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Mittwoch, 3. August 2016

Fakten sind ideologiegefährdend

Man nehme die Summe aller Einkommen je von Männern und Frauen, dividiere sie durch die Anzahl der Stunden, und schon hat man ihn - den berühmten "Gender Pay Gap". Angeblich 22 Prozent (über die Jahre sehr stabil bleibend) verdienen Frauen weniger als Männer. Anlaß genug für beflissene Politiker, die nächsten Gesetze ins Rollen zu bringe, der diese schreiende Ungerechtigkeit, die unbevormundete Menschen den Frauen aussetzen, endlich aus der Welt schaffen soll.

Die Sache hat nur einen Haken - sie stimmt nicht. Das kann nicht nur jeder mit Erfahrung bestätigen, sondern es ist das Ergebnis einer genauen Untesuchung der solchen Aussagen zugrundeliegenden Daten. Was bisher die Politik nicht interessiert hat, hat nämlich das Kölner Institut der Deutschen Wirtschaft interessiert. Und was hat es herausgefunden?

Den Gender Pay Gap gibt es nicht.

Graphik: IWKöln
Vielmehr sind über 18 %-Punkte dieser Differenz aus ganz simplen Realumständen zu erklären. Berufserfahrung, Größe der Betriebe, geforderte Risiko- und Autonomiebereitschaft, Branche (!), etc. etc. Frauen haben außerdem eindeutige Tendenzen, die sich in Arbeitsstellen äußern, die geringer entlohnt werden. Und sie tendieren zu Arbeitsstellen, in denen eher weniger Qualifikation erfordert wird. Obwohl sie nominell keine geringere Qualifikation haben, das zeigen die Studien- und Ausbildungszahlen.

Für die verbleibenden 3,8 %-Punkte "Erklärungslücke" liegen aber gleichfalls zahlreiche Gründe vor. Die zwar in die Entlohnung einfließen, aber statistisch nicht direkt erfaßbar sind. Dazu zählen etwa auch persönliche Einschätzungen, Risikofreude der Arbeitnehmer, usw. usf.  Wer sich für die Details interessiert, möge die auswertende Stellungnahme auf den Seiten des Instituts nachlesen.

Die in den Satz mündet, daß man, bezieht man alle erkennbaren Entlohnungsparameter mit ein, davon ausgehen muß oder kann, daß ein Gender Pay Gag überhaupt nicht vorhanden ist. Ein Gesetz, das deshalb den Unternehmen zukünftig Aufzeichnungen vorschreiben will, aus denen die Gründe für gezahlte Löhne hervorgehen, ist deshalb pure Schikane. Es wird nicht das geringste ändern.

Wer deshalb möchte, daß Männer und Frauen zukünftig "gleich viel" bezahlt bekommen, wird schon einen anderen Ansatz wählen müssen. Er wird die gesamten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen und psycho-sozialen und psychologischen Bedingungen auf eine neue Norm hin ändern müssen, samt einer gehörigen Deprogrammierung und Umerziehung der Menschen. Vielleicht gleich in verpflichtenden Lagern ab dem 6. Monat? Denn Frauen, die etwa Kinder bekommen (weshalb sie weniger Berufserfahrung mitbringen), die zumindest gewisse Zeit zu Hause bleiben, oder überhaupt lieber Hausfrau sind, sind ja wirklich ein unerträgliches Ärgernis. Und allfällige biologisch bedingte oder ausgedrückte unterschiedliche Neigungen und Grundtendenzen sind ohnehin eine Ungerechtigkeit allerersten Ranges. 

Aber genau das scheint die Politik ja anzustreben, wenn sie uns über die bereitwillig alle unsinn mittragenden Medien Jahr für Jahr dasselbe Märchen vom Gender Pay Gap erzählt. Der beweisen soll, daß die polare Verfaßtheit von Mann und Frau der Grund für die Frauen ist, sich benachteiligt, und für die Männer, sich des brutalen Unterdrückertums schuldig zu fühlen.





*150616*