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Sonntag, 17. Januar 2016

Nicht alle Staaten haben sich aufgegeben

Aus mittlerweile bald neun Jahren weitgehenden Aufenthalts in Ungarn meint der VdZ sagen zu können, daß es im ehemaligen Ostblock übder weite Strecken noch so etwas wie ein "christliches" bzw. "katholisches" Milieu als Öffentlichkeit gibt. Dieses weitgehende Auseinanderfallen einer staatlichen Gemeinschaft, wie man es von Österreich und Deutschland bereits sagen muß, ist hier nicht zu beobachten. Es gibt hier noch so etwas wie eine geschlossene Kulturgemeinschaft, die von einem gemeinsamen Staatswillen getragen ist.*

Von den wenigen Kontakten zur Slowakei hat er einen ähnlichen Eindruck. Und Letztere reagiert nun auch in einer dem entsprechenden richtigen Art, auf die der VdZ vor einiger zeit bereits hingewiesen hat. Als er der Frage nachging, wie man auf die muslimische Zuwanderung reagieren hätte müssen (wozu es mittlerweile aber schon zu spät ist, zumindest in unseren Ländern). Denn das wäre nur das generelle Fernhalten des Islam als zuwandernde Religion.

Das macht nun die Slowakei. Und sie nützt elegant die aktuellen Anlässe in Deutschland und Österreich um zu verkünden, daß sie die Einwanderung von Muslimen generell unterbinden wird. Völlig richtig wird argumentiert, daß man sich damit eine kulturelle Differenz importiere, die man einfach als Volk nicht wolle. Der slowakische Regierungschef Robert Fico sagt dabei bemerkenswerterweise nichts anderes, als Frau Merkel (die aber im Laufe ihrer Karriere(n) wohl schon alles gesagt hat, was überhaupt ein Mündchen formulieren kann) noch vor einigen Jahren verkündete: Der Multikulturalismus ist gescheitert. Zumindest soll für die Slowakei verhindert werden, daß sich zuwandernde kulturfremde Religionen in Größenordnungen organisieren können, die zu Parallelgesellschaften - und damit ähnlichen Entwicklungen wie in Deutschland** - führen können. 

Das ist auch das Motiv dafür, daß sich die Slowakei gegen eine EU-Zwangsquote für Migranten wehrt. Was man zumindest verständlich finden könnte, und auch gut argumentiert ist. Zumal man den Eindruck gewinnen könnte, daß in dieser Frage einige Politiker (man will ja nicht einmal von Ländern sprechen) Ereignisse in Gang gebracht haben, deren Folgen sie überforden, weshalb sie nun an den Gemeinschaftssinn appellieren, indem sie behaupten, daß diese Probleme allgemeiner Natur und deshalb auch "gemeinsam zu lösen" seien.²

Ähnliches hört man auch aus Polen, schon lange aus der Tschechei, aus Ungarn und zum Teil auch aus Rußland, auch wenn dort die Bedingungen natürlich anders sind (denn dort leben in Landesteilen geschlossen über 20 Mio Muslime.) Und man kann dies als Österreicher nur mit gewissen Sehnsuchtsgefühlen zur Kenntnis nehmen. Denn in diesen Ländern wird das Volksein von der Politik tatsächlich noch ernstgenommen. Sodaß man tolerieren kann, daß es sich dort unter den gegenwärtigen Bedingungen hin und wieder zur Kleinbürgerlichkeit verkrampft. Aber sagen Sie jemandem, der mit dem Messer bedroht wird, er solle sich nicht so verkrampft weil verteidigungsbereit hinstellen?³

Keines dieser Länder hat übrigens je gesagt, daß es der puren Christenpflicht, Notleidenden durch Aufnahme zu helfen, nicht folgen wolle. Nur hat man dort nicht das Gehirn abgeschaltet und alles im Sentimentalitätserreger "Flüchtlinge" alles ersäuft - sondern unterscheidet ganz einfach Zuwanderungswillige oder gar im arabischen Frühling zur social-media-Entseelung Geküßte von ... Hilfebedürftigen.***





*Es gibt auch unter Klerikern Aussagen die dahingehend lauten, daß "im ehemaligen Ostblock" rechte Faschismen aufblühten, die man davor bewahren müßte, in den Westen überzuschwappen. Das ist, mit Verlaub gesagt, nicht nur eine Verkennung, sondern eine Verleumdung. Denn man meint damit sehr wohl das, was hier dargestellt wird: Man meint damit den glücklichen umstand, daß es diese Länder zumindest noch über weite Strecken in der Hand haben, ihr Schicksal zu gestalten, UND DAS AUCH TUN. Wer Christentum aber mit der SelbstAUFLÖSUNG gleichsetzt, vergeht sich tatsächlich am Christentum selbst, und verhöhnt seine eigentliche Dimension: Daß ein Mit-Gott-sein nur möglich ist, wenn der Mensch sein Selbstsein in Hingabe auf sich genommen wird. Es ist also das Individuum, das mit Gott ist, nicht der aufgelöste Massenmensch des Westens, der getreu der Aufklärung das Sein durch "moralische Funktion" ersetzt.

Preisliste Bustour nach Ö/D - Bild aus Makedonien
**Wie nach und nach an die Öffentlichkeit drang, gab es ähnliche, wenn auch in der Größenordnung geringere Vorkommnisse nicht nur in Köln und Hamburg, sondern in bald jeder Großstadt Deutschlands, und auch in Österreich - Salzburg, Wien, Steyr ... Wo wie bisher Sylvester feiernde Bürger und Ordnung sichern sollende Polizisten mit jeden Respekt vor dem Rechtsstaat vermissen lassenden, aggressiven Ausbrüchen von Zuwanderern konfrontiert wurden. Mittlerweile nachweislich mit erheblichem Anteil jüngst zugewanderter "Flüchtlinge". Und nur in der Zeit, die zwischen Sylvester und der Veröffentlichung dieses Blog-Eintrags verstrich, sind weitere 40.000 Menschen illegal ins Land gekommen. 

Denn diesem Umstand hat man bis heute nicht nur nichts entgegengesetzt, sondern wird fast offiziell-staatlich die "Balkanroute" so organisiert, daß "der Witterung Rechnung getragen" wird - es gibt glaubwürdige Berichte, daß etwa die Caritas (die Versorgungsstationen eingerichtet hat, sowie Tips für eine gelingende Asylbeantragung gibt) in Zusammenarbeit mit Flüchtlingshilfeorganisationen und Busunternehmern regelrechte Transitrouten eingerichtet hat. Man muß nicht einmal mehr "einwandern", sondern kann "einfahren". Während die UNO sowieso eine eigene Art beweist, mit dem Problem unzugehen. Das ist also die Art, wie man heute international "gemeinsam Probleme löst".


²Die kolportieren Äußerungen von Frau Merkel, daß sie von den jüngsten Ereignissen in deutschen Städten "betroffen sei" und "alle Härte des Rechtsstaatees verspreche", so kann man das nicht mehr anders sehen denn als Ausweis eines nun abgeschlossenen Realitätsverlusts. Will man es nicht als dreist (weil es die Bevölkerung für dumm erklärt, und zwar genau jene Bevölkerung, die fast schon mehr gewußt als geahnt hat, daß es zu solchen Konflikten kommen würde) und sogar politisch dumm qualifizieren. Was es in Wirklichkeit aber wohl ist.

³Eine Bemerkung am Rande: In den meisten dieser Länder (nur die Tschechei ist ausgenommen) ist der Anteil an regelmäßigen Kirchenbesuchern unvergleichlich höher als in unseren Ländern. Mit der unausbleiblichen Verwestlichung der Jugend wird er aber auch dort gewiß abnehmen.

***So ganz nebenbei sei es erwähnt: Ungarn hat 2015 mehr Asylwerber aufgenommen, als Österreich. Nur wollen die meist nicht hier bleiben. Denn Ungarn entspricht so gar nicht dem amazon-zalando-GeldfüralleausdemBankomaten-Rausch, in den sich so viele medial gesoffen haben. Da will (immer noch, trotz permanenter Verwestlichungsattacken) ernsthaft ein Volk leben. Und hier habe noch nicht alle vergessen, daß ein Volk nur aus der Poesie leben kann. 



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