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Sonntag, 7. September 2014

Parallelen zu 1939

Damit keine falschen Vorstellungen aufkommen - die Auseinandersetzungen rund um die Ukraine tragen immer deutlicher alle Merkmale eines geistigen Kampfes. Strategische, politische oder gar Menschrechts-Überlegungen sind lediglich vorgeschobene Argumente, Schein, um das Wesen der Grundauseinandersetzung zu verschleiern.

Denn hier steht eine liberalistisch-entgrenzte Lebensführung und Weltauffassung dem schöpferischen Weltgestaltungsimpuls gegenüber. Auf diese Formel kann man es eindampfen. Und es täte vielen gut, dies zu sehen. Erst dann wird der Konflikt verstehbar, und erhellt sich, was an Kräften gegeneinandersteht und tätig ist.

Das heißt NICHT, daß Rußland oder Putin neue Messiasgestalten sind. Das heißt aber sehr wohl, daß sie auf einem Pferd reiten (oder versuchen, dessen Sattel zu erklimmen), welches Ausmaß und Stärke der VdZ freilich nicht einzuschätzen vermag. Er kennt dazu Rußland (und schon gar Putin) zu wenig. Aber er kann und muß rückfolgern, um so auf dahinterstehende Kräfte - die eigentlichen Wirklichkeiten, die immer unsichtbar sind - schließen zu können, und er kennt den Westen. Dessen Problem nicht einfach ein politisches ist, sondern das eines geistigen Verfalls.

Ja, er ist sich nicht zu blöd auf die Prophezeiungen von Fatima - alle drei - hinzuweisen. (Hier die großartigen Texte des Vatikan dazu.) Und eigentlich wundert er sich, daß man die marianischen Aussagen Rußland betreffend nicht in ihrem zweiten Teil ernster nimmt. Was WIEDERUM NICHT heißt, daß schlicht und ergreifend das Heil aus der Orthodoxie kommt. Aber daß die Orthodoxie als vielleicht einzige Kraft der Welt noch in der Lage ist, den zu Tode siechenden Katholizismus real zu neuem Selbstsein (= in Gestalt) aufzuwecken, bezweiflen wohl nur wenige Kenner der Zusammenhänge.

Dabei ist der VdZ auch sehr vorsichtig gegenüber Proponenten jener Geistesart, wie sie in Alexander Dugin bereits recht entwickelte Form angenommen hat. Aber er sieht sehr wohl, daß das zumindest der Trümmerhaufen sein kann, auf dem sich eine neue Belebung der abendländischen Kultur finden könnte. Der Westen hat dazu die Kraft auf jeden Fall nicht mehr. Er braucht die Infusion von außen. Und wenn sich Europa noch einmal renovieren möchte, so kann dies nur auf der Grundlage der Religion geschehen - des Katholizismus.

Und DAGEGEN wehrt sich Europa, in der EU, und am handgreiflichsten in der NATO. Hier kämpfen Lebensformen miteinander, und er VdZ hat wenig Grund daran zu zweifeln (oder seinen pathetischen Ton zu mäßigen), daß es sich hier um einen Schicksalskampf handelt. Wie er seit Jahrhunderten geführt wird und immer schrecklichere Ausmaße annahm.

Wer die derzeitigen Ereignisse in ihrer Verflochtenheit ansieht, vor allem wer betrachtet, wie sich der Westen von inhärierten Mechanismen und Kräften getrieben fast automatisch zu einem Punkt des "no return" vorantreibt, entdeckt aber immer deutlicher Parallelen zu den Vorgeschichten des 1. und 2. Weltkrieges. Die auch die Kräfte dahinter recht plausibel ähnlichen Quellen zuschreiben läßt. Zu viel läuft parallel, und hier erschließt sich uns mit einem mal auch, welche Faktoren wie einwirken. Die Ukraine war dieses berühmte "einmal zuviel". Aus dem Geschehen dort heraus, wird sich die Geschichtsdeutung des 20. Jhds. allmählich umzuschreiben beginnen. Nicht bei ein paar Historikern, sondern bei den Bevölkerungen Europas. Diese Prognose zu stellen ist nicht schwer. Der Schuß der USA, die - neben der EU - nachweislich seit Jahrzehnten an der Destabilisierung der Ukraine mit enormen Mitteln beteiligt ist (und das schreibt nicht Fuzzi Weltverschwörungshuster, sondern sogar ein Peter Scholl-Latour), geht auch diesmal nach hinten los.

Wo das Rußland von heute freilich ... Deutschland hieß. Es mag dabei durchaus sein, daß die internen Dinge Rußlands in ihrer Gestaltfunktion nicht unähnlich denen von Deutschland 1939 (33-45) liegen. Die unter der Unsäglichkeit von Taten (der Nationalsozialisten) leiden, die in Wirklichkeit und im Gesamtmaßstab aber peripheren Charakter haben, und argumentativ alles erstickt haben. Es liegt gewiß nicht an der "Person Vladimir Putin".

Aber die Dinge der Geschichte hängen eben zusammen, und sie liegen hier auf einer Linie. Es ist die Linie eines geistigen Kampfes. In dem sich die Länder Europas (bzw. der westlichen Welt) in kaum faßlicher Treue zu ihrer historischen Rolle positionieren. Bis hin zu Polen. Dessen damalige Rolle heute die Ukraine übernimmt.

Die Schemen, die Symboliken - und alles Irdische ist ein Symbol - bleiben aber dieselben. Das Gesamtgeschehen ist dasselbe. Heute wie damals ging und geht es nicht um "Menschlichkeit" auf Seiten der (quasi liberalen) "Guten". Wie viele Beweise möchte man noch dafür? Auf dieser Ebene ersauft jeder der Beteiligten in Widersprüchen.

Die Frage ist dabei jedoch, ob sich noch Personen jenes Formats finden, die die wirkliche Tiefe des Konflikts - die Tiefe der Wirklichkeit - erfassen und entsprechend zu agieren vermögen. Und hier sieht der VdZ jedenfalls derzeit nur russische Persönlichkeiten, die zumindest das Wesen des Konflikts zu erfassen scheinen. Wie gut und wahrheitsgemäß ist eine andere Frage. Die aber gälte es zu klären. Wo diese Dimension aber verweigert wird, kann sie gar nicht geklärt werden. Man sollte aber nicht vergessen, daß die definitive geistige Zerstörung der Fundamente des Abendlandes, in deren Folge wir stehen (und leiden), im 17. Jhd. von England (mit seinem Sprößling, den USA) ausging. Alles andere seither ist nur noch Ausbau der Wirkung.




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