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Freitag, 3. April 2015

Warum denn etwas schwer wird

Aus dem Imago, dem Bildnis Gottes heraus, in das Äußere hinein, ist der Weg alles Geschaffenen, in seinem Selbstsein, und am vollkommensten im Lebendigen, das sich in je höherer Weise bereits selbst erhält, bis es im Menschen aus der Freiheit (in Gott) heraus sich selbst erhält. Deshalb hat alles Dingliche, Geschaffene, die dem Wesen Gottes analoge (ähnliche) Tendenz, es selbst zu sein.

In diesem Selbstsein vertieft es sich zugleich wieder in sein Inneres, das in seinem Wirklichwerden äußerlich ist. Sodaß ein Ding dem anderen (im Maß seiner Vervollkommnung im Selbstsein) wiederum ein Gleichnis Gottes, des Ursprungs, des Seins selbst, mitteilt.

Das macht die Schwere der Dinge einerseits aus, anderseits ihre Anziehung. Denn alles trägt in sich die Polarität des Nichts, in das es in dem Moment fällt, in dem es es selbst wird, und ZUGLEICH und genau darin, im Selbstsein, sich in den Ausgleich des Getragenseins durch das "Hinaus" des Imago (Strebens) hebt.*

Denn so, wie die Luft auf alles drückt, was nicht mit ihr erfüllt ist, so wie das Wasser auf jene Dinge und Lebewesen drückt, die nicht mit ihm ganz erfüllt sind (weshalb auch im tiefsten Meer Lebewesen bestehen können), so drückt auch der Geist auf jene, die nicht von ihm - also von innen heraus - erfüllt sind.

Dem Gottfernen muß deshalb Gott, das Sein, Last sein, die ihn bedrückt. Und nur, weil und soweit er ist, wird er davon nicht erdrückt. Und so fällt jeder Mensch zu Staub, als er stets nur mangelhaft den Geist in sich leben läßt, und aus selbem Grund fällt er zu Tode.

Indem aber alles es selbst ist, soweit es aus sich herausstrebt (von innen heraus bewegt und geformt weil vom Ursprung her "informiert", mit dem er verwurzelt ist, sofern er sich dem nicht widersetzt), sich also auf etwas zu überschreitet, ist es dieser Tod der Ich-Verkrümmung (die sich selbst erhalten will), der es im gleichen Moment (ontologisch nachgereiht, aber nicht zeitlich) vom Ursprung her leben (weil durchpulst sein) läßt. Das uns durchpulst sein läßt aus der Liebe des Hervorgangs.**


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Eine sehr erhellende Analogie bildet Franz von Baader zwischen der Zeit und dem Raum: So wie bei allem, das vom Ursprung (als der alles umklammernden Ewigkeit) getrennt ist, im Nacheinander (des menschlichen Bewußtseins) auseinanderfällt, zur Schein-Zeit, so fallen im Raum die Dinge auseinander.***


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*Deshalb ist es nicht die Sonne, die "anzieht", sondern das Selbstsein der von ihr herausgeschleuderten Planeten, das sie vom Sonnenlicht erfüllt (innerlich ausgefüllt) sie selbst sein, und DESHALB nicht in die Sonne zurückstürzen läßt, schreibt Franz von Baader.

**Nicht also aus einer Mechanik heraus, die notwendig so verlaufen würde, sondern aus freiem ungeschuldeten Akt und Willen des Ursprungs - des Seins.

***Wie sehr deshalb die Idee des Internet, die mit der Idee der Überwindung von Zeit und Raum verbunden, von einem metaphysischen Konzept getragen ist, wird gleicherweise damit illustriert. Das Internet ist deshalb nur in einer Epoche möglich, in der eine Welt (als Gefüge der Dinge) aus dem Ursprung herausfällt, und "schwer geworden", inmitten der Bewegung ins Nichts, Bestand (in dder quasi "irdisch-schweren" Scheingeistigkeit der "Information", in der "Geist" in Daten auseinanderfällt) sucht.  




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