Dieses Blog durchsuchen

Donnerstag, 29. Januar 2015

Manche Dinge erledigen sich von selbst

Manche Dinge muß man einfach abwarten. Weil sich jede Natur irgendwann zurückmeldet, und die Leere zeitgeistigen Gesülzes sich wie von selbst offenbart. Das macht dieses Kabarettlied von Paul Pizzera so amüsant. Weil es in seiner nüchternen Wirklichkeitsbeschreibung eine Leere offenbart, die in dem hektischen Gequatsche über "Beziehung" lange Zeit verschwiegen, durch alle möglichen Unsinnigkeiten nach wie vor vertuscht werden soll. Angeblich ist der Grazer Kabarettist immer ausverkauft. Die Menschen haben eben eine Sehnsucht nach Wahrheit. Die nicht "Lehre" ist, sondern die Klarheit der Luft, die nach einem Gewitter so wohltut.

Jaja, Beziehung ... Welch Errungenschaft der Freiheit! Und wie - aus Trotz! - verteidigt. Und sei es auf Kosten des Lebens. Wer braucht denn noch Ehe? 

Was ist aber Beziehung? Gar nur inhaltslose Leere einer reflexiven, selbstzugewandten Nutzenausbeutung, deren bloß fiktive "Substanz" ausläuft wie eine Sanduhr, nicht einmal von einer zum Selbstzweck ausgelutschten Sexualität gehalten, zumindest ab dem Zeitpunkt, wo sich auch die Natur der Sexualität - die so anders ist, als überall breitgetreten, und für sich betrachtet sinnlos bleibt, ja zur Neurose wird - zurückmeldet? 

Ist vielleicht die Polarität der Geschlechter gar auf ein zu errichtendes, konkretes Lebensgebäude - ein HAUS - ausgerichtet? Eine Lebenswelt, die zwei Menschen ganz konkret errichten wollen? Daß das Ende der Illusion "Beziehung" als angebliche "Lebensform" lange schon eingeläutet ist, auch im Bewußtsein der Menschen, steht jedenfalls fest. Nur humorlose Narren sehen es nicht, die etwas zu retten versuchen, das gar nie zu retten war.

Denn nur auf sich geworfen, ist jede "Beziehung" bald leer, und was sie trägt ist bestenfalls simple Gewohnheit und Trägheit. Was heute als "Rezept" oder gar "Beziehungstherapie" sich darstellt, an Einfällen, wie man sie angeblich lebendig halten könne, ist nur der verzweifelte Versuch, die zwangsläufig auftauchende Leere, die aus dem nur auf sich Geworfensein entsteht, mit Scheininhalten, mit "Interessantheiten" zu überdecken. Ganze Freizeitindustrien leben davon.

Nur als eigene kleine Welt aber - Familie, in der Gestalt des (wie jede Gestalt: in sich geschlossenen, integren, weitgehend autonomen, organismischen) Hauses - wird sie durch die Aufgabenstellung der Welt gegenüber mit Inhalt gefüllt. Ganz konkret, im Alltag, in der Umgebung, in der sie steht. Dort ist sie auch, die Liebe, die in der bloßen "Beziehung" zur lächerlichen selbstischen Frage "Liebst Du mich noch?" verkommt. Nur trägt sie kein Thermometer, um ihr täglich die Temperatur zu messen. Dafür hat sie keine Zeit.






Und, dazu passend:








***