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Sonntag, 24. November 2013

Annäherung durch Abstand (2)

Teil 2) Auch ein Problem wird erst ein solches unter der Sinnfrage





Die Zielsetzung der europäischen Politik ist also verfehlt. Die nämlich versucht, das alltägliche Leben und Werteempfinden zu gestalten - statt von diesem je suvjektiven, regionalen, religionsgeprägten Weltverhältnis auszugehen, und sich auf gemeinsame (mögliche) Vollzüge zu beschränken. Nicht mehr weit, und selbst rechte Politik verlangt von der Türkei Gendersprache, um es an einem drastischen Beispiel zu zeigen.

DAS, diesen Grad des Pragmatismus, den müßte die Türkei anerkennen, und das müßte Europa sich neu vor Augen halten, wenn über das Mögliche zwischen zwei Ländern gesprochen wird. Das bei verschiedenen Religionsbekenntnisse einfach seine Grenzen hat. Es sei denn, Europa würde sich zu einem rein christlichen Europa - neu - entschließen, und damit die Idee des weltumspannenden Ecclesia-Gedanken aufgeben. Aber davon ist ja spätestens seit dem Aufkommen des realen Faktors Protestantismus keine Rede mehr.

Dann könnte man tatsächlich über einen Beitritt der Türkei zur EU diskutieren, vielleicht sogar über eine durchaus sinnvolle Ausweitung auf den historischen Mittelmeerraum als EINEM Kulturraum, der er nämlich ist. Sodaß die EU nur jenen natürlichen Raum wiederherstellen würde, der vor 1300 Jahren zerstört wurde. Was allen Ländern bedeutende Probleme brachte.

Aber zu verlangen, daß ein Land seine geistige Basis aufgibt führt nicht zu einem Europa des Friedens, soviel ist mit Gewißheit zu sagen. Sondern in der Anerkennung des Abstands, der ein Gestaltung eines pragmatischen Miteinander erst möglich macht. Das in seinen Detailentscheidungen nicht pausenlos die Fundamente der betroffenen Menschen mit Füßen tritt. Und die - die sind religiöser Natur. Nur so läßt sich das Wesentliche eines friedlichen Zusammenlebens pflegen und aufbauen: Respekt.

In dem nachvollzogen wird, was sich im praktischen Leben und alltäglichen Lebensvollzug auf vielfache Weise ohnehin bereits irreversibel vollzogen hat. Und deshalb hat auch Europa einen Auftrag zur Selbstkorrektur, den es wahrzunehmen hätte. Die Diskussion um den EU-Beitritt der Türkei verdrängt gefährlich diese Tatsache. Gedeihliche Zusammenarbeit kann darüber hinaus niemals auf der Ebene gegründet werden, auf der sich Verlierer und Gewinner gegenüberstehen. Derzeit aber hat man nur noch den Eindruck einer babylonischen Sprachverwirrung, in der jedem Argument jene geistige Substanz fehlt, die erst überhaupt so komplexe Fragen in der Hinorientierung auf einen ordnenden Punkt weil Sinn hin durchzudenken erlauben würde. Der aber auch klären hülfe, was Europa überhaupt will. Denn dieser "Wille" ist meist nur noch hilfloses Herumgerudere in utilitaristisch und kurzsichtig weil widersprüchlich aufgedrängten "Existenzfragen". Die selbst erst zu solchen werden, weil der übergreifende Sinn, der ihre Relevanz erst erkennen ließe, verloren ging.











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