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Montag, 29. August 2016

Lust auf mehr

Glaubt man wirklich, durch solche peinlichen "Aufdeckergeschichten" die NPD zu verhindern? Glaubt man wirklich durch Ableinken des Blicks vom wirklich Gesehenen und Erlebten auf das "Denken dieser so sympathischen Leute" den richtigen Weg zu beschreiten? "Leute, die sind nicht nett, auch wenn sie es sind und man ihnen im Alltag eigentlich nur Bewunderung entgegenbringen kann! Das sind Nazis! Die stehen zwar nur ganz normal ums Sonnwendfeuer herum, aber Vorsicht: Das sind Nazis! Die mögen Kinder und veranstalten Sommerlager und sind freundlich, aber Vorsicht, die sind Nazis!" Man muß ja fast lachen.

Genau so erfolgt aber das Abdrängen der Menschen in Zweitwirklichkeit, genau so erfolgt ihre Propagandisierung, die viele sogar noch als eigentliches Fluidum der Demokratie sehen. Propaganda, die an sich selbst glaubt, hat aber sowieso schon verloren. Ihr Gegenmittel kann auch nicht (Gegen-)Propaganda sein. Die sind für Todesstrafe für Kinderschänder!? Na dann sollte man einmal rumfragen, wie Linke darüber denken. Und der Vorwurf der "Homophobie" für jeden, der in dieser Frage nicht der political correctness frönt, ist ohnehin verzweifelt leer und deshalb für die Schotterkiste am Tobelanger. Und wer von Volk spricht und das sogar noch für eine Realität hält, hat sowieso schon verloren.

Womit aber nun diesen Lebensentwurf entkräften? Was hat die Anti-Nazi-Welt noch dagegen aufzubieten? Das scheint nach diesem so typischen Film eigentlich die Frage. Wo bleibt der solide Gegenentwurf? Seht, so leben wir, so lebt man freier, so lebt man besser, so lebt man befriedigender! Und das dürfte es auch sein: Es gibt ihn gar nicht mehr. Der Aufruf, so und so zu leben hieße "gut" leben, greift nicht. Denn er stimmt nicht. Stattdessen suchen die Menschen nach substantiellem Leben, und finden es nicht mehr. Der WDR kennt es nämlich auch nicht. Umso dramatischer muß er vor Gegenentwürfen warnen.

Mehr aber kriegt man nicht hin als in der Luft hängende und in dieser dem Wahrgenommenen angehängte - als anzuhängende - Warnungen: Die sind Neonazis! Wenn man tatsächlich meint, das wäre der neuralgische Moment, auf den man das Publikum hinzuleiten habe, weil sich inhatllich-empirisch nichts findet - Leute, glaubt nicht Eurer Wahrnehmung, wenn die lacht, die meint es gar nicht so! Leute, glaubt nicht ihnen, glaubt uns! -, bekennt man, daß man mangels eigener Substanz schon verloren hat. Als nächste Stufe des "Anti" bleibt nur noch irrationale Gewalt. 

Einen sympathischeren Filmbericht über die sogenannte Neo-Nazi-Szene der NPD hat der VdZ noch nie gesehen. Und der lief auf WDR. Das macht glatt Lust auf mehr.









*020716*