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Freitag, 23. Oktober 2015

Ungarischer Tanz

Der heutige Tag ist einer der drei Nationalfeiertrag in Ungarn, die allesamt historischen Ereignissen gewidmet sind, die die Selbstbestimmung des Landes betreffen. Dieser Tag erinnert an den Beginn des Aufstandes gegen den Kommunismus im Jahre 1956, der viele tausend Ungarn ihr Leben kostete, und in einem Einmarsch der Armeen des Warschauer Paktes endete. Damals flohen etwa 300.000 Ungarn in den Westen. In allen Kirchen enden auch an diesem Tag die Gottesdienste mit dem Absingen der Nationalhymne. "Isten álld meg a magyart" -  Gott, segne den Ungarn! In einem der ältesten - bis heute nicht beendeten! - echten Königreiche Europas und der Welt.

Echt, weil sich dieses Volk nie anders konstituiert hat denn von einem König aus. Echt, weil die Ungarn sich nie als "ethnisch-rassische" Einheit (wie denn auch; das Land ist ein Multiethnienland, man schätzt daß höchstens 10 % der Ungarn "magyarischstämmig" sind; jeder Vergleich mit dem Nazitum, der in hiesigen Sumpfkopfkreisen so gerne bemüht wird, greift schon deshalb daneben), sondern sich immer von der Schöpfungsordnungs-Idee der Krone her als Nation verstanden haben.  Einem Königtum tritt man aber - durch Einordnung in seine Ordnung - persönlich bei.

Weshalb sich auch die vielen hunderttausend Zuwanderer aus Deutschland in vorigen Jahrhunderten sofort als "Ungarn" verstanden. Völkisches "Deutschtum" war den deutschstämmigen Ungarn - den "Schwoben", wie sie bis heute genannt werden, und wie sie vom reinen "Ethnienstamm" das Land bis heute dominieren - immer fremd,. Daran ändert auch die unselige Pfeilkreuzlerphase 1944/45, die die ungarische Selbstregierung mit Hitlerscher Gewalt beseitigte, nichts. Die aber diese von den Kommunisten veranlaßte Massenausweisung 1946 bewirkte, die mit Gewißheit am meisten ... den Ungarn leid tat, weil sie dem Land so schwer schadete. Sopron etwa, in dem der VdZ seit vielen Jahren lebt, und das sich heute offiziell als "zweisprachige Stadt" definiert, leidet bis heute (!) unter den Lücken, die diese Menschen hinerließen.

Und die Ungarn verstehen sich bis heute als Volk eines Königs, als Königreich. Auch wenn die formelle Regierungsform anders aussieht. Es gab nie einen formellen politischen Akt der Abschaffung der Monarchie. Die Republik wird von weitesten Teilen der Bevölkerung nur als Kompromiss verstanden. Es gibt halt leider derzeit keinen König.

Nur die Monarchie kann (bzw. Unagen betrachtet: könnte) die Spaltung eines Volkes in ideologisierte Gruppierungen verhindern. Die sogar WEGEN eines fehlenden Monarchen entsteht, weil somit Interessensgruppen in das (ohne Gottesbezug zwangsläufig) reale Machvakuum vorstoßen möchte. Daß die Monarchie das Volk ausschaltete, ist  nur die Erfindung kranker Gehirne, udn - leider, sehr: leider - die Frucht des Zentralismus, der in der Phase des Absolutismus im 18. Jhd. seine faule Frucht trieb. Daß die Ungarn die Habsburger nie mochten erklärt sich nicht zuletzt daraus. Das Monarchieverständnis der Ungarn war ganz anders gestrickt, was sich in den Verwaltungsstrukturen bis 1921 (und darüber) nachweislich gezeigt hat.

Und es war gesundes Empfinden von Hierarchie, von Heiliger Ordnung. Viel gesünder, naturgemäßer, als das Kunstregime "Österreich" je gewesen ist. Und zwar von Beginn an. Bis es kraft seiner Zentralismusfährigkeit (Friedrich II. der Staufer!) 1278 mit Rudolf I. Habsburg, durch undurchsichtige, illegitime Ränke an die Macht in den Ländern gekommen, sogar einen der großen, wirklichen Könige Mitteleuropas, den Böhmenkönig, eliminiert hat, das abstrakte Territorialrecht über das Personalrecht mit Militärgewalt siegte. Vom Wesen des Königtums haben die Habsburger aber nie etwas verstanden, oder verstehen wollen. Zur großen Enttäuschung der deutschen Fürsten. Genau diese fehlende Legitimität hat sich Österreich-Monarchie-intern im 19. Jhd. und endgültig 1914-18 entladen.

Dies nicht zuletzt deshalb geschrieben, wieder einmal geschrieben, weil viele Österreicher immer noch glauben, sie wären in den goldenen Zeiten auch "Herren über Ungarn" gewesen. Waren sie nie. Nie! An Würde übertrifft jeder Ungar jeden Österreicher um Haupteslänge. Um das Haupt des Königs, den die Länder Österreichs (ein "Österreich" in heutigem Sinn hat es ja nie gegeben, nur die heutigen "Bundesländer" als eigene Länder, bestenfalls Grafschaften oder großgesprochene Herzogtümer) nie hatten.*

Ungarn hätte noch immer jede Voraussetzung dazu, denn jede Monarchie legitimiert sich aus Gott, und die Ungarn sind ganz gewiß eines der religiösesten Völker Europas. Für sie ist die Demokratie ein Spiel, das es halt mangels Alternative mitzuspielen gilt, das aber niemand wirklich ernstnimmt. Man vergesse nicht: Der erste (Stefan) und der letzte (Karl=Karoly VI.)** König von Ungarn sind - Heilige.

Die Königskrone (markant durch ihr "schiefes" Kreuz, ein Zeugnis der zahllosen Wirrungen der Vergangenheit, das so sehr zu diesem Land paßt) wird seit kurzem sogar im Ungarischen Parlament in Budapest aufbewahrt. Nicht nur das: Sie ist in der (vom westlichen Giftschleim natürlich heftig verleumdeten) neuen ungarischen Verfassung von 2011 sogar Bezugspunkt der Nation - als von Papst Benedict XVI. freudig begrüßten (wörtlich:) Verkörperung der Ungarischen Staatlichkeit. Was mehr will man im Rahumen der besoffenen europäischen Politikerlandschaft sagen? Das, was König Stefan seinem ebenfalls heiliggesprochenen Sohn, König Imre, Emmerich, schrieb? „Mein Sohn, ein Reich von nur einer Sprache und einer Sitte ist schwach und dumm.“ Sogar das heutige Ungarn bezieht sich darauf. Der Haß der Linken ist nur zu logisch.

Denn die Ungarn haben sich immer eben dieser Krone, dieser Staatsidee, in Gott gegründet, und nur ihr gegenüber, verpflichtet gesehen. So wie jeder der 55 Könige, die sie trugen. (Übrigens nicht: Josef II., der oberaufklärerische Habsburger, der diese Krönung ablehnte, und deshalb in Ungarn als "König mit Hut" verspottet wurde. Es ist zu typisch für Österreich, daß es "seine" Kaiser Maria Theresia (die im übrigen ie Kaiser war, das war ihr Gatte, Franz von Lothringen; Goethe beschreibt sehr schön, wirklich sehr schön, die Krönungszeremonie als Kindheitserinnerung) und ihren Sohn Josef II:, als "große Kaiser" hervorhebt - sie waren nichts weniger, sie waren aufklärerisch verwirrte Hinrichter der gottgewollten Ordnung. Wie beim derzeitgigen Papst: Man glaubt, weil er freundlich grinst, daß seine Ohren wackeln, er sei auch gut. Je simpler, eben, umso volksnäher ... das hat sich auch Martin Luther gedacht.)

Es geht um die Hinbezogenheit auf diese Idee, diesen Platz in der Schöpfungsordnung, in Gott. Das kann sich westlichisierter Schwabbelkopf natürlich nicht mehr vorstellen, dem jeder Bezug zur Ordnung der Welt der Dinge mittlerweile völlig fehlt. Sonst hätte jeder, wirklich jeder, Dingen wie Feminismus oder Gendering nur an den Kopf gespuckt, und sich nicht diesem Aberwahn gebeugt. Den die Kirche so wesentlich mitverschuldet hat, der VdZ ist Zeuge, sie soll heute also nicht unschuldig tun - dieses Blut kommt (und: komme) über sie, ob sie es heute von sich streifen will oder nicht. (Die Kirche ist nicht "Opfer" der gesellschaftlichen Entwicklungen - sie ist bis heute, BIS HEUTE ihr Initiator! Oh ja, dei Päpste sind wie Dante sie sah: Viele von ihnen hocken im Inferno, in der Hölle ... Und dort schmelzen ihre Eisenkronen der "Heiligsprechungen", und brennen wie Extraqualen, die man ihnen auf die Stirn gedrückt hat.)

Was will ein Österreicher dazu aber überhaupt sagen (der seinen Nationalfeiertag am 26. Oktober feiert)? Eine Freihehit, die er sich durch Liebdienerei errang, nicht durch Blut, Kampf, Freiheitsgeist? Man weiß heute, nach Öffnung der Archive in Moskau, daß die Entlassung Österreichs aus der Hand Rußlands nie gefährdet, sondern Stalins Plan war, von Anfang an. Er WOLLTE eine Puffer- und Mischzone zum Westen. Chruschtschow hat das nicht anders gesehen. Einen Freiheitskampf der Österreicher hat es nie gegeben. Wo ist sein Platz in der Schöpfungsordnung, der Vorsehung weil im Plan Gottes?  Im Plan der destruktiven Rachegeister von St. Germain 1919, von dem er sich bis heute, 2015, nicht befreit hat? Und dieses verachtenswerte Bild der Selbstnichtigkeit bietet Österreich bis heute.

Der VdZ hat 2011 am Begräbnis von Otto v. Habsburg nicht deshalb geweint, weil "Österreich" seinen Herrscher verlor. Sondern weil das Reich ihn verlor. Mit dem heutigen Österreich hatte das nichts zu tun, das war - bis hin zu dem verhatschten Gardesoldaten, denen die Größe des Augenblicks in keinem Moment bewußt zu sein schien - nur lächerlich dabei, und so schmerzlich unangemessen, so schwaches Hinübergrüßen. Naja, immerhin. (Otto v. Habsburg war der letzte noch lebende Offizier der k.u.k.-Armee, denn er war schon per Geburt quasi zum Oberst eines Regiments ernannt worden, wie es einem Thronfolger eben gebührte.)

Freilich war es enttäuschend, sehr enttäuschend, daß außer einigen paaren ungarischen Soldaten mit Fahnen keine Ungarn dabei waren. Otto war immerhin der legitime ungarische Kronen-Prätendent! Aber gut, damals war die Krone noch nicht im Parlament, und Viktor Orban nicht Ministerpräsident.

Enttäuschend also, sieht man von kroatischen, slowakischen, slowenischen, sogar tschechischen, und unter den Beiwohnenden (!) vor allem erstaunlich vielen Anreislingen aus GANZ DEUTSCHLAND (!) ab, die den letzten legitimen Kaiser(thronfolger) wirklich und wie der VdZ beweinten, und unter Tränen am Stephansplatz die Kaiserhymne anstimmten, als der Sarg Ottos den Stephansdom verließ, um zur Kapuzinergruft getragen zu werden. Weiß man das in dem, was sich heute Deutschland nennt?? Daß hier, in Wien, ihr Deutschland definitiv endete, allem voluntaristischen preussischen Größenwahn zum Trotz? Mal sehen, wie Gott es dereinst bewerten wird.

Wenn es jemals aber wieder einen guten Papst geben wird, so werden wir ihn daran erkennen, daß er Häupter zu Königen, und (zur Einleitung des Weltfriedens) eines zum Kaiser salbt. Und vor allem: einen König von Ungarn salbt. (Dessentwegen übrigens, wegen dieser ontologischen Ordnung, wollte 1950 der martyrische Kardinal Mindszenty die im österreichischen Mattsee versenkte und von den Amerikanern wiedergefundene Krone an den Papst zurückgegeben wissen. Na stelle man sich einen Wiener Kardinal Schönborn, einen wendehalsigen Holzwichser wie er im Buche steht, in solch einer Situation vor! Es wird einem nur noch übel, heutzutage.)


Die schönste und innigste Nationahymne der Welt. 




Hymnne eines Volkes, das sich immer noch so begreift. 
Volkstanz in Sopron, Ungarn






*Der VdZ ist immer wieder - in Österreich - darauf angesprochen worden, daß ja Ödenburg/Sopron einmal "österreichisch" gewesen sei, udn daß die Abstimmung 1922 nur durch Manipulation zugunsten von Ungarn ausgegangen sei. Mitnichten und -neffen, werte Herrschaften! Ja, es gab Zuzüglinge aus dem osten Ungarn, vielmehr: aus den Gebieten, die Ungarn durch die Trianon-Diktate verloren hatte.  Aber wenn, dann hat Österreich profitiert, weil es große und gute Teile Westungarns - Transleithaniens in der Sprache der Monarchie - zugesprochen erhielt, das heutige Burgenland. Aber die Abstimmung in Sopron, dem man mit den (nun österreichischen) Provinzen des Burgenlands sein gesamtes Umland genommen hatte (alles im Burgenland, bis zu den Straßen, war auf Ödenburg zugeschnitten), ging zugunsten Ungarns aus, weil Wien (und fast alle deutschen Länder mit ihm) demonstriert hatte, wohin diese seltsame Kunstschöpfung, die "Republik Österreich", führen würde: In eine kommunistische Diktatur. Und DAS wollte ganz gewiß kein Ödenburger/Soproner, und kein Ungar. Der sich weit mehrheitlich als Bürger eines Königreiches verstand. Das Ungarn damals auch offiziell noch war, wenn auch der Thron vakant,m durch Reichsverwese nur "freigehalten-verwaltet" blieb. Und dagegen opponiert man nicht, das ist Gottesfügung. Sopron hat mehr Kirchen pro km², als (fast) jede österreichische Stadt, die der VdZ kennt. Und sie alle füllen sich, bis heute, Sonntag für Sonntag. Nationalfeiertag für Nationalfeiertag.

Daß die Ungarn heute eine gewisse und bedauerliche Tendenz zur (nicht guten) Kleinbürgerlichkeit haben, hat andere Gründe. Die aber größtenteils sofort fallen würden, würde sich der Ungar nicht mehr in seiner Existenz ständig in Frage gestellt fühlen. Auch und gerade von jenen Kolonnen, die eigentlich keine Ungarn mehr sind - das ist wörtlich gemeint - sondern Vertreter von abstrakten Gesinnungs- und Ideologiegenossenschaften. Die also nicht zum Volk eines Königs von Ungarn gehören. Deren sich in Wien, ja in der ganzen Welt leider viele gefunden haben, um von dort aus ihr Feuer zu legen, angestachelt von dem Wissen, daß sie selbst in Ungarn abgelehnt werden. Dem sie doch so gerne zugehören würden ...

**Die Geschichte des letzten realen Königs von Ungarn, des Habsburgers Karl I., ist von besonderer Tragik wie auch Größe gezeichnet. Aus Pflicht Gott gegenüber (der ihn kraft Salbung 1916 zum König von Ungarn befohlen hatte), vom Papst dazu aufgefordert, hatte Karl 1920 eine Restauration - eigentlich: eine reine Thronbesteigung - versucht, aber zurückgezogen, um den Ungarn einen Bürgerkrieg zu ersparen. Wenn dem VdZ etwas dauert so der Umstand, daß Karl in Ungarn herzlich wenig Wertschätzung genießt, vermutlich sogar, weil seine Geschichte zu wenig bekannt, aber wegen der Verquickung mit Österreich zu schlecht beleumundet ist. Umso berührter war der VdZ, als beim Begräbnis Ottos v. Habsburg (




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