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Montag, 23. September 2013

Neues Altes aus Absurdistan

Eine der wenigen besonnenen Stimmen im Quakkonzert des öffentlichen Sprechgeräuschs zur "Energiewende" erhebt sich in der FAZ. Ein nunmehr veröffentlicher Artikel schlägt in dieselbe Kerbe, in die an dieser Stelle von Anfang an geschlagen wurde: Der sogenannten Energiewende mangelt es an jeder Vernünftigkeit. Kein einziges proklamiertes Ziel wurde erreicht, im Gegenteil, dafür wurde Versorgungsunsicherheit nie gekannten Ausmaßes riskiert. Die Politik spürt nur die Unfinanzierbarkeit. Die Gesamtkosten der Energiewende beziffert der deutsche Umweltminister Altmeier mit 1 Billion Euro. Das ist die Hälfte der deutschen Staatsverschuldung. 

Was politische Unvernunft, gepaart mit Angst, aber wirklich angerichtet hat sieht anders aus: sie hat durch erste Eingriffe jedes natürliche Reagieren unterbunden, und eine Reihe von Folgereaktionen ausgelöst, die nun ein neues Bedrohungsbild ergeben, und mittlerweile die Strommärkte in ganz Europa grotesk verzerrt.

Bundeskanzlerin Merkel hat auf der Energietagung des CDU-Wirtschaftsrats eingestanden, dass schon zu viele an dem Gesetz verdienen: „Sie können daran studieren, wie es ist, wenn Mehrheiten zu Subventionsempfängern werden und damit nicht mehr bereit sind, die eigene Subvention abzuschaffen.“ (cit. FAZ)

Deutschland leistet sich ein teures Parallel-Stromnetz. Doch wurde auf politsches Geheiß hin die Anzahl der Profiteure dieser "Energiewende" so hoch, daß sie längst politisches Gewicht hat. Und aus der ihr eigenen Vollendungs- und Entfaltungslogik die Politik vor sich her treibt. Eine neue Klasse der Profiteure hat sich gebildet, und sie wird vom Rest der Bevölkerung bezahlt.

Weil die Förderung des Ökostroms völlig aus dem Ruder läuft, wird die Energiewende zu einer gigantischen Umverteilung. Durch ein Windrad erzielt ein kleiner Acker an der Küste eine jährliche Pacht von 30.000 Euro, während in der Pension daneben der Rotorlärm die Gäste vertreibt. Auf dem Land verdienen Hausbesitzer mit ihren Solardächern glänzend, zahlen tun dafür die Mieter in den Städten. Für die Umverteilung von unten nach oben stehen auch die riesigen Solarparks in Bayern. Großzügig gerechnet, bekommt Bayern das Geld, was es in den Länderfinanzausgleich einzahlt, über den EEG-Solarausgleich von Nordrhein-Westfalen zurückerstattet. (cit. FAZ)

Wenn nunmehr, um nach Österreich zu blicken, der burgenländische Landeshauptmann allen Ernstes stolz erzählt, wie jüngst, daß das Burgenland kraft der Windparks und Solarenergie "autark" in seiner Stromversorgung sei - weil diese Anlagen mehr Strom produzieren, als das Burgenland benötigt - so zeigt sich darin also eine längst gefährlich gewordene Ahnungslosigkeit, in der sich die Politik zur Politik der inhaltsleeren Schlagworte und Lügen verdreht. Und eine Katastrophe, die sich anbahnt, durch Sonntagspolitiker immer noch zur Glanztat umgeredet wird.

Aber es gibt ja Gegenstrategien? Unlängst las der Verfasser dieser Zeilen in einem Börseblatt über einen "interessanten Geheimtip". Da empfahl der Autor des nämlichen Artikels den Anlegern in saudiarabische ... Atomkraftwerke zu investieren. Deren Perspektiven seien gänzend, aber kaum öffentlich diskutiert. Vielleicht also machen wir es in Zukunft so: Wir leisten uns hier ein Öko-Stromnetz, das wir uns aber deshalb leisten können, weil wir durch die Aktien auf Atomkraftwerke, die glänzende Renditen erzielen, genügend Geld verdienen. Daß diese Kraftwerke florieren verdanken sie dann sogar uns selbst, denn wir sind - weil es uns ja so gut geht, wir so viel verdienen, uns ein ökologisches System leisten können - die Garanten für ausreichende Nachfrage. 




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