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Freitag, 21. Februar 2014

Laßt uns ein dummes Volk schaffen

Die Ergebnisse sind ja bereits aus Deutschland bekannt, wo sie Gesamtschule heißt. Nun hat die Evaluierung der Neuen Mittelschulen NMS in Österreich (hier der Standard, dort zum selben Thema Die Presse) dasselbe ergeben: Das Niveau dieser Errungenschaft wirklichkeitsloser Pädagogik ist nominell gerade dem der früheren Hauptschulen adäquat. Und das nur deshalb, weil immer noch viel Restbestand an Gymnasien in die Ergebnisgruppe hineinfällt, sonst läge es darunter. An den noch bestehenden Gymnasien sind die Werte ohnehin deutlich darüber. Aber die will man ja abschaffen. Sie sind zu selektiv.

Aber gut, Fakten interessieren in Österreich ja schon jahrzehntelang niemanden mehr. Hier zählt die politische Utopie, hier leben die Besten der Welt, die Musterschüler der linken Gutheit.

Etwas anderes aber fällt ebenfalls auf. Da heißt es, daß nach wie vor der soziale Hintergrund so viele Auswirkungen auf die Bildungsergebnisse der Schüler hätten. Im speziellen Fall sei es der hohe Anteil der Migranten in den NMS (die nun plötzlich aus dem Nichts aufgetaucht sind) und die Leistungstests nach unten drückten. Nach wie vor sei der soziale Hintergrund ausschlaggebend für die Lernergebnisse der Schüler. Daran sehe man folgedessen, wo der Hobel noch weiter angesetzt werden müsse.

Nun, vielleicht liegt das überhaupt alles umgekehrt? Denn zwar gibt es "wissenschaftlich-mathematisch" eine hohe Korrelation zwischen sozialem Status und Bildungserfolg. Aber das sagt noch nichts über Ursache- und Wirkungsverhältnisse, der Grund dafür liegt wahrscheinlich ganz woanders.

Denn die Intelligenzmessung weltweit zeigt tatsächlich deutliche Zusammenhänge zwischen sozialem Status und Intelligenzniveau, nur ist es anders zu interpretieren: Wer intelligent ist, hat oder erreicht fast zwangsläufig höheren sozialen Status, und umgekehrt. Nicht nur das aber, sondern es ist nicht zu bezweifeln, daß Intelligenz genetisch entscheidende Faktoren hat, also in hohem Maß - vererbt wird.² Zwar braucht es bestimmte psychosoziale Bedingungen, um sie zu entfalten, aber ihr Grundstock ist gegeben und kann auch durch noch so viel Ausbildung nicht "erweitert" werden. (Während etwa Kreativität deutlich mehr von Persönlichkeitsfaktoren abhängt, nicht von Intelligenz alleine.)³

Wollen wir es nicht auf den bloßen terminus technicus Intelligenz ankommen lassen, nennen wir es besser "Vernunft". Auch die hat mit Intelligenz zu tun, wenn auch nicht ausschließlich. Sie hat aber ganz sicher mit der Fähigkeit zu einer bestimmten sozialen Stellung zu tun. Mit Sozialprogrammen und staatlichem Dirigismus in allen Bereichen wird aber nicht die Vernunft erhöht, sondern im Gegenteil wird diese verhindert, weil gar nicht mehr zur Lebensführung gebraucht. Zwar werden vielleicht die statistischen Parameter wie Anzahl der Waschmaschinen, Zweitfernseher und Vierthandys erhöht, der Wohlstand also, zwar wird durch "positive Diskriminierung" die Zusammensetzung der Führungskräfte verändert, zwar wird durch Verbot von Leistungsauswahlkriterien die Anzahl der Akademiker erhöht - aber das wirkliche durchschnittliche Niveau aller dieser Kräfte sinkt, es wird schwieriger, wirkliche Leistungsträger anhand früherer Auswahlkriterien (Noten, Zertifikate) zu erkennen. 

Gleichzeitig fehlen bei solcher Bildungspolitik den Mittelberufen - Handwerker, Selbständige (die übrigens eine ähnlich hohe Durchschnittsintelligenz haben wie Akademiker, das nur nebenher), Fachkräfte - jene Menschen, die sie mit hoher Intelligenz ausführen, die deshalb unbedingt gebraucht werden. (Weshalb solche Berufe nur noch durch Maschinen, durch Veränderung des Warenangebots zu mechanisierten, qualitativ niedrigeren Produkten, ersetzt werden sollen.) Gleichzeitig führen schon jetzt, wie eine Erhebung aus 2013 ergab, ein Drittel der (formalen) Akademiker Berufsaufgaben aus, für die eine universitäre Ausbildung nicht nötig wäre. Alleine, was dadurch also Geld verschleudert wird! Aber - wir haben es ja. Also - die anderen, wie Sozialisten eben denken.

Nur werden sich damit die realen Zusammenhänge nicht verändern. Nach wie vor werden intelligente Eltern intelligente Kinder auf die Welt bringen, die ihnen in ihren Berufen und damit ihrem Status nachfolgen. So, wie alle Kinder dem Status ihrer Eltern folgen, nicht aus sozialer Not, sondern weil Identitätsbildung gar nicht anders ablaufen kann als über die Eltern, als Ursprung des eigenen Seins, und damit (siehe u. a. C. G. Jung) als erstem, aber damit grundlegendem "Gott". Alles bewegt sich eben auf seinen Ursprung zu.*

Wirkliche Leistungsträger haben es freilich bei gleichmacherischer Politik, die meint, Identität durch funktionalisierte "Begabungsförderung"** bei Auslöschung der Identitätsunterschiede - und damit der Identität - ersetzen zu können, nun schwerer, einen ihnen gebührenden Platz in der sozialen Skala zu erlangen. Sie werden ihn aber trotzdem suchen, so wie alles nach Ausfaltung seines Seins sucht. (Was den überqualifizierten "Dummen" zum Beispiel antriebslos macht.) Das heißt, daß diese gleichmacherische Bildungspolitik recht kurzfristig ein Abwandern der wahren Leistungsträger nach sich zieht. Zurück bleiben die Dummen, um es weiter so salopp zu sagen.

Aber noch eine Aussage fällt auf: Nämlich die, daß die Leistungsstreuung in den NMS weit höher sei, trotz durchschnittlich gleicher Resultate, wie auf den früheren Hauptschulen. Das könnte bereits auf einen logischen weiteren Zusammenhang in genanntem Sinn hinweisen. Nämlich den, daß intelligente Menschen, gar "Hochbegabte", auch überdurchschnittlich gut mit schwierigen sozialen Bedingungen zurechtkommen. Der Mythos eines Zusammenhangs von Scheitern und Intelligenz ist also falsch, ja umgekehrt, auch wenn er im Einzelfall (bei ca. 10%) doch zutrifft, ähnlich wie bei "Künstler und Neurose".

Von so manchen weiteren Details, etwa der Geschlechterverteilung Mann:Frau = 9:1 bei Hochbegabten, oder daß es keineswegs unterschiedliche Arten von Intelligenz gibt, ein Modetrend der letzten Jahrzehnte in ihrem Gequatsche etwa von "Emotionaler Intelligenz", weil alle Intelligenzbereiche eng zusammenhängen, mit deutlicher Korrelation zu Mathematik als leitendem Parameter, soll gar nicht erst angefangen werden. Wo doch gerade die massiven pädagogischen Anstrengungen angelaufen sind, Neurotiker und Charaktergeschädigte als "Sonderbegabte auf einzelnen Gebieten" speziell zu fördern.

Während es weniger Intelligente - nicht können. Was nichts anderes heißt als daß die früheren Leistungsträger auch diesen nächsten Anschlag am besten zurechtkommen werden, während die weniger Intelligenzbegabten noch weiter nach unten sinken werden. Ganz zu schweigen vom verstärkten Zulauf zu Privatschulen, die erst recht soziale Klassifizierung schaffen und verstärken, Absolventen des Regelschulkreises noch weiter im sozialen Status absinken lassen, was die Intelligenzbegabteren noch weiter aus ihm abdrängen wird.

Und siehe da: Es ist statistisch belegt, auch für Deutschland, daß sozialistische Regierungen binnen weniger Jahre und Jahrzehnte über ein immer dümmeres Volk regieren. Es bestehen eindeutige Korrelationen zwischen sozialistischen Regierungen und sinkendem IQ. Naja, dann paßt ja alles wieder zusammen? Denn es ist auch statistisch nachweisbar, daß linke Weltanschauung mit dem niedrigeren Intelligenzquotienten einhergeht. Mit fehlender Vernunft sowieso. Dieses Wählerpublikum schafft man sich eben, etwa durch Sozialpolitik, die schon seit Jahrzehnten das historische Geburtenverhältnis verkehrt hat: Während früher sozial höhere, intelligentere Schichten mehr Nachwuchs hatten, ist es heute umgekehrt. Kein Wunder, daß die sozialistische Ministerin in Österreich mit den Ergebnissen dieser jüngsten Evaluierung zufrieden ist.***


²Wer sich fundierter ins Thema Intelligenz einlesen möchte, dem seien die Bücher von V. Weiss "Die IQ-Falle" sowie vor allem D. H. Rost "Intelligenz: Fakten und Mythen" empfohlen. Ein Artikel in der Süddeutschen Zeitung bietet übrigens eine recht gute Zusammenfassung. In der Besprechung des vermtulich gleichfalls lesenswerten Buches von Stern/Neubauer "Intelligenz - Große Unterschiede und ihre Folgen", das der Verfasser dieser Zeilen aber noch nicht kennt.

³Ist das nicht typisch für die Gegenwart, die zwar überall schneller dort ist, aber nicht weiß, wo sie überhaupt hinfährt? Erst zerstören wir also alle "sozialen Unterschiede", um allen die gleichen Chancen zu geben, um dann draufzukommen, daß diese Unterschiede in der Verfaßtheit der Menschen selbst begründet liegen, also gar nicht alle "dieselben" Chancen HABEN, was mit Kategorien des Sozialistischen nichts zu tun hat. Eine Gewißheit, die zu allen Zeiten alle Völker der Erde hatten, und die sich selbst im Zwischenmenschlichen ausdrückt: Intelligente Menschen werden als solche erkannt, und erfahren (auch hier: wissenschaftlich-statistisch) höhere natürliche Anerkennung.. Das das alles auch noch "wissenschaftlich untermauert" ist zeigt nicht zuerst das prinzipielle Versagen der Teilwissenschaft, sondern daß es an der Grundfähigkeit fehlt, Teilen ihren Platz im Ganzen zuzuweisen, sodaß man sich im Vielfältigen verliert. Übrigens ist genau das die Symptomatik des ADS7AHDS, des Aufmerksamkeits(hyperaktivitäts- und)defizitsyndroms, an dem heute angeblich 10 % der Jugendlichen leiden. ADS/AHDS ist eine Gesellschaftshaltung, Folge der Sozialisierung somit, keine Einzelerkrankung, die man quasi medikamentös heilen könnte.
*Die erste Grundbewegung alles Seienden in seinem Streben nach Teilhabe nach sein - also danach, daß es "etwas ist". Und dieses "etwas" ist es nur, wenn es "es selbst" ist und es vollkommen wird bzw. ist. Diese Grundbewegung umfaßt auch das als "Strebe nach dem Paradies" Angesprochene, das etwa allen Utopien zugrunde liegt, der Unterschied liegt allerdings im immanentistischen, selbsterlösenden (und damit a-theistischen) Charakter aller Utopien. Denn Gott ist das Sein selbst, und dieses kann sich niemand geben, wie es die Utopie versucht, man kann nur daran teilhaben - durch Selbstsein s. o. Im Streben aller Dinge, erst recht alles Lebendigen, zu sein, auch das zu "überleben", offenbart sich also das Streben aller Dinge nach Gott, dem Ursprung. Dieses Seinsgeschenk aber - und das ist das scheinbare Paradox - braucht das Sterben des weltimmanenten Seinwollens, so wie die Tier- und Pflanzenwelt (in der Art) erst überlebt, wenn in der Fortpflanzung das Individuum verblüht, aufgeht; der Neuanfang des Frühling den Tod des Winters voraussetzt. Eine Analogie!

**Noch einmal: Begabung ist ohne Identität, ohne Bezogenheit auf das soziale Umfeld, undenkbar weil inhaltslos, leer.

***Daß nach bestimmten Stimmen diese Ergebnisse, die ja die vielen hundert Millionen, die in diese NMS gesteckt wurden und werden, auch als sinnlose Verschwendung entblößen, bereits vor den Wahlen im letzten Herbst vorlagen, wollen wir als vernachlässigenswert erwähnen. Das ist man von Linken gewöhnt. Bis zu den nächsten Wahlen greift die Bildungspolitik ja vielleicht schon, und man hat noch mehr Dumme, auf deren Stimmen man hoffen kann.


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