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Donnerstag, 1. September 2016

Verantwortung heißt Haftung

Eine Wirtschaft kann nur funktionieren, wenn die Haftung für Handlungen auf die Entscheidungsträger gelegt wird. Nur so ist gewährleistet, daß verantwortungsbewußte und nachhaltige Entscheidungen getroffen werden. Der Vorzeigeunternehmer Wolfgang Grupp (Trigema) meint, daß das Auseinanderreißen dieser grundsätzlichen Beziehung der Verantwortung der Hauptgrund für jene Gier und jenen Größenwahn ist, der die Fundamente unseres Wirtschaftens zerstört. Erst so aber wird der Unternehmer wieder jene Leitfigur, die eine Wirtschaft als Vorbild für menschliches Handeln braucht.

Grupp wendet sich deshalb immer und überall gegen eine technische "Managerwirtschaft", die ihrer Verantwortungspflicht niemals im selben Maß nachkommt, wie ein von einem Unternehmer persönlich geführtes Unternehmen.

Nur aber wenn man stolz auf das von den Vorfahren Geschaffene ist, hat man auch den Willen (und die Lust), es weiterzuführen und weiterzuentwickeln. "Erfolg haben ist keine Kunst, den haben viele gehabt. Aber Erfolg durchhalten, das ist die Kunst." Die Qualität jedes menschlichen Tuns mißt sich an der "Ewigkeit" seiner Werke, ja, erst unter Bezug auf das Heraustreten aus der Zeit wird menschliches Tun überhaupt zum Handeln, wird menschliche Zeit zur Geschichte. Dieses Ausgerichtetsein ist übrigens auch jenes Eichmaß, in dem das subjektive Empfinden insofern relevant wird, weil es mit den ontologischen Verhältnissen - dem Zueinanderstehen des "Seins" - (tendentiell) übereinstimmt.

Grupp hat es geschafft, in einer Wirtschaftslandschaft, in der der Textilsektor einen völligen Kahlschlag erlebt hat, ja in Deutschland für bereits unmöglich gehalten wurde, einen florierenden Betrieb von seinem Vater zu übernehmen und zu halten. Und er wird ihn an seine Kinder übergeben.









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