Dieses Blog durchsuchen

Mittwoch, 18. Mai 2016

Dann war alles anders

Immer häufiger tauchen solche Berichte auf. Nur wenige wollen nämlich offen reden. "Ich bin in Syrien vor genau den Leuten geflohen, die ich hier wiederfand, und unter den Flüchtlingen den Ton angaben. Sie bestimmen alles." Wer nicht so denkt wie sie bekommt es mit Gewalt zu tun. Ganz offen unterstützen die meisten der zuwandernden Muslime Terrororganisationen wie Al Nusra oder den IS.

Unter lauter Muslimen, die sich zusehends radikalisierten, wenn sie nicht schon zuvor dem Radikalenmilieu entstammten, habe er es nicht einmal gewagt, sich als Christ zu bekennen. Auch sein Bild von Europa so völlig völlig anders. Die Behandlung in Ungarn sei unglaublich schlecht gewesen, und in Österreich hätten ihm die Sozialbetreuer nicht geglaubt, was er über die Erlebnisse unter Flüchtlingen zu berichten gehabt hatte. Der Interviewte ist mittlerweile nach Syrien zurückgekehrt um seine Arbeit als Filmcutter wieder aufzunehmen. Seine Kollegen sagen, daß Fälle wie er häufig sind.

Falsche Vorstellungen dürfte sich dieser Mann, der sich in Österreich hatte niederlassen hattte wollen, aber auch in einem anderen Bereich gemacht haben. Denn selbst wenn man ihn wenigstens als "qualifiziert" bezeichnen könnte - als was hätte er hier arbeiten, wie sich ein "besseres Leben" aufbauen wollen? Als Cutter? Da lachen doch die Hühner. Welche Filme hätte er schneiden wollen? Die Filmbranche hierzulande leidet unter allem anderen als unter Arbeitskräftebedarf. Es wird viel zu wenig produziert, der Preis- und Kostendruck ist enorm, und es herrschen streng markttechnisch betrachtet extreme Überkapazitäten. Die wenigsten Filmproduktionen stellen überhaupt Leute ein. Meist ist nur ein ganz kleiner Personalstock fix angestellt. So gut wie alle Filmproduktionen aber beschäftigen anlaßbezogen auf freier Honorarbasis, selbst der ORF, und die Produktionstechnik für kleinere Produktionen hat sich zum Allroundjob entwickelt, wo einer vom Drehbuch bis zu Schnitt und Ton alles selber macht. Trotzdem spucken immer mehr Filmschulen jährlich immer mehr Filmfachleute aus, denn in Zeiten von Hochbegabten und liebesgeschwängerter Förderpädagogik werden die kreativen Genies im Land immer mehr.

Nicht einmal ein Drittel der Fachleute in all den Bereichen rund um Film haben heute gutes Auskommen, das wurde erst jüngst wieder einmal erhoben. Und das sind v. a. die mit Namen, Ruf oder gleich einem internationalen Standbein. Der Rest frettet sich mehr schlecht als recht durch, jobbt was immer sich bietet, oder/und ist zum Überleben aufs Arbeitsamt angewiesen. Und daß syrische Cutter einen phantastischen Doppelnupfkreisgauffel beim Filmschnitt erfunden hätten und deshalb Weltruf genössen, weil nur die aus der Schule des legendären Al Nuffrimi mit seinen acht Oskars und neunzehn Goldenen Palmen das beherrschten, hat der VdZ auch noch nicht gehört. Er weiß aber, daß kaum eine Branche so grillenanfällig ist wie die Filmbranche. Womit natürlich auch unser Mann bestens zum Arabischen Unwirklichkeitsfrühling paßt.

Aber gut, vielleicht hätte man ihn tatsächlich eingestellt, weil mit ihm als Kühlerfigur am Produktionswagen irgendeine Förderstelle ihre Humanität und Integrationsheiligkeit beweisen hätte können und reichlicher Geld aus irgendwelchen politischen pardon: künstlerisch innovationsoffen-internationalitäts- und integrationsorientierten Fördertöpfen geflossen wäre. Österreichische Cutter tun sich am AMS außerdem sicher leichter. "Cutter, Cutter ... ah, da ... jaaaa - wie wär's mit Coiffeur? Hat auch mit Schnitt zu tun, und wir hätten dafür sogar einen filmreifen Umschulungskurs samt Bachelor-Abschluß, und das Schulungsinstitut heißt auch noch >Oskar kann<! Sie waren doch mal in Kann*?"

So nebenbei: Ist das also einer der Flüchtlinge, die noch dazu ein "Recht auf Asyl" hätten? Dem in Syrien alles zu kaputt ist, der tausende Euro (zuerst einmal hat und dann) an Schlepper bezahlt, schließlich aber enttäuscht zurückgeht und so mir nix dir nix seine Arbeit wieder aufnimmt, weil er sich von Europa mehr erwartet hatte? Was hatte er erwartet? Wie hätte man ihn behandeln sollen? Verfolgt war er jedenfalls in Syrien nicht worden.

Aber nicht nur hier gilt die Seligpreisung der hartnäckig durchgehaltenen Begriffstäuschungen. Denn ein Recht auf Asyl gibt es nicht, nicht zumindest in der Genfer Flüchtlingskonvention, auf die sich alle berufen. Es ist ein "Recht IM Asyl". Kein Staat hat eine völkerrechtlich verankerte Pflicht, egal welche Asylwerber aufzunehmen. Und dann ist da natürlich dieses Wort Flüchtlinge. Ist unser Mann am Video aber ein Flüchtling, auch wenn er davonlief? Ist es wirklich ein Gebot der Nächstenliebe, solche Menschen offenherzig und grenzenlos aufzunehmen? Und qualifiziert das an dieser Stelle nunmehr Verfaßte zum Rechten, zum Rechtsradikalen, oder zum Nazi, oder zumindest zum hartherzigen eigensüchtigen Nicht-Christen? Oder zu allen vier? Es stimmt schon. Die Flüchtlingskrise ist eine wirkliche Herausforderung für unsere Kultur. Man kennt sich mit einem mal nicht mehr aus. O heilbringendes Durcheinander.








*Cannes; stand am Lebenslauf.

***