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Sonntag, 5. Juni 2016

Leben aus Licht

Es greift zu kurz, aus dem beobachtbaren Naturgeschehen einzelne Rhythmen herauszugreifen, als stünden sie alleine. Was an der berauschend sachlichen, in seinen Schlüssen so zurückhaltenden Untersuchung von Ludger Rensing über Biologische Rhythmen und Regulation so fasziniert ist die Ahnung, die man darüber bekommt, in welch unendlicher Komplexität natürliche Rhythmen einander zu-, neben- und untergeordnet sind, sich darin aber in einer hierarchischen Gliederung bedingen. Es läßt die Schöpfungsgeschichte der Genesis noch höher schätzen, die eine viel konkretere Aussage über das Wesen der Schöpfung enthält als man zugeben will, weil man es sich ja mit den Rationalisten nicht verderben möchte.

Es deckt sich mit vielem, was bereits die alten Griechen, ja alle alten Kulturen bereits feststellten und erahnten, denen schließlich überhaupt alles in Rhythmik und Zyklik zerrann. Weshalb alle diese Kulturen die Sterne in ihrer erkannten Periodik fast gottgleich schätzten.* Die von einem alleräußersten Kreis einer das Weltall selbst umschließenden Rhythmik ausgeht, die sich anregend, erweckend, auslösend und schaffend bis in die untersten Bereiche materieller Welt fortsetzt, und jeweils wieder Einzelreise bewirkt, die wiederum eine eigene, mit der jeweils übergeordneten Kreiszyklik aber zusammenhängende, diese je berührende Zyklik und Rhythmik enthält.

So aber teilt ein Ding dem anderen, ein Tag dem anderen mit, woran er nun ist. Im Ausgangspunkt der Untrennbarkeit von Wort und Licht, wie wir es jedes Frühjahr so sinnenfällig erleben. Wo es ds Licht ist, das die Pflanzenwelt aus dem Todesschlaf des Winters erweckt, das auf jeweils andere Dinge der Umwelt trifft, sie sie ohne Rest umschließen, mit denen sie wechselwirkt. Im Licht teilt sich das Leben selbst mit, und alles Dingliche treibt sich zur Gestalt aus Eigenbild und Begegnung.

EIKE - 2016 wie 1958 gilt: Komm lieber Mai und mache die Bäume wieder grün
In dem Punkt wird deshalb die Wärme in ihrer Stellung innerhalb des Wachstums der Pflanzen meist recht falsch eingeschätzt.** Denn sie ist zwar Bedingung, auf die eine Pflanze in der Frühjahrssonne trifft, aber sie ist nicht das auslösende, lebenserweckende Moment, schon gar nicht für höhere Lebensformen. Wärme (ebenso wie Nährstoffzustand des Bodens, Feuchtigkeiten die die Aufnahmemöglichkeit der Nährstoffe bedingen, usw.) ist lediglich vorgefundene Bedingung, je nachdem fördernd oder zu überwinden, ein Trotzdem fordernd. Weshalb die Rolle der Wolken (und damit des Wetters) auch nicht über Licht, sondern in den Wachstumsbedingungen ihre Rolle spielt.

Darein fallen sogar so uralte Phänomene wie die "Eisheiligen". Die die gregorianische Kalenderreform im 15. Jhd. um zehn Tage nach vor schob. Was nicht ohne Bedeutung ist. Denn eine Untersuchung der renommierten Wiener Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) über Kaltlufteinbrüche im Mai hat ergeben, daß sich eine auffällige Häufung an sich nicht erklärbarer Kaltlufteinbrüche mit Bodenfrost in den Tagen 20.-25. Mai ergebe. Das sind genau die früheren Kalendertage der Eisheiligen, zu denen diese Bauernregel entstand. 

Aber dafür sorgt ebenfalls die Sonne, die in veränderter Stellung und Nähe zur Erde auch diese Wärme als Anregung an alles Seiende/Dingliche selbst zu schwingen und dmait Wärme abzugeben mit sich führt und hervorruft. Denn Licht braucht Antwort. Und trifft dabei auf irdische Gegebenheiten, die in ihrem Eigensein sogar andere Farben aus dem Angeregtwerden durch Licht zur Darstellung bringen, weil die Antwort der Organismen (aus den landschaftlichen Einflüssen heraus, mal Meer, mal Landinneres, usw. usf.) je anders aussieht. Was sogar zu einem anders gefärbten Rezipieren der begegnenden Umgebung führt, sodaß jede Landschaft ihre Farben und ihren Geist hat. Aber genug davon.

Das erste Prinzip ist eben das Licht, in der Wirkung über die Lichtstunden des Tages, der in seiner Dauer, in diesem Hintereinander des Einen Ewigen Zeitlosen in der Zeit erst, den Lebewesen das neue Leben wieder mitteilt, die darauf in einem aus geheimnisvoller, physikalisch nicht auf der Erde festzumachender Quelle neu aufstehenden Leben antworten, im neuen ihnen mit-ge-teilten Leben aufwachen, und auszutreiben, nach Gestalt zu streben beginnen, und in der Blüte noch den geistigsten ersten Einblick in ihr Wesen wie in einer Sammlung der Potenz einer Gestalt liefert, aus der ihr weiteres Wachsen und Bestehen hervorgeht.

Denn die Blüte ist die konzentrierte Gestaltppotenz jedes lebenden Wesens, auf der in der Blüte der Geist noch wie Tau haftet, der Betrachter kann das ahnend erfassen, weil ihm in den Sinnen etwas ersteht, das sich im rein Irdischen nicht erschöpfend wahrnehmen läßt. Das in der Tierwelt in je nach Formenhöhe abgestufter Form auf der Grundlage eines Rhythmus, der von einem äußeren Rhythmus initiiert ist, auf die gleiche Weise vorzufinden ist. Ehe es sich im Menschen in dessen Fähigkeit und Wesensart des eigenen Willens zu einem eigenen Rhythmus - nach Prinzipien eines freien Geistes, der das nur biologisch-organische durchdringt, durchwirkt, in Besitz nimmt - gestaltet.

Ein amerikanischer Theolog hat einmal geäußert, es wundere ihn, daß in Europa die Lichtmystik eine so große Rolle spiele. Das kenne er aus Amerika nicht in dieser Intensität. Nun, das ist auch gar nicht so verwunderlich, weil dort das allgemeine Denkklima weit material-gröber, reduktivistischer und materialistisch-mechanistischer ist. Und deshalb Schwierigkeiten damit hat, daß über den Geist in Licht und Rhythmik je nur eine andere Ebene ein und derselben Wirklichkeit zu erkennen ist, die sich jeder "physikalisch-materialen" Untersuchung entzieht. Alles aber was erkannt werden kann läßt sich nur von einem gleichen erkennen. Der Amerikaner tendiert also aus seiner Grundtendenz heraus ganz sicher mehr zur Wärme - als zum Licht, um es so zu sagen.

Mit dem Mikroskop wird sich das Leben nie feststellen lassen, lediglich die Auswirkung eines höheren, geistigen Prinzips, das aber wiederum nur mit dem Geist erfaßt werden kann. Geist ist dem Auge niemals sichtbar, er ist anderer Gestalt als die Welt der Körper, die dem Auge zugeordnet sind. Aber das Auge selbst sieht überhaupt nichts. Es braucht den Geist, der aus den über das Auge erkennbaren Wirkungen weil Bewegungen an den Objekten auf dessen Wirklichkeit schließt.

Der Geist - und damit der Geist des Menschen - ist über die biologische Zyklik hinausgehoben. Aber er muß sich ihrer Aufnahmefähigkeit, also ihres Wesens, ihrer Natur klug bedienen, will er in jenem Geist handeln, der einzig schöpferisch werden kann. (Worauf das Naturrecht rekurriert.)

Bildet sich im menschlichen Geist also nicht der Geist des Schöpfers von allem ab, versteigt er sich zu eigener Machtherrlichkeit und Willkür, vermag er gar nicht zu schaffen. Er vermag nur aus mißgebildeten weil ihrem Wesen nach ungemäß entwickelten Trümmern ein künstliches Gebilde zu errichten, dem es aber an jeder eigenen Lebenskraft fehlt. Das nicht mit dem Licht korrespondiert, sondern einem rein innerweltlich-menschlichen Willen, der eine "zweite", eine "parallele" Schöpfung nach seinen Gesetzen installieren möchte, die aber zerfallen muß. Weil seine Mitte nicht ... dem Wort des Lichts, das die Wahrheit ist, entstammt.





*Es ist übrigens ein Irrtum zu glauben, die Alten, die Uralten hätten die Sterne ALS Götter gesehen, und das läßt sich belegen. Sie waren ihnen Zeichen aus dem ersten Wirkkreis der Götter, nicht Götter selbst, und bestenfalls als Planeten spezielle Wirkzeichen einzelner Götter, und nur als Metapher diesen gleichgesetzt. Das gilt auch für Ägypter. Die Ineinssetzung von Materialem mit Göttern ist bereits eine Degenerationserscheinung aus der Magie weil Technik, zu der die Welt aber bereits gottfern materialistisch begriffen werden muß, selbst wenn man formal Götternamen in Anrufungen beibehält. Aber ein beherrschbarer Gott ist eben gar kein Gott mehr. Magie und Technik (beides sind Synonyme) sind immer die letzten Stadien einer Kultur. Nur der Technizist glaubt, daß es dem Menschen immer darum gegangen sei, weil er von sich auf die Vorzeiten schließt. Das Herausstellen von Wort im Werk ist aber im Ursprung der Liebe zum Sein zuzuschreiben, also ein Akt des anbetenden Spiels bzw. der Anbetung der Ursache DURCH Spiel und Werks: Der Mensch entwickelt sich nur dort, wo er anbetet, und das Werk in ihm bzw. durch ihn durch Gott verherrlicht. Es wäre ein lohnendes Projekt: Eine "Menschheitsgeschichte aus dem Geist der Anbetung" darzustellen.

**Darauf bezieht sich ein netter Artikel auf EIKE, der auf völlig richtige Weise der Behauptung nachgeht, daß eine "Klimaerwärmung" auch frühere Frühjahre bewirke - nämlich durch menschliche Erfahrung, Erinnerung und Beobachtung. Und zu dem kaum verwunderlichen Ergebnis kommt, das auch der Erfahrung des VdZ entspricht, daß es KEINEN immer früheren Beginn des Frühjahrs in der Pflanzenwelt gibt, wie die Klimakatastrophik vorhergesagt hat und behauptet. Der Geist dem die Klimakatastrophik entstammt ist eben genau jener linear-materialistische menschliche Willkürgeist, der das Wesen der Erde, das Wesen der Natur gar nicht erfaßt, und deshalb auch flächendeckend zu völlig falschen Rückschlüssen, Prognosen und Handlungsempfehlungen kommt, weil an der wirklichen Wirklichkeit völlig vorbeigeht. 

Es ist blanker Wahnsinn (und das ist wörtlich gemeint), den Imperativen der Klimakatastrophik (die dem Bösen sehr nahe kommen weil die Grenzen dazu fließend machen) zu folgen, und es beweist sich ja ununterbrochen in den Ergebnissen, die einem solchen folgsamen Handeln entspringen. Auch in diesem Punkt ist man nicht in der Lage, durch Denken Wirklichkeiten wiederzuspiegeln. Wenn, dann unterschieden sich die Frühjahre lediglich durch rascheres oder langsameres Entfalten seiner materialen Gestalt, weil das angeregte Leben, das auf Gestalt abzielt, es einmal leichter oder einmal schwerer hat.





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