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Samstag, 9. Januar 2016

Alles Geld der Welt

Auf der Webseite Zerohedge wird eine Graphik veröffentlicht, die sämtliches Geld der Welt zeigt. Zwar wird man im Einzelnen von den genannten Summen nicht völlige Exaktheit abverlangen können wird, doch liegt die Interessantheit der Aussage in den Proportionen.

Denn hier zeigt sich, daß ein ganz überwältigender Teil des weltweiten Geldes eine ... Zweitwährung ist. Die sich "Derivate" (etc.) nennt. Das heißt, daß es "Geld" ist, das auf dem realen Geld (dessen Gesamtbetrag dazu verschwindend gering ist) bzw. den Geldern darüber aufbaut. Von denen der größte Teil ebenfalls Schulden sind. Staatsschulden. 

Derivate sind nämlich Bezugnahmen auf reale Geschäfte, die letztlich den Wert der überspitztesten Hoffnungspapiere (die Derivate sind) tragen müssen. In ihnen wird auf Entwicklungen spekuliert. Ein hoher Teil davon sind überhaupt reine Wetten, nicht anders als wenn der Leser hoffte, daß Liverpool Leicester fünf Minuten vor Schluß noch den Landestilte im Fußball abringt. Die Chancen dazu werden bewertet. Diese Bewertungen haben - als "Rechte oder Pflichten" verbrieft - einen gewissen Handelswert. Darin wird das Risiko weiterverkauft, mit einem Gewinnzu- oder abschlag natürlich, der das jeweilige "gehoffte Vermögen" praktisch "real macht". Das ist das, was als "Verzinsung" zu sehen ist. Und natürlich ist so ein zweit- oder dritt- oder viert... oder ...rangiger Anspruch weiter handelbar, hat einen gewissen zukünftigen, gehofften Wert, auf den spekuliert wird, und von dem gehofft wird, daß er sich eines Tages realisieren läßt. Selbstverständlich ist dieses "Geld" nur noch reines Buchgeld, es existiert "real" nur auf Computerfestplatten, als Verbindlichkeiten oder Forderungen. Und doch gründet es auf eine Weise und an einem letzten Punkt in der Realwirtschaft, auf die es direkt oder indirekt Druck ausübt weil Interessen verfolgt.

Im Grunde daf nur eines nie passieren: Es dürfen nicht gleichzeitig viele oder gar alle solche Derivate auf die Realwirtschaft zurückgreifen. Sie müssen also betragsmäßig ungefähr gleich bleiben, zumindest nicht weniger werden. Denn dann werden sie zur realen Belastung, die die Realwirtschaft ersticken könnten. Es handelt sich bei diesem Geldvolumen tatsächlich um eine Art "Kettenbrief", der so lange "Wert" hat, als alle mitspielen, und vor allem: immer mehr mitspielen.

Wenn etwas aber einen Wert hat, und wirtschaftliche Werte sind immer relativ, so ist es nicht nur handelbar, sondern es ist für reale Dinge verwertbar. Man kann also damit "bezahlen", solange zumindest der Geldempfänger ebenfalls an den Wert glaubt. Und man erhält dann, setzt man sie als Besicherung bzw. Zahlungsmittel ein, reales Geld bzw. Kredit, wenn auch jeweils nur in abgestufter Höhe, um dem Risiko gerecht zu werden.

Warum aber tut man so etwas überhaupt? Warum "kauft" man Dinge, die vielleicht einmal etwas wert sind, zumindest solange, solange es niemand realisieren will? Weil sie hohe Renditen versprechen. Und diese Renditen sind gerade für Banken, die im Realgeschäft (noch dazu bei niedrigen Zinsen, und das hängt wiederum mit der Staatsverschuldung zusammen, denn Staaten dürfen ja höchstens Zinsen zahlen, im Idealfall, als sie an Mehr-Steuerleistungen durch ihre Bürger erhalten*) heute kaum noch etwas verdienen können, von größtem Interesse. Und in diesem Interesse wiederum von größtem Staatsinteresse, weil Staaten für ihre Kredite, für ihre Zahlungsfähigkeit die Banken brauchen. Dazu brauchen sie aber Banken, die "mehr Forderungen haben als Verbindlichkeiten", denn sonst sind auch diese zahlungsunfähig. Deshalb haben Staaten - allen Beteuerungen zum Trotz - großes Interesse, solche Kunstmärkte, die auf Derivaten beruhen, sehr wohl aufrechtzuhalten! Sie sind mit etwa einem Drittel der solcherart "in Umlauf" befindlichen Gelder in dieses Spiel involviert.

Sinngemäß wie für Staaten und Banken gilt dasselbe für Renten- und Versicherungsfonds. Vor allem in Staaten, die kein direktes Umlageverfahren haben, wo als die jeweils aktiven Generationen die nicht-aktiven (Junge und Alte) gewissermaßen ernähren. (China etwa hat KEIN wirkliches Rentensystem, jeder Bürger muß für seine Altersversorgung selber sorgen.) Sie alle rechnen damit, daß nur jeweils ein kleiner Teil ihrer Verbindlichkeiten abgerufen wird, der von den je aktuellen Erträgen aber noch übertroffen wird. Deshalb geht man davon aus, daß ein Drittel der weltweiten Gelder (und damit auch und vor allem vermutlich sogar diese Derivatenmärkte) von solchen halboffiziellen Töpfen genährt und aufrechtgehalten wird.

Erst ein letztes Drittel wird von direkten privaten Interessen bewegt. Und darunter sind wiederum nur ein Teil "die Reichen der Welt". Denn jeder Privatier, der seine Spargroschen einem "Anlageberater" übergibt, damit dieser möglichst viel Rendite herausholt, ist indirekt auf diesem Markt gleichermaßen aktiv. Und hier ist von gewaltigen Summen die Rede. Wie sie etwa Hedgefonds verwalten, zumindest als Teil ihrer Anlagenstruktur halten. 

Weil dies also auf Hoffnung und Einschätzung beruht, zeigt sich der unermeßliche Wert der Medien schon an diesem Geldumlauf. Denn mit der Hoffnung, mit der Erwartung steht und fällt das "Vermögen" zahlloser Anlagemöglichkeiten. Also wiegen psychologische, manipulative Momente enorm, ebenso wie "Informationen", ob diese nun falsch sind oder richtig - sie haben in jedem Fall ein gewaltiges Interessensmoment. So wie Staaten interessiert sind, ihre wahre und entscheidende Rolle in diesem Spiel möglichst unbekannt zu halten. Denn es ist populärer auf "die Reichen" zu schimpfen, als die wirklichen Zusammenhänge darzustellen.

Gleichzeitig wird hiemit nämlich klar, daß die jede Realwirtschaft bei weitem übersteigenden Staatsverschuldungen der Welt diese Derivate sehr gut brauchen können, ja auf sie angewiesen sind. Denn sie bestimmen nicht nur maßgeblich den Preis für diese Kredite, oder das Ausgaben- und Investitionsklima. Ihren "Wert" beziehen sie ja jeweils von der nächsthöheren Stufe, die nämlich über Bewertungen sichert, daß die Staaten weiterhin Schulden machen können, weil an ihrem Kreditverpflichtungen reales Interesse besteht: Jeder muß glauben, daß sie etwas wert sind, muß darauf vertrauen, daß er für dieses Geld auch reale Leistung erhält, zumindest: irgendwann. 

Nur auf die momentane Realwirtschaft bezogen würde sich aber das Geld- und Kreditvolumen der Staaten drastisch reduzieren müssen. Die Staaten würden zahlungsunfähig, weil sie sämtlich ihre Ausgaben an diesen fluktuierenden Geldern" ausgerichtet haben. Sie bauen diese Gelder, diese Kredite aber auf zukünftige Entwicklungen auf, die zumindest die Zinsen tragen können. Durch Wachstum, denn Zinsen verlangen genau das. Deshalb ist zum einen "Wirtschaftswachstum" für die Staaten selbst lebensnotwendig. Aber es ist zum anderen für sie selbst notwendig, daß diese Dritt- und Viertmärkte (Derivate) florieren, weil ihnen sonst die Kreditgeber wegbrechen. Den politischen Freiraum, eine Krise auszusitzen, Wirtschaftsvolumen auch einmal zu reduzieren, haben die Staaten weltweit nämlich schon lange nicht mehr. Sie könnten ihn nur zurückgewinnen, fahren sie ihre Ausgaben zurück. Damit riskieren sie aber längst schwere Turbulenzen ihrer realen Volkswirtschaften, die wie in Österreich zu 60 % DIREKT vom Staat abhängen. Nicht nur über Beamte und Sozialabgaben, sondern vor allem auch über das ausgegebene Geld, das "die Wirtschaft am Leben hält." Brechen die Staaten hier weg, ist eine tiefe Krise ihrer Volkswirtschaft unausbleiblich. Sie sitzen damit gewissermaßen in der Falle.





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Quelle: Zerohedege




*Es gibt Stimmen die meinen, der gesamt Klima-Hoax hätte von Anfang an nur diesen Hintergrund gehabt. Das große Interessse der Staaten an einer "drohenden Klimakatastrophe" begründe sich ausschließlich schon daraus, daß über Klimaabgaben weitere Steuerquellen erschlossen werden könnten - die bei Rohstoffen wie Öl (der Preis derzeit tendiert sogar gegen 20 Dollar! bei einer Besteuerung der Endprodukte von 70 % wie in Ö und D bedeutet das dramatische Gefahr für die Höhe der Steuereinnahmen! wie wäre es erst wenn sich herausstelle, daß Öl unbegrenzt vorhanden wäre; der "Ölschock" 1973 war rein politisch motiviert, er hatte kein fundamentum in re!) und herkömmlichen Energielieferformen absehbar reduzieren. Denn worauf diese gewaltige Geldquelle für Staaten aufgebaut war, ist nicht eingetreten: Öl ist nach wie vor und auf unbegrenzte Zeit unbegrenzt vorhanden. Also mußte man nachhelfen.

Stattdessen würde nämlich ein angeblich "moralisch notwendiger energietechnischer Umbau der Wirtschaft" künstlich einen "neuen Markt" aufbauen, wie er zu Zeiten nämlich NOTWENDIG ist, bisher aber durch "industrielle bzw. innovative Revolutionen" geliefert wurde (zuletzt: der Personalcomputer). Doch dies fällt nun schon länger aus, eine wirkliche nächste Revolution ist nicht in Sicht. (Es gibt sogar längst nachvollziehbare Überlegungen, die die derzeitige mechanistisch-nominalistische Naturwissenschaft, auf der die Technik und damit die Wirtschaft der Gegenwart aufbaut, an ihr Ende gelangt ist.) Also muß man staatlicherseits nachhelfen.  

Diese Argumentation wäre vor allem eines: Sie wäre plausibel. Weil der Klima-Wahn auffällig präzise der gegenwärtigen Politik (und den tugendentwöhnten Interessen der Bevölkerungen) in die Hände spielt. Er ist eine reine Geschäftsidee, in die gewissermaßen "zufällig" das ans Ende gelangte scientistische Denken der letzten Jahrhunderte einmündet. Mit dem Klimawahn aber kann man es noch einmal weiterführen, indem man die Moral in das technische Denken definitiv eingliedert. Eine puritanistisch-protestantische Idee. Eine anglo-amerikanische Idee.





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