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Freitag, 26. Dezember 2014

Mehr ist es nicht

Eine der wichtigsten Lebensregeln ist, den Rhythmus zwischen Detail und Prinzip nie zu vergessen. Das heißt, daß über allem Detailhandeln und -reden immer wieder nötig ist, zu den Fundamenten abzutauchen. Sie sind es ja, die aus dem Sinnhorizont heraus das Detail bestimmen und ausrichten. Das gilt auch für Kritik. Es ist nicht nur notwendig, die eigenen Fundamente zu kennen, sondern auch ihre Antinomien. 

Insofern ist dieses oberflächliche Geplaudere (1/2 Stunde) mit der aktuellen deutschen Bundesumweltministerin Barbara Hendricks recht interessant. Denn sie entfaltet hier einmal in einer Überschau das derzeitige "ökologische" Denken, und spinnt hier ein Gesamtbild der deutschen, aber auch der weltweiten Umweltpolitik, wie es jedem politischen Streit um CO2, Erneuerbare Energien oder Kohlekraftwerke zugrundeliegt.

Mehr, möchte man sagen, ist es nicht, was dahintersteht, als was sich hier offenbart. Und es offenbart sich, in welchem Ausmaß die Politik zu einer Zimmerflucht im Luftschloß geworden ist, wo natürlich ein Raum in den anderen mündet. Aber das Schloß, das Schloß selbst - das gibt es nicht. Vielmehr ist Umweltpolitik als Notwendigkeit definierbar geworden, dieses Luftschloß zum Heim aller zu machen. Denn die Grundannahmen, die Implikationen dieser Weltbilder, auf deren Grundlage hier so dramatisch in unsere Lebenswelt eingegriffen wird, sind sämtlich schon in ihren ersten Prinzipien falsch, ja sind zu einem guten Teil Traumbilder, die man nur fassungslos bestaunen kann. Nur, wenn man die prinzipielle Fundamentlosigkeit - und alles in der Welt ist von seinen Prinzipien her bestimmt - aber zu erkennen vermag, läßt sich über Sinn oder Unsinn von Umweltpolitik heutigen Zuschnitts diskutieren.

Da haben sie aber sogar bereits wieder eine Faszination: Im Betrachten dessen, was Menschsein ist und sein kann, auch und gerade in höchster Politik. Das mildes Lächeln mehr verdient, als Kampf mit todernstem Gesicht. Denn ist das, was Menschen - aus sich heraus - produzieren, denn jemals mehr gewesen als ein grotesker Elfenbeinturm? Wie schnell hat man sich doch auch selber einen gesponnen.

Man sollte eben nicht vergessen, dann und wann diese Naivität auch gebührend durch mildes Lächeln zu beantworten, und zu verzeihen. Gerade zu Weihnachten. Es geht um ganz Anderes als um den Unfug der Politik, in dem sich manche so wichtig nehmen.* 
  







*Wer sich dennoch mit Aussagedetails dieses Gesprächs herumschlagen möchte, der sei auf die inhaltliche Replik verwiesen, die EIKE auf seinen Seiten veröffentlicht hat. Der VdZ hält aber nicht mit seiner Ansicht hinterm Berg, daß etwas mehr Gelassenheit allen Seiten gut täte.





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