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Montag, 3. Februar 2014

Auf dem Weg zu einem christlichen Europa (1)

Die Erzählung des Turmbaus zu Babel wird allzu gerne auf die leichte Schulter genommen. Und man muß nicht alleine auf Spengler oder Toynbee zurückgreifen. Die Menge der Kulturanalysten, die die Endphase einer Kultur mit der Errichtung von Monumentalbauten charakterisiert sieht ist nahezu unzählbar. Selbst (und sogar gerade) die Physik zeigt, daß sich das Verhalten von Dingen (Seiendem) prinzipiell ändert, wenn sich gewisse Quantitäten (von Teilqualitäten) zu einem Ganzen binden: Die großen Dinge sind anders zu bewerten als die Vorgänge im Kleinen. Sie unterliegen anderen "Gesetzen".

Ausführlich wurde an dieser Stelle bereits über das Problem der "kritischen Massen" diskutiert. Es besagt, daß sich im Einzelnen keineswegs kritische oder problematische Vorgänge in kybernetischen Systemen - d. h. in Systemen, wo alles aus Eigengesetzlichkeit heraus auch zurückwirkt, mit dem Auftreffenden, den Wirkungen korrespondiert, sich verhält - schon aus mathematisch theoretischen Gründen zu einem unvorhersagbaren Insgesamt entwickelt. 

Große Erdbeben werden deshalb niemals vorhersagbar werden. Diese Erkenntnis war der Ausgangspunkt. Weil die Anlässe, die ein Megabeben auslösen, genauso klein und unscheinbar sind, wie zahllose andere zuvor, die nichts ausgelöst haben, vom Ganzen verschluckt wurden. Die Wahrscheinlichkeit ihres Eintretens ist lediglich an sich eine Gewißheit. Der Zeitpunkt aber bleibt im Dunklen.

Das hat weit konkretere, praktische Auswirkungen, als man meinen könnte. Die scheinbar komplexe, abstrakte Theorie beschreibt ein sehr reales Verhalten, das sich auch im simpelsten Wirtschaftsunternehmen ausdrückt. Wirtschaftliche Planungen, die einen gewissen Umfang überschreiten, in Zeit wie in Quantität, sind sinnlos. Unternehmensplanungen haben nur einen Sinn im Rahmen eines Sinngefüges. Dort liegt auch der alle Wahrscheinlichkeit umgreifende Rahmen. Nur faktische Zahlengebilde, die sich nur auf Vergangenes beziehen können, können schlimmste Fehlprognosen zur Folge haben.

Das gilt es zu wissen, wenn man sich mit Meldungen wie dieser befaßt: Die ÖBB (Österreichische Bundesbahnen) haben sich, wie ein unternehmensintern aufgelegtes, "vertrauliches" Papier, das an die Presse kam, darlegt, höchstwahrscheinlich in ihrer jüngsten und laufenden Investition, die eine Größenordnung von 60 Milliarden Euro hat und damit das gesamte Steueraufkommen Österreichs eines Jahres übertrifft, schlichtweg ... getäuscht. 60 Milliarden stehen kurz davor, in den Sand gesetzt zu werden.

Grund ist die Fehleinschätzung der Entwicklung des Frachtaufkommens in Zentral- und Osteuropa. Nicht um ein paar Prozent, sondern um Größenordnungen! Überall gehen die Volkswirtschaften andere als die vorausgeworfenen Wege, und auch die Fracht sucht sich andere solche. Neue Korridore haben sich aufgetan, und damit ist das Frachtvolumen im für die angeleierten gigantischen Neubauten relevanten Raum derzeit sogar RÜCKLÄUFIG. 

Nichts an den Prognosen, die die gesamten Ostalpen mehrfach untertunneln und überspannen sollen, wird halten. Das zeigt sich bereits jetzt. Die Hochgeschwindigkeitstrassen unter Semmering und Wechsel, unter der Koralm von der Steiermark nach Kärnten, und selbst unter den Brenner werden wie schon jetzt aussieht gigantische Fehlinvestitionen sein, die sich niemals rechnen werden. Das publik gewordene ÖBB-interne Papier zeigt es auf. diese Projekte werden sich niemals rechnen! Milliardengräber tun sich hier bereits jetzt vorhersehbar auf, mit Folgekosten, die alle künftigen Generationen belasten werden.

Immerhin hat Konrad Paul Liessmann in einem lächerlich substanzlosen Gequatsche im Schweizer Fernsehen, das als philosophisches Gespräch auszugeben man die Chuzpe hatte, darauf hingewiesen, daß Verantwortung mit Vorhersagbarkeit zu tun hat. Aber damit hat sie auch direkt damit zu tun, daß es für Argumente wie "Die Krise hat keiner vorhersehen können" keine Rechtfertigung gibt. Wer Entscheidungen über einen gewissen Mengen- und Zeitrahmen hinaus trifft, kann dies nur aus einer Gesamt-Sinnperspektive machen. 

Niemals kann er sich auf das technische Machwerk eines Zahlengebäudes verlassen oder ausreden. Das zeugt nur von (und das ist wörtlich gemeint) TOTALER Unfähigkeit, aus und nicht mehr, die kein Doktorgrad oder Ausbildungsdiplom oder formeller Wissenschaftsrang ersetzen kann. Sich auf derartige Prognosen zu verlassen, wie es offenbar die ÖBB tat, ist deshalb schlichtweg verantwortungslos, wenn auch vermutlich ausschließlich politisch motiviert. Wem es an Lebensklugheit fehlt, den Rahmen, in welchem überhaupt Dinge planbar sind, einzuschätzen, der hat an vorderer Stelle NICHTS zu suchen.





Morgen Teil 2) Deutsche Panzer mit 
österreichischen Ritterkreuzträgern





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