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Dienstag, 4. Februar 2014

Auf dem Weg zu einem christlichen Europa (2)

Teil 2) Deutsche Panzer mit 
österreichischen Ritterkreuzträgern




Eine gewisse Österreich- (und Deutschland-)Spezifizität solcher Dinge läßt sich freilich nicht von der Hand weisen. In keinem Land Europas hat sich der totalitäre Zentralismus so prägnant entwickelt, und zwar ZUERST in Österreich, dem seit dem 18. Jhd. aufgeklärtesten (und damit zentralistischesten) Land Europas, und dann im preußischen Deutschland, das im 19. Jhd. folgte. Kein Land Europas hat eine derartige Tradition der kollektiven Unfreiheit und Vermassung wie diese beiden Länder. Nicht England, nicht Frankreich (trotz 1789), und nicht einmal Rußland. Österreich als polarer Kopf Deutschlands hat seinen Sinn verloren, und Kleindeutschland torkelt seither wie ein angeschlagener Boxer, der mit den Armen rudernd in den Seilen Halt sucht und alles tut, um seinem Gegner immer noch zu imponieren.

Projekte wie dieses, das eine Selbsteliminierung Österreichs (das Raum in Zeit bedeutet) zum Inhalt hat, das sein gesamtes Land quasi nihilieren möchte, um dem europäischen Transport freie Bahn zu geben, Projekte wie das heillos wahnsinnige deutsche Energiewendeprojekt, sind nur sinnvoll und möglich, wenn man vor hat, ganz Europa zu zwingen. (Noch schlimmer dabei: Die Politik weiß das offenbar nicht einmal.) Die gesamte Energiewende in Deutschland ist ohne Einbindung ganz Europas unmöglich und sinnlos. Dabei in sich größenwahnsinnig und krank, mehr ist dazu nicht zu sagen, weil es jede Dimension des Beherrschbaren alleine schon überschreitet. Aus mathematisch-physikalischen Gegebenheiten.

Und da meldet sich nun ein Spanier, an sich der christlichsozialen Fraktion Europas zuzurechnen, und seit Jahren EU-Ratspräsident, Jose Manuel Barroso, mit einer Meldung, die einem fast den Atem nimmt. Denn sie bedeutet einen Paradigmenwechsel, der von den kranken und dummen Narren in Brüssel nicht zu erwarten war.

Barroso verkündet, daß es doch sinnvoll sei, ab 2020 (soweit ist es bereits vertraglich festgelegt) die Verbindlichkeit der Klimaziele - und damit der Energieziele - der EU ad libidum zu stellen! (Die Prozentzahlen sind irrelevant, weil sowieso Phantasiezahlen.) Er verkündet, daß man den einzelnen Staaten FREI stellen sollte, ob sie und in welchem Umfang "nur noch empfohlene Klimaziele" erreichen wollten, oder nicht. 

Das ist eine Meldung von enormer Tragweite, von enormer politischer Brisanz. Denn man riecht förmlich die preußisch-deutschen Panzer, und die österreichischen Ritterkreuzträger, die sie lenken. Das ist gemeint, wie es geschrieben ist.

Denn diese beiden Länder - Österreich, das seit 1938 überhaupt kein Sein mehr gefunden hat, als verabscheuenswürdiger Appendix des halbstarken Preußen-Deutschland, das ohne Technizismus meint, ins Nichts zu sinken, was wohl ein völlig richtiges Selbstwahrnehmen ist (das Gewerbe der Überwindung von Raum und Zeit ist erste Tragsäule des realen Lebensgebildes Deutschland) - können das niemals hinnehmen. Was immer Politiker daherschwafeln mögen.

Während Österreich 60 % eines BIP, die Gesamtheit einer jährlichen Steuereinnahme eingesetzt hat (und man denke nicht nur an die initiatorischen Schulden, denn nur so kann das "finanziert" werden, sondern an die reale Belastung künftiger Generationen, solche Netze zu ERHALTEN, ein Gesetzmäßigkeit, die JEDE Amortisationsrechnung solcher Gigaprojekte sowieso ad absurdum führt), hat sich Deutschland auf ein Energiesystem verlassen, das als reiner populistischer politischer Wille ein doppeltes Stromsystem (und damit die Grundlage seine Wirtschaft) leistet, das wenn es überhaupt denn je funktioniert nur funktioniert, wenn es auch ganz Europa integriert, mit Offenheit gegen das antipodische Asien (und darüber hinaus ins Weltall ...), und dabei die Freiheit der Lebensgestaltung des Einzelnen exterminiert, weil das System überhaupt nur zentralistisch funktioniert, wenn es denn funktioniert (und das, das ist es eben- es wird NIE funktionieren! wie die Alpen-Hochleistungsstrecken! die ohne Gesamtsystem nicht funktionieren, und dann - erst recht nicht ...) 

Was eine Zukunft präluminiert, in der deutsche Militärs neuseeländischen Solaranlagenbetreibern das Messer an die Brust setzt, weil deren Verhalten systemnotwendig wird. (die Amerikaner werden bald aus vieler Weltpolitik aussteigen, weil ihre Energiesituation dabei ist, sich auf einige Jahrzehnte - politisch freilich verkannt, deshalb auf weit mehr Jahrzehnte einkalkuliert - völlig zu ändern.) Übertreibung? Nein, bitterer Ernst. "Deutschland wird am Hindukusch verteidigt", oder wie hieß es doch?

Der Wahnsinn der ÖBB ist nur noch mit Lüge überhaupt darstellbar. Wobei Eisenbahn schon kurz nach ihren Anfängen als staatspolitsche Angelegenheit angesehen wurde. Und mit der Garantie als Geiselhaft eines ganzen Volkes. Nichts Neues, gewiß, auch nicht in der Energiepolitik Deutschlands. Es soll nur einmal mehr aufgezeigt werden. Weil sich die Politik um eine Größenordnung vergriffen hat. Daß sie das zwar nicht begreift, aber aufgrund von Einzelfakten da und dort bereits vorsichtig zurückzuckt, wenigstens außerhalb Deutschlands und Österreichs, das ist wirklich überraschend. Und gibt ... ja, tatsächlich: Es gibt ein wenig Hoffnung, daß das Einzige, was das Abendland noch vor dem endgültigen Krepieren retten kann, wenigstens irgendwie nicht ganz ausgeschaltet ist: Die Kraft seiner Einzelorganismen, sich aus der Wahrheit (die ohne Seinsdimension undenkbar ist, aber damit auch um ihre letztliche Unbeherrschbarkeit, Geschenkhaftigkeit weiß) zu regenerieren. Und das ist im wahrsten Sinn christlich. Auch, ja gerade wenn es Deutschland und Österreich um die Kraft eines ganzen Arbeitsjahres bringt.

Aber nicht vergessen werden sollte eines der wenigen Dinge, die der Staufer Friedrich II. so konsequent eingeführt hat: Beamte, Minister, die falsch entscheiden, haften mit ihrem gesamten Vermögen, und über Generationen. Denn wer solchen Geist atmet, was generationenlang entstand wie weiter wirkt - der soll auch seine Folgen spüren. Den will man dort nicht, wo Vernunft herrscht.




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