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Samstag, 11. April 2015

Als man noch etwas mehr Mensch war

Der Rückgriff auf historische Ereignisse, um ein Allgemeines zu zeigen, ist ein häufiger Kunstgriff der Literatur und der Bühne, des Films. Aktuell ist immer das gar nicht Gesehene, das gilt es herauszuarbeiten. Denn es ist immer gleich, was sich als Wirklichkeit zeigt, es hat nur ein anderes Kostüm. Was den VdZ an dem Filmchen so entzückt ist die Erinnerung an eine erst wenige Jahrzehnte zurückliegende Realität, die 1960er Jahre. Mit ihrer naiven, optimistischen Haltung der Technik gegenüber, die den Alltag noch nicht beherrschte und das Menschsein noch nicht zudeckte.

Diese Reaktion der Frau so hineinzusetzen ist deshalb eine Verleumdung jener Zeiten, in der so vieles Faktische keine Rolle spielte, weil man noch weit mehr das Wesen sah, und sich nicht im Faktischen, Einzelnen ins Wesenlose verlor. Wenn es auch zeitgemäß ist, weil das Zueinander der Menschen auf technische Perfektion zu erbärmlich verarmt ist. Man hat nach und nach verlernt zu ignorieren. Und die Werbung hat ihre Mitschuld dabei, weil sie auf Dinge hinweist, die auch damals da waren, keine Frage, die im Wahrnehmungslosen zu halten aber humane Pflicht und Möglichkeit ist.







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