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Mittwoch, 17. September 2014

Weltrettungsfanatismen (3)



Teil 3) Overwhelming scientific evidence - Als selbst Barack Obama befreit auflachen muß





Umgekehrt, ist bei Kindern Entmutigung angesichts eines wieder und wieder zitierten nahenden Weltuntergangs, den wir selbst verursachen, beobachtbare Folge. Sieht sich der Mensch solchen riesigen, in Wahrheit unfaßlichen Themenkomplexen - Weltwirtschaft, Weltökologie etc. - direkt gegenüber, die zu verändern er gar keine direken Wege kennt, ja welche es gar nicht gibt, die sein reales Welterfahren und -handeln aber marginalisieren und entwerten, ist Verzweiflung fast unausweichlich. Und die kleine Schwester solcher Haltungen, Verschwörungstheorie genannt, spaziert elegant ins Wohnzimmer, die die Komplexität der Welt in kleine, beherrschbare Stücke schlagen soll.

Von der gar nicht geringen Zahl tatsächlicher, auch kollektiver Selbstmorde angesichts der verzweifelten Weltlage soll aus Pietätsgründen nicht gesprochen werden.

Wie ernst es Klima-Alarmisten mit ihrer Anschauung ist, muß nicht erst durch den Hinweis auf jenen Universitäts-Dozenten aus Graz illustriert werden,  der vor wenigen Jahren in einer Vorlesung die Exekution von Klimaskeptikern verlangte. Wer insbesonders Personen kennt, die mit diesem Thema existentiell verquickt sind, deren materielle, aber auch identitäre Existenz also daran geknüpft ist, ob die prognostizierten Katastrophenszenarien "wahr" sind oder nicht, weiß, daß diese Äußerung, die in allen Medien war, nur die Spitze eines Eisbergs ist. Der im anthropogenetic global warming (AGW) nicht schmilzt, sondern immer größer wird.

Da nimmt es allerdings Barack Obama und sein Auditorium etwas leichter: Als der amerikanische Präsident von "noone can disagree to overwhelming scientific evidence on climate change" spricht, bricht der Saal (samt Podium und schließlich Obama selbst) in befreites Lachen aus. Die Szenerie wirkt damit wie die Illustration des Geheimnisses des Komischen, wie es ein gutes Kabarett vorexerziert. Das so funktioniert, daß eine "ernste Überzeugung" gerade durch die Steigerung ihres Ernsts zu etwas ganz Anderem umschlägt, als das was sie nominell sein sollte. Und damit, in der gewonnenen Distanz, begriffen werden kann - als eine menschliche Verirrung.

Aber darin bestünde denn doch Hoffnung. Wenn die Distanz zu sich selbst einen befreiten Zugang zur Wirklichkeit neu eröffnet. Der Humor ist ein Anfang dazu. Zu erkennen, daß der Klima-Alarmismus der Versuch einer unschöpferischen, impotenten Menschenschichte ist, sich auf andere Weise, quasi über die Hintertür, bedeutend und einflußreich - "bewegend" - zu machen. Weil ihnen in ihrem unmittelbaren Leben keine Bewegung gelingt, weil ihnen Mut wie Talent zu einem frei gestalteten Leben fehlt, suchen sie Macht und Einfluß über die Deutungshoheit einer Moral, zu der sie über Weltuntergangsszenarien zwingen wollen. Sie treffen dabei auf eine Politikerschichte, die sie mit offenen Armen aufnimmt, weil sie (unter von jeder Verantwortung freistellendem Bezug auf "overwhelming scientific evidence") den Rücken für ein politisches Handeln frei halten, das diesen Politikern die Produktion des Scheinbildes legitimiert, ja als Belohnung ins Schaufenster stellt, sie würden nachweislich, viel, tatkräftig und vor allem moralisch "gut" handeln. Sodaß selbst Fehlschläge und Mißerfolge keine Rolle spielen, weil es ja "dem Guten" diente, aber NIEMAND, nicht einmal "die Wissenschaft", es besser wußte.









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