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Dienstag, 11. November 2014

Womit man nicht rechnet (1)

Im Fußball haben Stürmer immer einen Vorteil den Verteidigern gegenüber: Sie haben die Initiative, und der Verteidiger muß immer erst rezipieren und dann kann er erst reagieren. Auch wenn das hochgradig verselbständigte und mit der Erfahrung komplexer verschränkte Handlungsmomente sind, gibt es immer das "Neue", mit dem der Verteidiger überrascht werden wird.

So, wie in allem konkreten Detail das Ganze - irgendwie - steckt, ist auch dies eine Analogie für Lebensvorgänge. Wer ein Tor schießen, wer die Partie entscheiden will, versucht, die Verteidigung auszutölpeln. Etwa, in dem er über eine Seite angreift, mit der niemand gerechnet hat. Und aus der Kriegsgeschichte läßt sich noch etwas ablesen: Sturmvorteil haben vor allem die, die ungenierter und zuerst ethische und kulturelle Grenzen überschreiten. Indem sie Schranken, die der Verteidiger sich selbst und damit auch dem anderen beimißt, überschreiten. Etwa, indem mit einer je neuen Dreistigkeit gelogen, einfach behauptet wird, die aber noch die höhere Gewißheitsstufe und -vorsicht des anderen benützt. Vereinfacht: Der andere kann sich nicht vorstellen, daß sein Gegner derartig dreist lügt. Also nimmt er dessen Lügen vorerst zumindest ernst, bis er lernt (und das ist ihm sogar anzuraten), daß er dem anderen gegenüber niedrigeres Vertrauen ansetzen muß. 

So zersetzt die Lüge eine gelebte Gemeinschaft. Der Lügner geht ohnehin nicht davon aus, daß der andere weniger lüge als er, der der weniger lügt (oder lügen will) mißtraut dem anderen aus besagten Gründen der Erfahrung. Aber wie im Fußball, hat vorerst der Stürmer den Vorteil, und gleichzeitig weiß man gar nicht, wo er noch solche Vorteile hat, denn er hat das Niveau des Vertrauenscodex des Spiels gedrückt, wie weit ist aber nie ganz klar. 

Dieses "Spiel" läßt sich im 1. Weltkrieg exemplarisch ablesen. Stück für Stück zerbrach das Vertrauen in den Gegner, Stück für Stück meinte jeweile eine Seite daß es um der Existenz willen notwendig sei, die bisherigen ethischen Grenzen nach unten zu revidieren. Das Ergebnis war ein im wahrsten Sinn grenzenloser Einsatz von Mitteln, die nur ein Ziel erfüllen mußten: Den Gegner zu schädigen, egal wie, egal zu welchem Preis.

Aber nicht weniger exemplarisch (und umso lehrreicher, schon ob der Ähnlichkeit zu historischen Ereignissen) ist das Verhalten der Klimawandelpropheten. Der Normalbürger kann sich nicht vorstellen, daß jemand, der - noch dazu mit entsprechenden Würdenzeichen ausgestattet - so dreist lügt. Behauptungen aufstellt, die schlicht und ergreifend nciht stimmen, und genau das nicht sind, als was sie ausgegeben werden: Wissenschaft. Der Zweck heiligt jenen aber die Mittel, und der Zweck ist: Weltrettung. Könnten sie es nicht mit dem Klimawandel, würden sie es über irgendetwas anderes, davon kann man ausgehen. Denn ihr Verhalten liegt im Archetypischen ihres Charakters. Mit dem Klimawandel hat man lediglich den Schritt zum "Absoluten", zur unbezwingbaren Macht tun wollen, nachdem die vorherigen Schritte und Katastrophenwarnungen durch ihr Nicht-Eintreten das eigentliche Ziel - Macht - unterlaufen haben.

Eine jüngste Facette zeigt nun die Medienlandschaft mit der aufgestellten Behauptung (und Medien, Journalisten, haben ja so gut wie nie ihre Behauptungen aus eigenem Nachdenken und Forschen, sondern von anderen übernommen) daß durch die CO2-Anreicherung der Atmosphäre die "Meere versauern" würden. Mit der Behauptung, daß "die Meere" in ihrem ph-Wert einer Grenze zusteuern würden, die das Meeer, das basisch ist, zu einer "Säure" machen würden, die für alles Leben im Meeer (und damit auf der Erde) tödlich wäre.




Morgen Teil 2) Warum von einer absehbaren "Versauerung der Meere" zu sprechen 
ganz sicher nicht wissenschaftlich ist




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