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Montag, 21. September 2015

Stellen Sie sich vor


Sie wachen auf, und befinden sich in einer völlig anderen Welt, die alle ihre kühnsten und geheimsten Träume verwirklicht. Und George Clooney siedelt sich in einem Holzhäuschen am Fjord an.

Irgendetwas an diesem Filmchen einer norwegischen Bank macht sprachlos. Es erinnert an das Märchen vom armen, abgeschundenen Bauern, der eine Fee beim Ackern zufällig befreit, und auf deren dankbares Anerbieten hin seinen größten Wunsch äußert: Einen neuen Pflug. Peng, liegt ein neuer, in der Sonne blitzender eiserner Pflug vor ihm. Nein, sagt die Fee gerührt, ruhig etwas Größeres! Ach ja, richtig, sagt der Bauer - so ein Pflug braucht einen zweiten Ochsen - einen zweiten Ochsen! Peng, steht ein zweiter, aber unendlich prächtigerer Ochse vor ihm, als das Klappergestell, das er bislang hatte. Nein, sagt die Fee lächelnd: Etwas VIEL Größeres! Hmm ... der Bauer denkt  nach. Einen dritten Ochsen ...? Die Fee schüttelt heftig den Kopf, blinzelt ihm zu, deutet mit dem Kopf in die Ferne. Ah, ich hab's, ruft da der Bauer aus: ich wünsche mir auch noch den Acker vom Freihart, meinem Nachbarn, dazu, er kann ihn sowieso nicht bewirtschaften weil er so harten Boden hat - ich aber kann das jetzt.

Das Interessante an solchen Wunschvorstellungen vom großen Glück ist, daß sie zwangsläufig dem bereits gegebenen Lebens- und Persönlichkeitsrahmen entsprechen. Sodaß man sich fragen muß. ob es das überhaupt gibt: Das große Glück, das man sich von außen herbeiwünscht. Ob es jemals mehr kann, als man ohnehin bereits hat. Oder hätte. Ein Bauer wird auch ein Königreich wie ein Bauer führen.








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