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Montag, 8. August 2016

Terror als Versuch, sich zu entschulden

Es ist ein sehr wichtiger Gedanke, Navid Kermani hat ihn irgendwo einmal ausgesprochen. Und er betrifft den Hintergrund so mancher "Terrorerscheinung" der Gegenwart. Die Zuwanderer erleben hier nämlich, daß nichts passiert. Sie sind hier, werden aber weder gebraucht, deshalb auch in kein soziales Umfeld eingebunden, und genau so wenig finden sie ein Betätigungsfeld. Sie kommen her und erleben sich hier unnotwendig wie ein Kropf, wie man in Österreich so sagt. 

Es passiert einfach "nichts" in ihrem Leben. Und diesem Nichts setzen sie ein "Etwas" entgegen. Fortgeführt vom VdZ - und begehen eine Straftat, die sie durch einen vorgegebenen islamistischen Hintergrund aufwerten, indem sie ihr universale Bedeutung drüberstülpen. Damit wird die Politik nicht von ihrer Verantwortung freigesprochen, im Gegenteil: An die Vernunft gemahnt. 

Denn in ein Europa einzuwandern, dazu gar einzuladen, das über 25 Millionen Arbeitslose selbst schon hat, das also überhaupt keine neuen Zuwanderer sinnvoll in Aufgaben, Gebrauchtheiten einbinden, "einarbeiten" kann, ist schlichtweg verrückt. Man wanderte dereinst nach Amerika aus, zu Millionen und Abermillionen, weil jeder wußte: Dort wird jede Hand gebraucht. Dort hat jeder Mensch tatsächlich die Möglichkeit, sich ein Leben und eine Zukunft zu schaffen. Und das ist der übliche und zugleich der einzig vernünftige Grund, in ein bestimmtes Land zu immigrieren: Wo man gebraucht wird, wo eine Aufgabe wartet. 

Welche Aufgabe haben aber die Millionen, die Europa seit vielen Jahren überschwemmen. Um dann noch zu erleben, daß sie die sozialen Systeme und Gemeinschaften ihrer Zielländer völlig überfordern, sogar abgelehnt werden? Ihr Leitbild war eine Integration in eine andere Lebensweise. Aber diese Lebensweise seht ihnen gar nicht offen. Nicht aus bösem Willen, sondern weil diese Lebensweise ohne Gebrauchtheit undenkbar ist. Das ist auch mit keinem Sozialprogramm oder einer Beschäftigungstherapie zu beheben! Sie kommen als Schmarotzer, genau so müssen sie sich auch erleben. Was muß da für Enttäuschungen bewirken! Nicht in Einzelfällen, sondern kollektiv bei Millionen!

Aber warum wandert man in einen Kontinent, in ein Land aus, von dem man mit an Gewißheit grenzender Wahrscheinlichkeit sagen kann, daß man dort - selbst mit sagen wir: guten Qualifikationen - einfach nicht gebraucht wird? Was macht eigentlich ein Gastgeber, der jemandem sagt, er solle zuwandern, ohne diesen aber zu brauchen? Auch die demographische Situation ist dabei nichts als Lüge, denn ohne Einbindung, ohne Gebrauchtheit ist auch eine fremde Jugend hier völlig sinnloses Opfer eines absurden Zahlenspiels ausgetrockneter Gehirne, die keine Ahnung von den realen und inneren Zusammenhängen eines sozialen Gefüges sondern nur mathematische Kalkulationen vor sich liegen haben, die seltsamerweise nie aufgehen.

Daran ändert auch die unfaßbar teure Versorgung, ja Überschwemmung der Zuwanderer mit Geld nichts. Wie hier schon oft geschrieben, ist das schwierigste Problem des Menschen nicht die begangene Schuld, sondern die Schuld, die man HAT. Sie setzt einen Mechanismus der Entschuldung in Gang- und dazu gehört auch, den Geber, den Kreditor, dem, dem man Dank schuldet, mit Schuld zu überhäufen, um sich zu rechtfertigen. 

Und dafür liefert ein sogenannter Islam (in gewisser Interpretation, denn, wie hier bereits gezeigt: aus sich heraus hat der Islam diese Schranke nicht. der Islam "neigt" nicht zur christlichen Interpretation, dieses Bild bietet er nur, wenn er auf ein sozial ruhiges Feld getroffen ist) einen perfekten Hintergrund (oder, und im selben Maß: linke Positionen). Denn mit ihm läßt sich diese psycho-soziale Notlage noch am allerbesten zu einer objektiv sinnvollen Tat - zu einem "Etwas" - "rechtfertigen". Die sie also entschulden. Denn die Schuld der Zuwandernden wird mit jedem Tag, der sie mit dem Füllhorn hiesiger Sozialleistungen überschüttet, immer größer. 

Nichts hilft dabei so sehr wie ein moralisches, religiöses Überlegenheitsgefühl, das eine soziale Reform auch des Ziellandes - nach ihren Vorstellungen - zum letzten Halt von Lebenssinn macht. Da bleibt nur noch Aggression, der Rückgriff auf Eigenschaften (durchaus körperlicher Art), in denen man sich den Hiesigen, den Kreditoren, überlegen weiß. Samt einer einhergehenden Forderung  nach Umbildung der Wertelandschaft des Ziellandes, der man nämlich nicht genügen kann, wie man täglich erlebt. Selbst wenn sie es "geschafft" haben, werden sie so gut wie sicher an der untersten Leistersprosse des sozialen Gefüges angelangt sein, und sich kaum darüber hinaus bewegen können.

Und das ist keine Bosheit der Gastgeber, sondern das liegt in der Natur der Sache. Als Postbote, Lagerarbeiter oder in Zureichdiensten am Bau. Zu mehr reicht es gar nicht. Und selbst das ist nur einem kleinen (!) Prozentsatz der Zuwanderer möglich. Der Rest erlebt, was er hier ist: unnötig.* Ganze Generationen wachsen so auf. Und es wandert genau jene Altergruppe zu. 80 % der Zuwanderer der letzten Jahre sind in der Altersgruppe "Junge Männer, 20-35 Jahre", die sowieso schon die größten Probleme (Spanien, Italien: 50 % Arbeitslose nur in dieser Gruppe) hat. Anders als in den Zuwanderungswellen der 1970er ff. ist diese Niederreihung aber nicht gewollt oder in kauf genommen. Diesmal ist es ein Schicksalsurteil. Wer mit Türken dieser Zuwanderungswelle spricht wird überrascht sein, wie ambitionslos diese sind und waren. Das ist heute ganz anders.

Deshalb die große Bereitschaft, die Ausreden der Linken und Geistesverwirrten zu akzeptieren: Daß die Zuwanderer ein "Anrecht" auf (gegenleistungslose) Vollversorgung etc. hätten. (Es sind deshalb in hohem Maß die Caritas-Stellen, die NGO-Büros, die die Flüchtlinge "über ihre sozialen Anrechte beraten", die den Terror DIREKT bewirken, das muß endlich einmal gesagt werden.)**

Es ist die Schuld, die das größte Problem des Menschen ist. Nichts treibt so sehr das Verhalten. Und das bei Menschen, die - angeblich - den Ehrbegriff so hoch stellen. Gibt es ein explosiveres Gemisch?




*Hier offenbar sich auch die ganze Bescheuertheit so vieler "christlicher" und sozialistischer Programme, die dann von "Gefühl von Gebrauchtheit vermitteln" und ähnlichem Schwachsinn faseln, also Selbsttäuschung anstreben, und den Wert der Realität gar nicht mehr kennen.

**Spätestens hier ist der Ort, von den Zusammenhängen linker Ideologie (die eigentliche eine Charakterdeformation, kein "Denken" ist) und Protestantismus zu sprechen. Denn gerade die Protestanten (und die protestantisierten Katholiken) sind in hohem Ausmaß "links". Genau dort nämlich, wo sie das Problem der "Rechtfertigung" haben. Das keineswegs eine "Schreibtischproblem" ist, sondern wie alle geistigen Fragen der Höhepunkt des Realismus darstellt. Die Protestanten lehnen jedes Zutun des Menschen zu seiner Rechtfertigung ab, sie lehnen die Verdienstlichkeit ab. Das hat sich auch nach bzw. bei der berühmten "Erklärung zru Rechfertigung"§ nicht geändert. 

Wenn der Papst davon spricht, daß es hier zu einer "Übereinstimmung" gekommen wäre, so hat er leider wieder einmal keine Ahnung, wovon er spricht. Eine "Übereinstimmung in der Rechtfertigungslehre" war diese gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigung zwischen Protestanten (bei denen der Papst so salopp von "Kirche" spricht - na fragen Sie mal einen kundigen Protestanten, was er davon hält!) und der Kirche nie. Sie hat nur ein schmales Band an möglicher Übereinkunft in gewissen Formulierungen bestätigt, als kleinen Schritt gewissermaßen. Von gleicher Auffassung in der Gesamtsache kann KEINE REDE sein. 

Dem Protestanten ist (nach wie vor) keine eigene Rechtfertigung (und Verdienstlichkeit) möglich, er verdankt (vermeintlich) alles der Gnade. Das verschärft exakt auch das Migrations-Problem, und zeigt die Nähe zum Islam, unter anderem. Damit wird der Weg für Muslime sogar noch eingeschränkter, sich von Schuld zu befreien, der Druck noch größer, am eigenen Versagen andere schuldig zu sprechen, und Dankesschuld an konkrete Gesellschaften und Menschen abzulehnen. 

Das ist übrigens der Ethos, in dem heutige Generationen bereits zu Massen herangewachsen sind, die sich niemandem mehr verdanken (wollen). Wer Augen hat, der sehe! Denn die Lösung für eine Entschuldung ist damit nur noch Gewalt.





*070816*