiner Haut. Aber das kann man übertönen. Das kann man wegdrücken. Halbwegs. Kurzfristig. Durch Cloud-Identität, in die hinein wir täglich erwachen, und viertelstündlich neu andocken. Denn itzo ist die Zeit des Handelns (wenn man nur wüßte wo, wenn man nur wüßte, was!), nicht des Kopfzerbrechens. Itzo genügen schwammige Schlagworte. Itzo ist die Zeit der Probleme, nicht der schönen Entwürfe. Itzo, itzo geht's ums Überleben. Itzo geht's ums Mitreden. Itzo geht's um Demokratie, um Weltrettung, ums Gefühl, um Bekämpfen der Wirtschaftskrise, um unsere Ersparnisse und um Kommunikation und Krebs und eine neue Leber, sonst ist alles aus.


*Jüngst gelesen: Sind die Winter hart und kalt, die Sommer heiß und trocken, oder feucht, ist es die Klimaerwärmung, die nur noch Wetterextreme bringen wird. Es gab 2013 nicht einmal mehr Niederschläge als im Schnitt (JAAAA, aber dafür waren sie anders verteilt, etc. etc. ...) Vielleicht haben die Hochwasser des heurigen Spätfrühjahrs mit den "Gegenmaßnahmen", die wir seit Jahrzehnten verfeinern, und mit denen wir in die Natur eingreifen (bzw. sie ignorieren), die vor allem eines zum Ziel haben: das Wasser dem nächsten weiterzureifen, so schnell es geht, mehr zu tun, als mit den Niederschlägen? 
Als vor ein paar Jahren noch eine Reihe lauer Jahreszeiten zu beobachten war, hieß es:  Die Klimaerwärmung führe zu einer Abflachung der Jahreszeiten, sodaß wir bald gar keine Jahreszeiten mehr haben werden (es würde deshalb zu einem Überhandnehmen der Ernte- und Waldschädlinge kommen, das war eine der Prognosen). 
Aber es spielt ja auch keine Rolle, solange es nur die Klimaerwärmung IST. Wobei darin gar nicht das Übel läge. Denn jede Wissenschaft kann nur forschen anhand einer These die steht, und mit der die Erscheinungen der Welt erklärt werden können - oder nicht. Nur laufen dieser These schon lange die Fakten davon, auf die sie ihren Erweis gestützt hat. Und schon gar nicht läßt sich die Behauptung aufrechthalten, daß die Klimaerwärmung eine quasi empirisch aufgezwungene Schlußfolgerung wäre, was ohnehin immer ein Unsinn war. Es wird seit 13 Jahren nicht einmal mehr wärmer (trotz gewaltig gestiegenem CO2-Ausstoß, nebenbei bemerkt). Was vielleicht schon nur daran liegt, daß mit der Popularität der These auch die Meßbedingungen stabiler wurden. Was vorher nur beiläufig eingesammelt wurde, wird nun konzentriert beobachtet - und sieh da ... 
Niemand weiß im Grunde überhaupt etwas. Das Klima ist ein gewaltiges Rätsel (und wird es bleiben, so nebenbei.) Aber nach wie vor ziehen Politiker durchs Land, mit "Experten" an der Hand, die von 2 Grad Erderwärmung Maximalziel faseln, als könnte man tatsächlich am Klima drehen wie an einem Thermostat.



***