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Samstag, 12. März 2016

Zerstörung der Universität auch bei uns

Wer aber da nun meint, die brutale Vorgehensweise der von political correctness Bewegten sei eine rein amerikanische Angelegenheit, der irrt gewaltig. Universitätsdozent Patrick Breitenbach berichtet in seiner Kolumne im Merton-Magazin von der Brutalisierung der Kampfes gegen politisch inkorrekte Vortragende. Die in sogenannten "watchblogs" (die anonym betrieben werden) mundtot und diffamiert werden sollen. Von Studenten, die jede ihrer Äußerungen, jede ihrer Bewegungen beobachten und jeden Verstoß gegen ihre moralischen Ansprüche an diese Pranger stellen. Sobald jemand auffällt, erhält er ein "Prof-watchblog" eröffnet, das fortan und immer von anonymen Postern gefüttert über ihn unter diesen moralischen Dogmatismus berichtet. 

Dafür genüge es schon, wenn man die Anrede in Inklusivsprache (oder in ihrer gerade aktuellen Formforderung) einmal vergesse, oder im Vortrag gar das Wort Neger vorkomme, und sei es weil es in einem alten Manuskript noch so stehe und übersehen wurde. Aber auch die vorgetragenen Inhalte werden unter diese Rasterlupe genommen. Um Disputqualität, um sachlich-logisch aufzuarbeitende Fragen geht es da gar nicht mehr. Einziges Kriterium ist, ob der Vortrag dem politisch-ideologischen Dogma entspricht.

Breitenbach scheint es dabei weniger um das Moment des Mobbing zu gehen, das nicht nur an Universitäten längst Alltag in unseren Ländern (und die Folge von Ordnungsverlust, Anm.) ist. Vielmehr beklagt er (wie es auch aus den USA zu lesen bzw. zu hören ist), daß der Diskurs aus den Hörsälen dadurch verdrängt werde. Er spiele sich nun auf diesen Blogs ab. Denn diese "Anonymen" würden jeder persönlichen Auseinandersetzung konsequent ausweichen, jeden inhaltlichen Disput im Hörsaal verweigern. Genau das aber würde der Idee der Universität schwersten Schaden zufügen, weil man damit das unterbindet, was Wissenschaft überhaupt ist.




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