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Mittwoch, 21. September 2016

Auch das Eis nimmt zu

Daß das Eis des Südpols bzw. der Antarktis seit vielen Jahren laufend zunimmt ist ja allseits bekannt. Aber auch die Arktis meldet längst Trendumkehr. Schon das vierte Jahr hintereinander nimmt das Eis des Nordpols an Volumen zu (Volumen, nicht Ausdehnung; Ausdehnung hängt zudem von vielen anderen Faktoren ab - Wind, Wellengang, bis hin zur Diskussion, ab welcher prozentualen Oberflächenbedeckung eine Seefläche als Eisfläche gilt etc., diese Daten haben also sehr hohe Unsicherheitsbereiche von +/- 15 %; das Eisvolumen wird per Satellitenmessung aus Magnetfeld, Infrarotmessungen, Abstrahlungsdaten etc. abgeleitet) und kommt wieder jenen Werten nahe, die man vor zehn Jahren gemessen (bzw. hochgerechnet) hat. 2015 (an sich ein schwaches, also: warmes Nord-Jahr) schätzte man das Eis der Arktis auf 6.250 km3, 2016 aber auf 8.000 km3. Eine Zunahme von 30 %. Was auch belegt, wie enorm rasch sich dieses Eis verändern kann. (Das bestätigen auch alte Kartenwie die von 1913 vs. 1914. Auch interessant dabei: Der Eisrückgang in den warmen 1930ern, der dem Rückgang in den letzten Jahren absolut gleichkommt.)

Das aber sind viel interessantere Ausagen dazu: Es liegen Meldungen von Eisbrechern vor, die berichten, daß seit 2015 sogar die Einfahrtspassage in die Hudson Bay auch im Sommer nicht mehr eisfrei ist. Es deutet vieles darauf hin, daß sich das Dauereis (also der langfristige "Kern" der Vereisung des Nordens) überhaupt seit 2007 wieder verstärkt. Nicht wissenschaftlich, aber aussagekräftig, und je handfester desto besser: Ein erfahrener Mitarbeiter eines Eisbrechers berichtet, daß er schon seit Jahren am "Knacken" des Eises bemerkt, daß es immer dicker wird. Kanada hat bekanntermaßen seit Jahren die Zahl der Eisbrecher in Dienst erhöht. Von solchen Beobachtungen hält der VdZ weit mehr. Nicht, weil sie über das Weltklima etwas aussagen, das geht sowieso nicht, sondern schlicht über diesem lokalen geographischen Bereich. Dessen Eis man ja immer eine Schlüsselrolle in der Debatte zuweist.






Besonders interesssant dabei ist, daß die Sommerausdehnung am stärksten zunimmt. Das erkennt man, wenn man das Eisvolumen nur ab Mai betrachtet. Damit ist zumindest die Idee falsifiziert, daß es im arktischen Eis einen "point of no return" gäbe, daß also ab einem gewissen Punkt der Trend zum Verschwinden des Nordeises nicht mehr umkehrbar wäre. Viel mehr sieht alles auch hier nach einem ganz normalen Zyklus oder überhaupt nur der Bewegung innerhalb einer Bandbreite aus, innerhalb derer das Eis vor zehn Jahren an Volumen abzunehmen begann, um dann wieder zuzulegen. Von Nordost-Zentral-Grönland weiß man das ja ohnehin schon seit Jahren, wo die Inlandsvergletscherung zwar an den Rändern (v. a. im Südwesten) zurückwich, sich aber das Volumen (Dicke und Dichte) des Inlandseises erhöhte.









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