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Sonntag, 28. September 2014

Er war höchst beliebt

S. M. König Friedrich August III. von Sachsen (1865 - 1832)

"Dann mocht Öuch Öuren Dregg aläne," soll er gesagt haben, als ihn das "Volk" vor seinem Schloß demonstrierend zur Abdankung bewegen wollte. Er hat da nicht viel Widerstand geleistet. 

Das Volk? Sie hatten halt jenen wenigen geglaubt, die ihm erzählt hatten, daß alles, was schlecht im Leben gewesen war, nun besser würde. Als die Vorwürfe konkret, persönlich wurden, wurde ihnen plötzlich bewußt, daß sie SO gar nicht dachten, über den, den sie da hinauswerfen sollten.

Als den letzten König der Sachsen 1920 im Bahnhof (Dresden-)Neustadt, in welchem Ortsteil er fünfzig Jahre zuvor das Gymnasium besucht hatte, eine jubelnde Menschenmenge empfing, soll er milde lächelnd dafür gesagt haben: "No ia säid mia jo scheene Demogrodn." 

Die wenigsten Leute hatten je gewußt, was sie da forderten, was es bewirken würde, als sie 1918 vor sein Schloß gezogen waren. Die wenigsten hätten schon gar je gewollt, was dann herausgekommen war. Mit Ehrfurcht hatten sie ihn schon 1918 besucht. Als wäre ihnen eine Demokratie zwar recht weil ach so modern, aber ohne König doch völlig undenkbar gewesen.


Der letzte König von Sachsen, Friedrich August III.





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