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Montag, 28. September 2015

Ein bißchen schwanger geht nicht (3)

Teil 3) Leute, die gegen das Gendering auftreten, leisten den Bärendienst - 
Wie Birgit Kelle dem Gender-Mainstreaming die Rutsche legt - 
Das Video





Aber wo wäre der Mut zu sagen, daß es im Wesen (!) der Frau liegt, sich zuerst und vor allem um Familie und Heim zu kümmern? Daß sie das mit allergrößter Wahrscheinlichkeit weil Naturgemäßheit zu einem geglückten Leben führt. Während Beruf, Öffentlichkeit in erster Linie Sache des Mannes sind. Zumindest in den meisten Fällen, weil unzweifelhaft (damit argumentieren ja oft sogar Feministen) die geschlechtliche Grunddisposition auch das berufliche Wirken durchwirkt. Das heißt, daß vielen Berufen die notwendige Sachlichkeit des Männlichen (weil diese Aufgaben das brauchen, ja darauf aufbauen) einerseits fehlt, und anderseits (typisch weiblichen) Berufen genau diese Eigenschaftlichkeit des Weiblichen. Ein öffnen der Berufsfelder für beide Geschlechter bringt zumindest, als Nebeneffekt, eine persönliche Spannung ins Treffen, die der Aufgabenerfüllung alles andere als zuträglich ist. Doch kann das gaze Spektrum der Argumente hier nur angedeutet werden, der Leser möge es weiterspinnen.

Ja, es stimmt schon, das Mann- oder Frausein kann nicht in absolute Bilder der Vorstellungswelt gepreßt werden. Sie haben eine gewisse, aber nur eine gewisse historische Relativität. Aber darüber darf nicht übersehen werden, daß diese Bilder zumindeste Näherungswerte für ein individuell erfülltes Leben bedeuten. Sie bedeuten Grundeigenschaftlichkeiten, die sich im historischen Kleid je nur etwas anders ausformen, und doch gewisse Zuschreibungen gestatten. Worunter auch die (ontologisch gesehen:) hierarchische (weil auf anderer Ebene damit: funktionale) Zuordnung der Geschlechter zu verstehen ist. Wagt man darüber aber zu sprechen? Dabei ist das die Grundbedingung des Seins überhaupt, das erst im trinitarischen Geschehen, als Analogie zur Dreifaltigkeit also - in der es auch um EINEN Gott geht, der aber in drei hierarchisch einander zugeordneten Personen verfaßt ist - begreifbar wird.

Dies ist grob angerissen die Argumentationslinie, der die notwendige, wirklich notwendige (weil eine ganze Generation bereits ins Unglück stürzende)  Gegenwehr gegen das Gendering folgen muß, will sie nicht weggeblasen werden, wie sie das derzeit wird. Und es wäre höchste Zeit, die Schäden sind bereits gigantisch! Dem muß anderseits in einer vorsichtigen Rekonstruktion aber auch ein positives, identifikationsfähiges Gegenbild folgen. Ehepaare im unisex-Schlabberlook, in der der Mann das Baby in der Trageschlaufe hat und beide mit neutralisiert-abstrahierter "Liebe" um sich werfen, sind dazu denkbar ungeeignet - weil selbst bereits genau dieselbe Gender-Verfehlung, lediglich über wesenlose "Frömmlerei getauft".

Begreift denn niemand das Tückische - die metaphysische Dimension, die ins Individuelle tief eingreift - der Reduktion von Beruf und Verdienst auf einen abstrakten "Leistungsbegriff", dann wäre der Beruf durchaus geschlechtsunabhängig zu sehen? Und was ist mit dem Zauberwort der Gegenwart - dem Unsinnswort von den "gleichen Chancen"?

Der Grüne hat im Video deshalb völlig recht, daß die Argumente einer Frau Keller regelrechte Plädoyers für Gender-Mainstreaming sind - und die Dame merkt es nicht einmal. Sind das also die Vorkämpfer, die die Sache braucht? Dann müssen die Genderpropheten nur geduldig zuwarten.

Es braucht vielmehr endlich mehr klare, reflektierte (!) Köpfe und noch mehr Mutige, die nicht mit gewissen Feminismen doch noch kokettieren, sondern sich an den Grundtatsachen des Menschseins (der eigentlichen Grundlage des zuerst Gefühlten, der eigentlichen Grundlage des gewußt Gewußten, weil in den Dingen unbewußt Geschauten) orientieren.

Von solchen Argumentationsträgern aber distanziert sich der VdZ mit aller Deutlichkeit! Sie sind kontraproduktiv. Denn sie spielen dem Gendering regelrecht in die Hände. Derzeit erhalten wir mit dem Gendering nur die Früchte einer ganz tiefgreifenden Zersetzung. In dem Befürworte wie Gegner im selben Boot sitzen, in dem sie im selben Strom auf den Abgrund zutreiben, während sie sich kokett streiten.

Das Gendering abzulehnen muß viel tiefer ansetzen als im pragmatischen Verhindern der einen oder anderen Auswüchse. Der Ast wächst aus dem Stamm. Und schneidet man ihn hier ab, wächst er dort nach. Ein bißchen schwanger geht nicht.

Dort ansetzen, wo sich die Lebenswirklichkeit der Menschen in der "unbeobachten Realität" sich diese metaphysische Gegebenheit sowieso immer wieder ihre Wirklichkeit sucht. Auch das zeigt das Video. Und das macht die gesamte Diskussion zu einem Gutteil ohnehin zu einem substanzlosen Geplappere. Denn das gewußt Gewußte ist eben immer und bei jedem da. Ideologische Verdrängungsmechanismen haben nur die künstliche Ebene der Bewußtseinsvernebelung. Die Diskussion bietet aber in der heute geführten Weise für alle (!) Seiten die bequeme Möglichkeit, der wirklichen Selbstwerdung - in Selbstüberschreitung, im Empfang des Ich aus dem Du, die auch eine Selbstüberschreitung auf ein (in einer Kultur zu normierendes) Geschlechterbild ist - aus dem Weg zu gehen. Das macht sie schlicht und ergreifend zu der Tragödie, die sie ist.









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