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Dienstag, 24. Mai 2016

Dreifaltigkeit - Warum es keine Gleichberechtigung geben kann (3)

Teil 3)




Damit ist auch das Argument in seiner Begrenztheit aufgezeigt, das da von "Komplementarität" spricht. Die meist scdhon so tut, als wäre das Hauptereignis eine einfache, faktisch sich fügende "Entsprechung" nach dem Motto, es solle sich halt jedes Paar so richten, wie es sich fügt. Das stimmt aber nicht, udn daf verführt zu einer fatalen Ablenkung des Eigentlichen, des Gelingensprinzips, auf ein rein technisch Prozessuales. 

Denn es handelt sich hier um eine Komplementarität auf zwei Ebenen - der einen als dem Gesollten, dem zur wirklichen Selbsterfüllung tauglichen: die Komplementarität der Beziehung von Mann und Frau im Ideenreich (dem Wissen, der Vorsehung) Gottes. Und der zweiten - der faktischen Ebene eines historischen Gewordenseins "so wie man halt mal ist", in allen Schwächen und Stärken, aber in eine Form zu stellen, die eben dem ersten Bilde entspricht. Das Ehepaar, in der der Mann kleine und dünn neben der wohlbeleibten, kräftigen und bebarteten Frau einhertrabt, kann sich die Hierarchie nicht aussuchen, in der es zueinander steht. Auch hier ist der Mann der Wortgebende, die Frau die Empfahende Beide haben aber eben andere Schwierigkeiten zu überwinden, um zu diesem sie selbst erst erfüllenden Bilde zu gelangen. 

Weil der Mensch aber als Mensch eben auf Gemeinschaft ausgerichtet ist - aus seinem Wesensbild im Geiste steht er in vielfältigsten Beziehungen idealer wie historisch zufälliger, einfach da seiender Beziehungen, im Stand, in der Familiengeschichte der Eltern, im Beruf, im Dorf, etc. etc. - so ist es auch im Wesen einer Gemeinschaft, die ursprünglichen, alles Dinghafte bzw. Seiende konstituierenden wie erhaltende Geistesbild in erster Linie zu kennen und zu fördern bzw. nicht zu verhindern. 

Und deshalb ist das Geschlecht SEHR WOHL auch eine soziale Konstruktion. Denn die Gemeinschaft trägt dazu bei, daß im Einzelnen das Selbstsein wirklich werde. Der Einzelne empfängt nämlich seine Identität, und er empfängt sie nicht zuletzt von allem, was ihn als Gemeinschaft umgibt, die ihn bei Namen nennt, die ihn er (sie) selbst sein läßt - als Geschenk einerseits, als Aufforderung anderseits: diese Typologie auch durch aktives Selbstsein zu erfüllen. Denn das tut sie nicht "automatisch", das tut sie im Maß des Ergreifens dieser Ideen, dieser Sollensbilder als Bezhiehungscharakteristika, und das ist Aufgabe und Mühe. Die kulturelle Institutionalisierungen abnimmt. Wenn und soweit diese der Wahrheit entspricht und keine Unkultur ist, die im Zerfall endet.

Sie tut es, indem sie den einen mit "Herr Fischer", die andere mit "Frau Gutesschneider" anspricht, den einen mit Kind, den anderen mit Ratsherren. Den einen mit Mann - die andere mit Frau. Und dieses Selbstsein fördert, indem sie bei der Geburt eines Mädchen rosa Wickelgewänder schenkt, und dort blaue Strampelhosen, das ist kulturbedingt und insofern weitgehend (aber nicht einmal da: ganz, gerade bei Farben) zufällig.

Deshalb gibt es auch in einer Kultur, die sich immer in einer Organisationsform zusammenfindet, ja sich darin erst erweist, weil sie sich erst so entwickeln kann (und nicht jede Wesenseigenart immer wieder und wieder neu durchgesetzt werden muß, Hände und Kopf also für Neues und Weiterentwicklung frei werden) verschiedene Funktionalkreise (wir müssen zu diesen Wörtern greifen, weil wir hier explizieren, und das geht nur über dinghafte Bilder, was kein Problem ist, solange diese Bilder nicht für absolut gehalten werden - absolut sind nur die Dynamiken, die Ideen in Gott) gebildet und institutionalisiert. Da sind hier die Kreise, die sich am Wochenmarkt einfinden, dort die die Hausarbeit übernehmen, und dort jene, die sich eben um Politik und das offiziöse Dorf-, Stadt- und Staatswesen kümmern. 

Alle diese kreise, und zwar wirklich alle, haben ihre Entsprechungen im Wesen der Menschen. haben sie das nicht, so sind sie nicht wahr, und deshalb nicht überlebensfähig und untauglich. Sie würden, bestünden sie wirklich länger, eine Gesellschaft (egal in welcher Form) auf Dauer ruinieren, an ihrer Selbstverfehlung zugrunde gehen lassen. Sie sind aber immer Sollensbilder! Sie sind Ideen. und um diese geht es. Sie werden deshalb verwirklicht, indem die diesen Ideen (Beziehungsdynamikan) zugeordneten wie zuzuordnenden Gestalten (nicht zuletzt als Mann oder Frau) sie aufgreifen. 

Und hier finden sich eindeutig Wesensentsprechungen! Nicht - noch einmal - weil ein Mann immer "stark" ist, oder eine Frau immer "schwach". Sondern weil es ihrem Wesensbild entspricht. Und DARUM geht es im menschlichen Leben. Es geht NICHT um das perfekte Funktionieren und Gelingen dessen, was er macht! Es geht eben NICHT um die Herstellung eines Paradieseszustands, in dem alles schnurrt wie ein BMW-Diesel mit Einspritzung. Es geht um die Selbstüberschreitung jedes einzelnen Menschen auf sein Sollensbild hin.

Daß eine Gesellschaft, in der diese Wesensbilder lange zeit beachtet wurden, sich auch faktisch-praktisch in Richtung eines Gelingens entwickelt, beweist nichts anderes als die Geschichte Europas. Das ist nämlich der wesentliche Unterschied der abendländischen Kultur zu allen übrigen Kulturen gewesen, das war auch das Großartige der griechischen Antike, aus der als kulturellem Unterbau für das darauf sehr gut passende Christentum das Abendland erwuchs. Das dann der gesamten Welt so überlegen wurde, daß es als Maßstab für so gut wie alle Länder und Völker gilt. 

Es war NICHT sein besseres Funktionieren, seine zufällig bessere Technik. Agere seqitur esse - das Handeln folgt dem Sein. Etwas IST zuerst, erst daraus handelt es. Etwas IST Gestalt, weil es nur sein kann, wenn es in eine Bezkiehung gestellt ist, auf die die Gestalt hinweist - und sich dann in der Erfüllung dieser Beziehung, im Ausfüllen seines Ortes, der ihm zugewiesen wird und wurde, selbst erfüllt weil erst im Vollzug wird. Funktion ja, das auch, mehr oder weniger tauglich für einen Ort weil faktisch so oder so der Welt entnommen, mit allen Mängeln, und vor allem IMMER mit Mängeln. 

Aber es gründet alles in dieser Wesenstranszendenz, es gründet in seiner Fähigkeit, genau unter Rückgriff auf das Wesensbild, die Gestaltengefüge den Pfad bzw. die Pfade zur individuellen Wahrheit zu institutionalisieren, aus der dann immer individuell so große Leistungen entsprungen sind - weil sich in dieser Kultur individuelle Wesensentfaltung so wunderbar vollziehen konnte. Dieses Gestaltengefüge wird nur in Ausnahmefällen durchbrochen, und auch dann ist es "von oben gegeben", von anderen erkannt: Der hat so etwas Königliches an sich ...

Ein kleiner Seitenhieb, der sich aufdrängt: Der pausenlos strapazierte, durch Medienfülle permanent allen um die Ohren gedroschene Spruch, daß "jeder alles werden könne", bezieht sich immer auf Ausnahmen. Wie absurd es nämlich wäre, dies von jedem anzunehmen, zeigt sich in der sogenannten "amerikanischen Idee". Es "gelingt" auch dort nur den allerseltensten Ausnahmen, vom Tellerwäscher zum Millionär aufzusteigen, und ist es nicht von oben gegeben, wird so ein "Weg nach oben" zur Orgie von Gewalt, Betrug, verschlagener Cleverness und Hinterlist, die als Leistung verkauft werden. Das war es dann auch schon.  Nicht wenige sogar, die genau von diesem aberwitzig falschen Mythos leben, indem sie ihn ausnutzen und tradieren, um ihn so "zu beweisen".

Der überwiegende Teil heutiger "Karrieren" ist ein einziger Pfad menschlicher Niedrigkeit, die groteskerweise heute oft sogar noch bewundert weil, weil die allgemeine Wirklichkeitskompetenz (im Ablehnen der Transzendierung, zu welcher Schwäche alle bereits verbildet sind) erschreckend gering ist. Somit solche Dinge gar nicht mehr verstanden weil beurteilt werden können. Es handelt sich hier aber schlicht und ergreifend um einen bewußt lancierten und am Leben gehaltenen, pseudoreligiösen Mythos, der eine Aussage enthält, die einem Blick in die Hölle gleicht.

Von den Myriaden von gescheiterten Nachahmern, die sich und ihr Leben, ihre Seele, ihre Psyche dabei ruiniert haben erwähnt niemand, denen eingeredet wurde, alles läge "an ihnen". Was eben überhaupt nicht stimmt, gerade wirklich Erfolgreiche wissen das am meisten - sie sind immer die Demütigsten. Von ihnen zu scheiden sind eben Erfolgsräuber, s.o. Der VdZ denkt heute noch mit Schaudern zurück an Begegnisse, als er selbst in den frühen 1980ern in diese amerikanistische Sphäre von Erfolgsseminaren und Unternehmenskonzepten hineinroch, um sich nach ersten Erfahrungen mit solchen "Erfolgsmethodiken" angewidert abzuwenden.



Morgen Teil 4)





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