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Dienstag, 26. Mai 2015

Ein einziger Satz

Da berichtet also ein aufgeregter Artikel, mitsamt den längst allgemeinen Beschimpfungen über Versäumnisse der Politik und insbesonders die Bildungspolitik - Äußerungen der Unzufriedenheit,  sind ja heute fast schon Standardton weil übliche Reaktion in sämtlichen Gesprächen, es wird dem VdZ allmählich schon zu viel - und dem Land obendrein, denn Österreich verschlafe wieder einmal die sich gerade vorbereitende 4. Industrierevolution. Darin wird nicht mehr einfach von computerisierten Prozessen die Rede sein, sondern über eine Verkettung von electronic devices, also dem ganzen Programm heutiger Elektronisierungen, vom Wettersatelliten bis zur Logistiksoftware, werden Herstellungsprozesse im Ganzen abgeführt. Menschen sind dann überhaupt nicht mehr notwendig.

Der deutsche Landmaschinenhersteller Claasen illustriert das an einem Beispiel, dem Mähdrescher, die dieses Unternehmen ursprünglich herstellte. Das wird auch weiterhin so bleiben, aber man verkauft heute keine Mähdrescher mehr, das kann jeder Landmaschinenmechanniker, selbst solche aus Indien. 

Zukünftig wird Claasen dafür ganze Systeme anbieten, die nicht mehr auf das Produkt, sondern auf eine wirkliche Lösung wirlicher Gesamtprobleme abzielen. Hier heißt das: über wettersatellitenverbundene Zentralsteuerungen festlegen, auf welchem Feld das Wetter für die Ernte günstig sein wird, um die Mähdrescher "völlig selbständig" zu verteilen, samt Ladekapazitäten und Traktoren, Lagerhäusern, Qualitätskontrollen, Trocknungsanlagen, und weiß der Deibel was noch. Der Bauer sitzt dann zu hause vor dem Computer, und dreht Daumen, während sein Kontostand wächst, so ungefähr. Arbeiter braucht er sowieso nicht mehr.

Selbst Autohersteller experimentieren bereits mit solchen Ketten, denn das ist das Schlagwort: Hersteller werden keine Teile mehr liefern, sondern ganze Ketten. 

Arbeiter wird man dafür nicht mehr brauchen, bestenfalls Softwareingenieure, in zentralen Büros, die sich um Probleme annehmen.

Und natürlich sind wir wieder zu blöd, um uns darauf vorzubereiten, diese Welle aber wird die Zukunft der Industrie, ja die gesamte Produktwelt bestimmen, und wir versäumen sie gerade. In derselben Tagesausgabe der Presse findet sich deshalb gleich noch ein Artikel, der von der Regierung raschest Gelder für die Förderung modernster Forschungsprojekte (in dem Fall: Genforschung) einmahnt. Man sieht sie förmlich über die Gänge der Ministerien wieseln und aufgeregt "moderne Reformen" hier, "Menschlichkeit" dort, in die Programme diktieren.

Wir wollen hier gar nicht näher auf diese Dinge eingehen, die noch ganz andere Konsequenzen haben wird als Arbeitslose, und noch Probleme ganz anderer Dimension aufwerfen werden.

Wir wollen hier nur einen Satz anführen, den ein Leser unter besagten Artikel setzte. Der da nämlich nur einen Satz schreibt. Aber der amüsiert genug. Weil er die Orientierungslosigkeit der Politik, der Medien und Journalisten, aber auch die bald nicht mehr zu überbietende Widersprüchlichkeit der Gegenwart insgesamt, bis auf die Unterhose belegt:

Wie passt Industrie 4.0 zur Politik der Masseneinwanderung???

Sodaß nur noch die Frage auftaucht: Können alle diese Leute, Politiker, Journalisten, Eliten, Moralapostel, weiß der Deibel wer noch, wer sich halt den Kopf über die ganz großen Menschheitsfragen zerbricht, wissen die alle mit diesem konkreten Land, diesen konkreten Ländern, Bürgern, Menschen, deren Bedingungen und realen Gegebenheiten, überhaupt noch etwas anfangen, außer daß sie sich irgendetwas, wörtlich: irgendetwas, wünschen? Wissen Sie vielleicht gar nicht mehr, wo sie leben? Denn das muß doch lästig sein! Diese sogenannten Eliten, und da kann man die Kirchen gleich mit reinpacken, KÖNNEN doch nur noch jeden normalen Bürger, jeden einfachen Menschen als widerliche Ablaufstörung auf dem Weg zur ultimativen globalen Heilsgesellschaft empfinden. Jedes freundliche Wort kann gar nicht mehr sein als heuchlerische Schizoidität.

Pardon, werte Eliten also, Sie wollen am liebsten ein volkloses Land, wi rverstehen. Dafür wird also klammheimlich gesorgt, durch Euthanasie und Abtreibung, das ergibt Sinn. Da hätten wir aber doch noch einen Gegenvorschlag. Denn es gibt doch alles schon per Computer, im Zeitalter der arbeiterlosen Arbeit, fettlosen Fetts, zuckerlosen Zuckers, und sportlosem Sport, in dem die Zukunft einfach so hereinbricht, da kann man nichts machen.

Wie wäre es denn mit ... elitelosen Eliten? Oder nein, ich hab's: mit politikerloser Politik?

Oh, ach ja, das haben wir ja schon. Na dann also ... ein Päckchen Fruchtgummi, bitte.




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