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Montag, 16. September 2013

Meinung zu Ungarn

In Ungarn wurde vor etwa einem Jahr eine Sondersteuer eingeführt. Unter der vor allem die vielen ausländischen Handelsketten zu "leiden" haben, die sich blitzartig im Lande ausgebreitet haben, und die naturgemäß - 30 Jahre Kommunismus ... - die dortige Einzelhandelsstruktur ausgehebelt hat. Nun wurde diese Sondersteuer auch vom EU-Gericht geprüft - und für RECHTMÄSZIG befunden.

Die Beschwerde zielt darauf ab, daß Ungarn diese Steuer vom UMSATZ, und nicht vom Gewinn einhebe. Damit freilich sehr klug gewählt war. Denn Gewinne werden sehr einfach verschoben, in jenes Land, wo die Steuern darauf am geringsten sind. Wie leicht das geht, hat sich vor kurzem herausgestellt, als in einer Untersuchung der längst global gewordene Gewinntourismus in Afrika aufgedeckt wurde. Wo über kaum noch durchschaubare Firmengeflechte Scheinrechnungen und überteuert verrechnete Leistungen Gewinne abgeschöpft werden, ehe der Fiskus des Firmensitz-Landes zugreifen kann.

Nun wurden Stimmen laut, daß das Unrecht sei. Warum Unternehmen? Der Grund ist ebenso einfach wie gerecht: Wer in einem Land wirtschaftet, wer in einem Land Gewinne erwirtschaften will, muß auch seine speziellen Bedingungen mittragen wollen. So, wie es ohnehin jedem Arbeitnehmer und Konsumenten auferlegt ist.*

Und diese sind in Ungarn hart. In einem Land, in dem die Eigenproduktion speziell in der Industrie seit Jahrzehnten auf einen Stand geschrumpft ist, der für ein westliches Land undenkbar wäre. Dazu kommt ein überzüchteter Sozialstaat, der zwar Wählerstimmen gekauft hat, in dem mittlerweile aber an die 5 Millionen Menschen direkt von Sozialleistungen leben, die nur 3 Millionen Tätige erwirtschaften müssen. Und dessen "Aufschwung" nach 1989 ein fataler Schein war, weil er durch Kredite vorgegaukelt wurde, mit denen sich westliche Unternehmen "Zukunft" gekauft hatten. Mit der Vermittlung einer Mentalität, die die Ungarn nicht durchschaut haben - das wagt der Verfasser dieser Zeilen zu sagen, der seit sechs Jahren in diesem großartigen Land lebt.

Was sich in österreichischen Medien abspielt, und das kaum anders zu bezeichnen ist als "Vernichtungs- und Verleumdungskrieg gegen Ungarn", wie er seit drei, vier Jahren zu beobachten ist, ist die Frucht der Internationalisierung der Linken, die auch hier - AUCH HIER - ihre verdammenswerte Allianz mit der Großindustrie und dem Großkapital eingeht. In deren Händen sich die maßgeblichen österreichischen Medien - und zwar fast lückenlos - befinden. Samt Korrespondenten mit jedem Spielraum in der Medienlandschaft, der ihnen beliebt, auf die jeder aufrechte Ungar mit Recht spuckt.

Den Ungarn geht es nicht gut, das ist keine Frage. Aber viele der Maßnahmen, die in den letzten beiden Jahren getroffen wurden, seit einer wirklichen Wende mit der Zweidrittelmehrheit für eine Partei, der nationalliberalen FIDESZ, sind richtig und nach christlich-sozialem, naturrechtlichem Denken gerecht. Diesen Eindruck hat der Verfasser dieser Zeilen - der ja Steuer-Österreicher ist, weil er hier sein Geld verdient - aus vielen Gesprächen und Kontakten und nicht zuletzt eigenem Erleben gewonnen. 

Ob es besser zu machen gewesen wäre kann er nicht beurteilen. Aber es wurde viel versucht. Und es wurde viel Richtiges versucht, das eben nicht anders auslaufen konnte, als vorerst - VORERST - zu Hürden zu werden. Von einer Art, die oft genug fast bewundernswert mutig war, und manchmal sogar überhaupt nur vorwegnahm, was im vor Feigheit stinkenden und verrotteten Westen nur unter der Hand gedacht, unter Lüge durchgesetzt weil noch mehr GEMACHT, nur anders benannt wurde und wird.

Oh ja, geschätzter Leser, Sie haben mit Recht die Witterung aufgenommen. Die von dorther stammt, daß der Verfasser dieser Zeilen überlegt, neuen Wein in neue Schläuche zu füllen - und definitiv Ungar zu werden, sein Schicksal enger mit Transleithanien zu verknüpfen. Zumal ihn das Schauspiel in Cisleithanien - im derzeitigen Wahlkampf mit Schrecken ausgebreitet - mit Ekel, Abscheu und Grimm erfüllt.

Was verschlungene, seltsame Wege vorzubereiten scheinen. Er wurde dazu bewegt, im November in einem Gesangs-Wettbewerb in Irland/Irország ... Ungarn (mit ungarischen Liedern) vertreten.




*Naturrechtlich ist es selbstverständlich richtig, wenn Victor Orban meint, die Misere der Frankenkredite, an der 500.000 ungarische Kreditnehmer zu ersticken drohen, falle AUCH unter die moralische Verantwortung der (ausländischen) Banken, darunter Raiffeisen und Erste - ohja, jene Banken, denen (wie Raiffeisen) in Österreich Kurier, Kleine Zeitung und Die Presse (mit-)gehören, und die vor zehn, fünfzehn Jahren mit besonderer Vehemenz, in Akkordierung (oder auch Personalunion) mit jenen Narren, die die Wirtschaftskammern besetzt halten, die "Ostphantasie" als Rettung des Wirtschaftswachstums erfanden, und mit dem ehemaligen Ostblock ihre tiefroten Bilanzen aus den Westgeschäften vermeintlich sanierten, bis dann seit 2008 "aus höherer Gewalt" der Steuerzahler einspringen muß. Die einzige Frage die dabei aufsteht ist, was Raiffeisenbank-Generaldirektoren, die mit eleganter Geste Ungarn verleumden, bei ihren jährlichen Wallfahrten nach Mariazell überhaupt beabsichtigen. Wohl dasselbe wie Bischöfe, die meinen, die Institution Kirche zu verteidigen falle immer unter Kriegsgesetze, die alle Mittel heiligten?




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