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Montag, 1. August 2016

Sie haben gar keine andere Wahl mehr

Es wird meist so getan, als seien die USA der Welt überlegen, und ihre Sünde bestünde darin, diees Überlegenheit auszuspielen. Herrschaften, das genaue Gegenteil ist der Fall. die USA hinken der Welt bereits dermaßen hinterher, daß sie nur noch in gesteigerter Aggressivität vorgehen können um die Bedingungen bestimmen und kontrollieren zu können, unter denen überhaupt etwas als gut oder nicht gut klassifiziert wird. Nur, wenn sie selbst bestimmen könne, daß auch ein Nichts ein Etwas ist, haben sie noch eine Chance. 

Deshalb konzentriert sich - wie in einem kollektiven intutiven Prozeß - die amerikanische Wirtschaft schon seit Jahrzehnten immer ausschließlicher um "Software", um social media, um Geschäfte rund um political correctness (also: Geschäfte mit der Moral) und um militärische Kontrolle und Steuerung der Entwicklung anderer Länder samt einem Export der Wurzeln ihrer eigenen Verblödung. In einer freien Geistes- und Wirtschaftswelt haben sie keine Chance mehr. Umso eifriger sind die Eltern darum bemüht, ihr eigenes Versagen dadurch zu vertuschen, indem sie die Bedingungen für ihre unfähigen Kinder aggressiv bestimmen wollen. Denn sie haben längst begriffen, daß die in einer normalen, vernünftigen Welt verloren haben.

Nur wenn es den USA gelingt, die ganze Welt in eine zentral verwaltete, geschützte Werkstätte - einen "safe space" - zu verwandeln, in der sie bestimmen können was zu gelten habe und was nicht, so fühlen sie instinktiv völlig richtig, können sich die Amerikaner noch behaupten.

Solche Szenen wie auf diesem Video von der Elite-Uni Yale gehören nach übereinstimmenden Berichten bereits zum Alltag auf amerikanischen Universitäten. Nur muß man hier geich eine schwer einschränkende Bemerkung nachschieben: Diese Unfähigkeit, überhaupt noch etwas als "völlig anderes" verkraften zu können, sofort die Nerven zu verlieren und in Tränen auszubrechen, ist NICHT (oder nur höchst bedingt) den Einzelnen anzurechnen!

Sie ist die Frucht der Dämonie (denn darin gibt es gar keinen Weg der Vernunft mehr, sondern bestenfalls einen der fragilen Übereinkunft innerhalb einer bestimmten Menschengruppe, die letztlich jede Gruppe auslöst und jeden auf ein Einzel- und Verlorensein zurückwirft) des Gleichheitswahns, der jede Institution, jede Hierarchie, jede Identität aufgelöst und auf angebliche "Funktionen" ("Fähigkeiten", "objektive Leistung") zurückgeworfen hat. Er hat bewirkt, daß sich niemand mehr "als" jemand begegnet, weshalb sich bessere Logik (bessere Argumente etc.) tatsächlich als Persönlichkeitsdestruktion erweist. Disput wird immer zur gerade aktuellen, existentiellen! Kampfsituation.

Und darin erleben die Menschen natürlich eine ontische Hierarchie, das heißt: sie erleben völlig richtig, daß sie einem Professor gegenüber unterlegen sind, und zwar: kraft dessen institutionalisierter Autorität! Sie finden sich aber auch im Widerspruch dagegen in unlösbaren Aporien.

Persönlichkeit hängt heute an nichts mehr, gerade in den USA. Und vor allem: Ihr aktualistisches Konzept ist nicht praktikabel, bricht ständig zusammen. Das zeigt sich heute immer deutlicher. Schaue man doch bitte einmal amerikanische Kriegs- und "Helden-"Filme an - eine Ansammlung von Weicheiern. Keine Helden.

Nichts gewährleistet in einer solchen "Gesellchaft von Gleichen" (die nämlich heißt: Gesellschaft von Niemanden, weil niemand seine Position mehr stabilisieren kann, es sei denn, er kämpft jeden Tag, jede Minute um seine Position) mehr dauerhafte persönliche Integrität. Aber vor allem: Nicht einmal mehr das Gewicht der Argumentation ist damit bestimmbar. Die Forderung nach "herrschaftsfreiem Diskurs" ist prinzipiell nämlich unerfüllbar und im übrigen völlig sinnlos - weil es keine "neutrale Diskussion" GIBT, es gibt nicht einmal ein "neutrales Denken".

Integritätswahrung gibt es damit nicht mehr, sie ist in aktualistische Funktion (Diskussion ist eine Kampfesweise) aufgelöst. Das macht den Menschen extrem verwundbar, weil es ihn zuvor ja schon aufgelöst hat. Menschsein ohne Insitution, damit ohne Kultur, gibt es nicht! Es geht also um einen universalistischen Kulturbegriff, der jede Institution, jeden Stand aufgelöst hat - und nun seine Früchte erntet. In einem katastrophalen Zustand des Menschseins, der sachliches (=in Objektivierungen distanziertes) Handeln unmöglich macht.






Die jungen Generationen werden schon regelrecht darauf programmiert, sich als Opfer zu fühlen. In diesem Land, so der Kommentator, bildet sich eine Strömung heraus, in der junge Menschen das Recht fordern - und das auf einer der angesehensten Universitäten des Landes! - vor Ideen und Meinungen geschützt zu werden, bei denen sie sich "uncomfortable" fühlen. Das ist nicht gerade das, was in einer freien Gesellschaft förderlich ist. Wenn die Welt zu einem "safe space" werden soll.





Dieser Bericht greift das ebenfalls auf: College-Studenten verlangen eine Einschränkung freier Meinungsäußerung, um sich vor "micro-aggression" zu schützen. Bereits 40 % der jungen Generation in den USA sind der Meinung, daß die Regierung die Redefreiheit jener einschränken müsse, die "die Rechte von Minoritäten" verletzen würden, sprich: die nicht politically correct sind. Es sei ein "hate crime".

Der VdZ behauptet, daß es bei uns schon genauso aussieht. Unser ganzes gesellschaftliches Klima (v. a. in den Städten) ist ein Klima des Mobbing geworden. Gerade die jungen Menschen, so seine Erfahrung, können nicht mehr damit leben auch nur zu wissen, daß andere Menschen andere Ansichten haben und "frei herumlaufen". Diese Menschen sind ihrer Ansicht nach zu "nihilieren", auszugrenzen, von jeder Wahrnehmbarkeit fernzuhalten. (Übrigens fällt gezielte Ignoranz, Totschweigen unter das 5. Gebot: Du sollst nicht töten.) Fazit: Natürlich sind alle für die Redefreiheit. Solange die Rede die gleiche Meinung (die über Moralismen verabsolutiert ist) vertritt. 

Entzückend die allerletzte Sequenz dieses Films: "Wenn Sie niesen müssen, und ich sage dann "God bless You" (im Deutschen sagt man: Gesundheit), ist das eine Mikroaggression?" Lange überlegt der Student. Naja, für ihn nicht. Aber nur für ihn.









*120616*